Reihenfolge Bau-, Finanzierungs- & Rechtsplanung auf Familiengrund

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B

Bartholomäus

Hallo zusammen,
nachdem ich viele interessante Beiträge durchstöbert habe, jedoch für unsere spezielle Situation nicht weiter gekommen bin, würde ich mich sehr über einen Rat & Meinung freuen!
Es geht um den Bau eines Einfamilienhaus und dabei vor allem um die Reihenfolge der Planungs- und rechtlichen Schritte, betreffend die Teilung des Familiengrundes, der Zeitpunkt einmal des Erhalts der Baugenehmigung, der Vertragsunterschrift bei der Baufirma (= GU) und dem Finanzierungsabschluss durch die Bank.
Die Eckdaten
- Einfamilienhaus für meine Familie geplant: als Hinterlieger auf ausgewiesenem Baufenster auf großem Familiengrund
- Bestandshaus an der Straße mit 3 Wohnungen: bewohnt durch 2 Geschwister jeweils mit Familie und Vater mit Nießbrauch; gutes Verhältnis; wir Geschwister besitzen nach Erbe von der Mutter und einer Schenkung vor 10a vom Vater jeweils 1/6, der Vater noch 1/2, Übertagung (Schenkung) des Anteils vom Vater ist geplant
- Einfamilienhaus nur am Bestandshaus vorbei durch den langen Garten erschließbar
- Teilung des Bestandshaus, Grundstück & Baugrund mit geplantem Einfamilienhaus aktuell nach WEG mit Sondereigentum & Sondernutzungsrechten geplant: die selbst genutzte Wohnung jeweils an meine Geschwister, der Baugrund an mich. Ich gebe sozusagen einen Anteil am Bestandshaus für den Erhalt des Baugrundes her.
-> nach ersten Beratungen wäre die WEG der einfachere & günstigere Weg, wobei das Einfamilienhaus in der WEG möglichst unabhängig erklärt werden soll (eine reale Teilung für den Baugrund mit später dem Einfamilienhaus darauf hätte aus unserer Sicht gewisse Vorteile, aber wegen dann direkter Eigentumsübertragung (bzw. Schenkung) des 1/6 meiner Geschwister wohl den Nachteil einer steuerlichen Belastung durch Überschreitung von Freibeträgen zwischen Geschwistern, was bei Zuordnung des bestehenden Eigentumanteils als Sondereigentum bei der WEG angeblich anders wäre).
Planungsstand
- Hausplanung mit Grundriss, Außenentwurf etc. kostenfrei durch Partnerarchitekt der Baufirma erfolgt, welche wie ein GU agiert (wir machen keine Eigenleistung). Die Baufirma wurde uns nach außergewöhnlich guten Erfahrungen von Bekannten sehr empfohlen.
- Detaillierte Kostenkalkulation des Einfamilienhaus kurz vor Fertigstellung.
- Baunebenkosten werden vor Vertragsabschluss geschätzt, was laut den Bekannten im Vorfeld sehr genau war (Grundstücksbegehung ist erfolgt); exakte Angaben folgen, wenn Tiefbauer, Baumpfleger etc. vor Ort waren, was nach Vertragsabschluss stattfindet. Hohe Kosten für langen Erschließungsweg sind einkalkuliert.
Risiko: ggf. hohe bis sehr hohe Kosten für Wurzelschutz, da der Erschließungsweg bzw. die Baustraße Kronen von geschützten Bäumen tangiert.
- Geringfügige Abweichung vom Bauplan aus den 80igern & dem Baufeld u.a. zum Erhalt von Altbäumen und besserer Sonnenlage geplant, in mündlicher RS mit dem Bauamt ok und in Hinsicht auf die Altbäume wünschenswert. Eine sichere Baugenehmigung haben wir durch diese Abweichung jedoch nicht, sondern erhalten diese erst nach Bauvertragsunterschrift, da erst dann die Genehmigungsplanung beginnt (was uns ganz zu Beginn des Bauwunsches angesichts einiger Besonderheiten wie der schwierigen Erschließung uns so nicht bewusst war; sonst hätten wir eher einen unabhängigen Architekten beauftragt und für die Vorplanung bis zur Baugenhemigung bezahlt).
- Zur Finanzierung hieß es früh bei der Hausbank, dass bei > 30% Eigenkapital und gutem, Corina-sicherem Einkommen keine Bedenken bestehen. Eine detaillierte Finanzplanung ist noch nicht erfolgt, da die Hausbank eine Gesamtkostenkalkulation und Baugenehmigung möchte, wobei wir letztere ja erst nach Vertragsunterschrift erhalten.
Wir sind nun mit Voranschreiten der Planung zunehmend unsicher, in welcher Reihenfolge was sinnvollerweise oder zwingend ablaufen sollte.
Möglicher Planungsablauf
- Erhalt des Kostenvoranschlages -> Finanzierungsgespräche mit Kreditgeber
Versch. Banken & Dr. Klein als Vergleich geplant; zumindest Erstellung Finanzierungsoptionen mit Konditionen (z.B. auch Einbau KFW Kredit 153 oder BEG-Nachfolger sinnvoll) müsste ja vor erteilter Baugenehmigung möglich sein, auch wenn zunächst kein Kreditabschluss erfolgt.
- Nach Klärung einer gesicherten Finanzierung -> Unterschrift Bauvertrag und Beginn Genehmigungsplanung.
- Parallel dazu Vorbereitung & Ausarbeitung der Teilungsplanung (aktuell nach WEG) mit Notar, was wir im Prinzip schon angefangen haben.
- Nach Erhalt der Baugenehmigung & exakt kalkulierter Baunebenkosten (incl. etwaige Wurzelschutzkosten etc.) -> notarielle Fixierung der vorbereiteten Teilungserklärung plus Aktualisierung der Finanzkalkulation mit Kreditgeber & Fixierung des Baukredits (mit hoffentlich dann weiterhin so niedrigen Bankzinsen).

Wäre der Ablauf so denkbar und auch sinnvoll?

Der Beginn der Baugenehmigungsplanung nach Vertragsabschluss (mit verhandelbar 5-10% Anzahlung des Hauspreises) macht es etwas kompliziert, da z.B. die (WEG) Teilung und die endgültige Kreditfinanzierung unserer Meinung nach erst nach Erhalt sowohl der Baugenehmigung als auch der sicheren Gesamtkosten endgültig fixiert werden kann. Denn was wäre, wenn wir keine Baugenehmigung für die jetzige Planung erhalten und schon eine WEG-Teilung erfolgte? Oder wenn mit der Baugenehmigung extrem teure Auflagen für Wurzelschutz erfolgen und wir uns das nicht leisten können oder wollen (dies würden wir vertraglich mit Ausstiegsklausel absichern lassen, wobei wir unbedingt bauen möchten. Und auch mit dieser Baufirma, welche uns wärmstens empfohlen wurde und im Vergleich zu anderen Bauunternehmen einen sehr netten & professionellen Eindruck macht).
Ich hoffe, ich habe es nicht zu unübersichtlich oder ausführlich ausgeführt – diese Unklarheiten zum Planungsablauf treiben uns angesichts der finanziellen und organisatorischen Dimensionen einfach ziemlich um.
 
11ant

11ant

Schritt 0: picke Dir Stichworte zu Deinen Teilaspekten heraus und setze sie in der Forensuche ein, viele Deiner Fragen wurden schon desöfteren (und meist auch: zuletzt noch ziemlich frisch) besprochen.
Schritt 1: am Kopf der Grundriss-Rubrik ist ein Fragebogen als Leitfaden, was Du den Ratgebenden über Dich und Dein Grundstück erzählen solltest. Den füllst Du aus und garnierst das mit Katasterauszug, Luftbild und dergleichen.

Achtung !!!
Der Wind weht hier sehr unterschiedlich rauh. Ich zum Beispiel gelte hier als recht beherzter Architektenbeschimpfer, meide aber wegen der nach meinem Empfinden dort tieffliegenden Schlagringe die Finanzierungsrubrik fast vollständig. Die meisten DiskutantInnen hier sind nett und hilfsbereit, aber ein Mädchenpensionat sind wir nur bedingt ;-) also lasse Dich nicht schrecken.
 
H

HilfeHilfe

Guten Morgen,

hier kommt der Leiter des Mädchenpensionats. Groß, breit, sehr direkt und dicke Rute.

Führ mich durch die Finanzen, ohne die gehts nicht. Was kostet der Spaß, wie ist das Einkommen. Nur dann kannst du weitermachen
 
B

Bartholomäus

Hier kommt eine lange Übersicht. Ich hoffe, dass die wichtigsten Infos alle dabei sind und mache mich auf alles gefasst. Teilweise habe ich den Fragebogen aufgrund der Länge des Beiträges auf die relevante Thematik gekürzt.

Bebauungsplan/Einschränkungen
Größe des Grundstücks: nach geplanter Teilung < 1000 m², Gesamt 3920 m²
Hang: nein
Grundflächenzahl 0,30
Geschossflächenzahl 0,50
Baufenster, Baulinie und -grenze: Baufenster 13x15m gemäß Bebauungsplan
Randbebauung:
Anzahl Stellplatz: 2 für Einfamilienhaus gefordert
Geschossigkeit: 2 Vollgeschosse, 1 Staffelgeschoss (Fläche < 2/3 OG)
Dachform: Satteldach, 35-45°, rote Ziegel („Abweichungen ausnahmsweise zugelassen“)
Stilrichtung: verputztes hellgestrichenes Mauerwerk und hell imprägniertes Holz
Ausrichtung: Dachfirst Nord-Süd (analog Bauplanänderung vor 30a für Hinterlieger-Reihenhäuser im Norden; damals war vom Bauunternehmen ein weiteres Mehrfamilienhaus = Baufenster auf unserem Grund geplant)
Maximale Höhen/Begrenzungen: -
Zum besseren Verständnis der Grundstückssituation angefügt eine Übersicht nach Vermessung mit eigenen Notizen (Haus-Standort, möglicher Zufahrtsweg) und selbst ausgemessenen Baumkronendurchmesser (diese werden vom Vermesser noch anhand Luftbilder/separater Kronenmessung ergänzt).
Anforderungen der Bauherren
Stilrichtung, Dachform, Gebäudetyp: schlicht, Holzfassade ohne Zierelemente
Keller, Geschosse: mit Keller 2, ohne Keller 2+DG -> keine 4 Geschosse
Anzahl der Personen, Alter: 4 (bald 5), 36, 31, 3, 1, (-0,5)
Raumbedarf im EG, OG: zusammen 175qm (im Falle eines Kellers ausreichend)
Büro: im EG 1 Zi. als Büro/Gast (ggf. in Zukunft einmal Eltern-Schlafzimmer)
Schlafgäste pro Jahr: mit Kindern zunehmend häufiger
offene oder geschlossene Architektur: offen
konservativ oder moderne Bauweise: Mischung
offene Küche, Kochinsel: offene Küche mit (Halb-) Insel
Anzahl Essplätze: 6-8
Kamin: nein
Musik/Stereowand: nichts Spezielles
Balkon, Dachterrasse: nein
Garage, Carport: Keine Stellplätze am Einfamilienhaus hinten im Garten (keine „Autotraße“ durch den Garten; befahrbarer Weg ja); Stellplätze / ggf. Erweiterung bestehender Carport an der gemeinsamen Südzufahrt
Weitere Wünsche/Besonderheiten/Tagesablauf, gern auch Begründungen, warum dieses oder das nicht sein soll
Terrasse zum Süden und kleiner nach Nordwest (-> in Planung jetzt nach innen eingezogen + parallel Balkon darüber im OG)
Dachfirst Ost-West (Längsseite Haus mit Glasfassade nach Süden: Photovoltaik, mehr Licht, parallele Ausrichtung zum denkmalgeschützten Bestandshaus), s. Anmerkung zum Bauamt unten
Hausentwurf
Von wem stammt die Planung: Architekt als Partner der Baufirma (= Passivhausbauer in Holzständerbauweise); 13,4x9,5m Hausmaß
Preisschätzung lt. Architekt/Planer (anhand sehr ähnlicher Projekte) für Passivhaus: 660.000 -700.000 (inkl. Architekt, Baustelle etc.; exakte Kalkulation folgt) + 150.000 Baunebenkosten (inkl. Küche; größter Posten: Baustraße + Erdarbeiten zusammen mit 70.000)
Persönliches Preislimit fürs Haus inkl. Baunebenkosten plus Ausstattung: 850.000 bis zähneknirschend 900.000
favorisierte (= empfohlene) Heiztechnik: Wärmepumpe (Luft), Fußbodenheizung
Wenn Ihr verzichten müsst, auf welche Details/Ausbauten
-könnt Ihr verzichten:
Teilunterkellerung (45qm; eine Haushälfte; einfacher Keller für Technik, Abstell (Kindersachen..!), Hauswirtschaftsraum), eingezogene Terrasse/Balkon
-könnt Ihr nicht verzichten:

Zu den Finanzen
Gesamtes Eigenkapital: 380.000; davon für das Haus: 300.000 + 30.000 Puffer
(200.000 sofort verfügbar + 100.000 Fondsdepot -> Verkauf geplant)
Gesamt-Nettoeinkommen bis 2024: 8400€
(7400€ Gehalt in St. III + Eltern-, Kinder-, Familiengeld; großer Gehaltsprung letztes Jahr; Frau bis 06/24 in Elternzeit, dann Teilzeit 50% geplant (voraussichtlich 1100€ Netto)
Gesamtausgaben: 4300€
(= Durchschnitt aller Ausgaben der letzten 8 Monate mit 2 Kindern, wobei die Miete (1600€) der alten Münchner Wohnung zum großen Teil entfällt, da wir im Bestandshaus in den nächsten 3 Jahren wohnen können (dank Auslandsaufenthalt Geschwister).
Nicht berücksichtigt: 3tes Kind; Kiga für 1. Kind ab 09/21; zukünftige Einfamilienhaus-Nebenkosten; mind. 2 Versicherungen wie Risikolebens. + Rechtsschutz fehlen, neue ETF-Sparpläne je nach Kreditgesprächen)
Optional für Finanzierung: KFW-Kredit oder BEG-Nachfolge-Kredit
Die Schablone zur Finanzierungsübersicht habe ich fast ausgefüllt, würde dies aber aufgrund der Länge des Beitrages hier lieber nicht ergänzen.
Alternativen:
Miete oder Kauf z. B. einer Doppelhaushälfte extrem teuer am unmittelbaren Rand von München.
Günstiger bauen? Der Passivhaus-Standard war für uns keine Voraussetzung, vielmehr war das Gesamtpaket mit den super Erfahrungen von Bekannten, die Qualität in mehreren besichtigten Häusern (und den Erfahrungen der jeweiligen Besitzer), Flexibilität bei Bauveränderungen auch nach Vertragsabschluss und die sehr angenehme Baufirma-Atmosphäre ausschlaggebend.

Ein sehr kritischer Punkt dürften – vor allem nach Durchstöbern vieler Beiträge – die geplanten Abweichungen vom Bauplan sein. Nachdem das Bauamt in einem losen Termin signalisiert hat, dass Abweichungen wie das verschobene Baufeld, eine Dachneigung unter 35° und auch die Dachfirstdrehung mit guter Begründung nicht ausgeschlossen sind (alles so bei Nachbarn bis hin zum Neubau mit Flachdach vorhanden), wurde die Planung jedoch so durchgeführt.

Es verbleibt also eine Unsicherheit, was mich zu meiner ursprünglichen Frage zurückführt. Wird der aktuelle Planungsstand nicht genehmigt, kann es zu langen Verzögerungen kommen (mit Bereitstellungszinsen bei Kreditabschluss parallel zu Bauvertrags-Unterschrift); muss das Haus gedreht werden, müsste bei der geplanten Teilung (nach WEG) das hintere Grundstück ggf. anders bemessen werden (bei Realteilung vermutlich auch deutlich größer mit Trennungslinie unterhalb des Bebauungsplan-Baufensters), also keine Teilung vor endgültiger Hausposition (oder Teilung des Grundes zwingend vor Bauvertrag bzw. vor Einfamilienhaus-Leistungsbeginn empfohlen?). Oder das Haus wird nach Abschluss des Bauvertrags und des Kredits wegen Kostenexplosionen bei der Erschließung überhaupt nicht gebaut, was die Horrorversion wäre.

Lageplan für Hausbauforum.jpg
 
Y

ypg

Der Aufräumdienst des Mädchenpensionats bleibt an keiner Zeile des TEs hängen. Anders gesagt: die Problematik wird nicht fokussiert, das Geschriebene ist wirr, zu viel und hält den Leser nicht.
Sogar ich habe nur vier Zeilen geschafft!
 
11ant

11ant

Eingangs hatte ich den Eindruck, der Status sei "vor jeglichem Start", nun ist von einem vorbehaltlich der Baufensterverschiebungs-Absegnung genehmigungsfertig geplanten Haus die Rede, welches kurz vor dem Grundstücksende stehen soll. Pläne des Hauses sehen wir nicht, betreffend der Stellplätze bleiben wir völlig unwissend. Ich bin versucht zu sagen: ziehe die Ereigniskarte, ob Du in einer Schönheitskonkurrenz gewonnen hast; gehe nicht über Los, ziehe nicht viertausend Mark ein ;-(
 
Zuletzt aktualisiert 13.11.2024
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