Isolieren der Bodenplatte

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S

Stoffelm

Hallo,
ich würde gerne wissen ob schon irgendjemand Erfahrungen gemacht hat von der Isolation von der Bodenplatte.
ich bin gerade in der Planungsfase und überlege gerade die Bodenplatte auf eine 100mm Isolierung zu betonieren.
Kann mir da jemand Infos, Erfahrungen oder Tipps geben?

MFG Stoffel
 
J

JOERG24

geht ganz normal wie sonst auch. Nur mit dem Fundament Erder aufpassen. Da muss dann eine Sonderlösung her. Ob 100mm ausreichen weiss ich aber nicht genau. Das Material muss druckfest sein. Z.b. Styrodur oder Glasschaumschotter.

Schau auch mal bei google unter dem Stichwort Schwedenplatte. Es gibt auch fertige Systeme für Platten die dann einfach ausgegegossen werden.
 
D

Danton

Hallo Stoffelm, hallo Jörg,

in der letzten Ausgabe des Deutschen Ingenieurblattes ist ein neues Produkt der Fa. Jackon Insulation GmbH (33803 Steinhagen) vorgestellt worden:
Perimeterdämmsystem Jackodur Atlas

Selbst habe ich damit noch keine Erfahrung gemacht. Wenn ich mir das System aber auf der Firmenseite (jackon-insulation.com) anschaue, macht es auf mich einen sehr guten Eindruck. Praktisch wärmebrückenfrei, einfach zu verarbeiten und auch für Passivhäuser geeignet.

Das System der Schwedenplatte halte ich hingegen für nicht so simpel.
Auch hinsichtlich der Tragsicherheit habe ich da so meine Bedenken wenn ich mir diese dünne Bodenplatte anschaue. Es wird sicherlich in der Praxis auch unvermeidlich sein, mindestens eine Estrichschicht aufzuziehen.
 
B

BauLine

Hallo Hope

Weshalb unterscheidest Du, bei den beiden Dämmvarianten, zwischen normaler Bodenplatte und einer aus WU-Beton?

Entweder ist der Bedarf als WU-Keller vorhanden (Bodengutachten?) oder nicht! Das hat mit der Dämmstoffauswahl NICHTS zu tun.

Die Dämmung kann bei beiden Stoffen gleich ausgelegt werden.. hängt dann etwas von der Einbaustärke ab.. XPS wird dünner bleiben. Glasschaumschotter muss, je nach Anforderungen, in mehreren Lagen eingebaut werden.. verdichtet...aber dies nicht zu fest, denn sonst zerbröselt er Dir, was wieder nicht Sinn der Sache wäre.
Vorteil dabei ist aber, dass Du eigentlich keine Drainage-Filterschicht benötigst.. die bildet sich schon automatisch. Er ist jedoch über ein Vlies zu verlegen, da er bei Verdichtung ansonsten in den ggf. weichen Untergrund absinken würde. Zudem vermeidet dieses, dass sich auf Dauer Schlemmteile innerhalb der Sicht ausbreiten würden.

Weniger gut wäre er bei auskragenden Bauteilen zu verwenden... also unter einer überstehenden EG-Decke für Erker oder nicht unterkellerte Bereiche.

Weiterhin sollte er mind. 50 cm über den Rand der Bodenplatte überstehen.

Da die Herstellung über Altglas läuft, eine durchaus gute Überlegung in Hinblick auf die Graue Energie zur Produktherstellung von Dämmstoffen. Zudem ist er hochbelastbar und hat selbst keine Stauchung/Schwund zu verzeichnen. Ist auch Nager-sicher.. was alle anderen Stoffe, ohne zusätzlichen Schutz, nicht sind.

Alternativ zum Schotter gibt es auch noch FOAM-Bords...also eine definierte, feste Platte, welche sich auch zur sauberen Fundamentdämmung verwenden lässt... Forstschürzen beim Schotter sollten dann möglichst auch aus diesem erstellt werden. Dies ist statisch kein Problem. Es muss nur so geplant werden.
 
H

Hope

Vielen Dank für den Beitrag.

Die zwei genannten Varianten stammen aus einer alten und einer neuen Bau-/Leistungsbeschreibung und wir haben nun die Qual der Wahl.

Der Beton wird beides Mal der gleiche sein, aber danke für den Hinweis. Da müssen wir noch mal nachfragen.

Die erste Variante steht in unserer Bau-/Leistungsbeschreibung und diese Variante finden wir eigentlich ganz gut (vielen Dank auch für den Hinweis mit dem Vlies). Unsere Baufirma baut jedoch jetzt nur noch nach der zweiten Variante. Bei der zweiten Variante fehlt allerdings eine Frostschürze und/oder eine Drainage.

Frostschürze und Drainage wären ja bei Variante eins durch den Schotter inklusive.

Hier der Aufbau der zweiten Variante:
- 5cm Sauberkeitsschicht aus Beton dick (ohne Schotter, direkt auf die Erde)
- 12cm Dämmplatten XPS
- 25cm Stahlbetonplatte
- evtl. werden Schweißbahnen verwendet, aber das ist noch nicht geklärt

Nun ein paar Fragen:
Wo kommen die Schweißbahnen hin, zwischen welche Schichten?
Darf man Beton (Sauberkeitsschicht) einfach auf die Erde schütten, ohne Schotter? Ist das der Schotterersatz?
Und was bringt das ganze überhaupt, wenn ich keine Frostschürze hab?

Je mehr man im Internet liest um so mehr Risiken findet man auf die man achten soll.

Danke und Grüße
Hope
 
B

BauLine

Hallo Hope

Du schreibst nur von einer Baufirma... hast Du denn keinen Architekten der die Planung macht... Dich auch hier beraten kann?

Die Kellerabdichtung hängt wesentlich damit zusammen, welche Anforderungen an diese, durch die örtlichen Gegebenheiten gestellt würden.. also wie sieht der Boden dort unten aus.. wie ist es mit der Sickerfähigkeit bestellt.. Dann ergibt sich daraus auch die Forderung nach einem WU-Keller... als Ganzem...oder eben nicht?

Die Frostschürze benötigt man nur dort, wo die Bodenplatte ggf. frei stehen würde, das Haus, bzw. der Keller falls es den gäbe, nicht mit Erdreich (über die bei dem Bauort übliche Frosttiefe, im Mittel wohl mind. die 80 cm) angefüllt würde!
Falls dies nicht der Fall wäre, brauchst Du ohnehin eine Forstschürze..ohne geht das nicht und wäre ein heftiger Baumangel.

Die Sauberkeitsschicht.. die würde ich Dir auch nicht empfehlen...also wenn darauf direkt die Dämmung käme...und darunter kein Dränschicht käme.
Die Baugrube wird nicht so eben ausgehoben werden können, dass die 5cm ausreichen würden um die Dämmung und damit die Bodenplatte eben herstellen zu können. Auf einer krummen, welligen Sauberkeitsschicht wird das Dämmmaterial ggf. brechen..

Besser und sicherer wäre hier die Dränschicht aus einem Filter- oder Kiesgemisch.. eben gezogen und verdichtet...darüber ein feines Splitt- oder Sandbett...dies dann plan abgezogen... dann kannst Du einfach die Dämmplatten auflegen.

Die Schweißbahn käme, was nun aber von der Kellerausführung abhängig wäre, im Normalfall in die einzelnen Räume, auf den Betonboden...vor dem weiteren Ausbau.
Bei einem Mauerwerk...also nun Keller oder EG..käme eine Bitumenbahn auch unter die erste und zweite Steinschicht. Die erste, untere Bahn kann man später mit der Schweißbahn des Raumes verbinden...und Du bekommst somit eine lückenlosen Abdichtung in Bezug auf aufsteigende Feuchte.
Dies hätte aber nichts mit der Anforderung an einen WU-Keller zu tun... das musst Du eben klären..wenn es denn einen Keller gäbe?

Ohne Keller, brauchst Du rundumlaufend eine Frostschürze... entweder aus Beton...oder einem Mineralgemisch, was den gleiche Zweck erfüllt.
 
Zuletzt aktualisiert 26.12.2024
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