W
Wali-1
Heizungswasser-Analyse
Ich bin ein neutraler Heizungswassertechniker, leider muss ich mind. 4-6 Eigentümer pro Woche über die Fakten einer Bodenheizung aufklären.
Fakt ist es gibt keine Flächendeckende Schäden an Bodenheizungsrohre.
Das Alterungsverhalten von Kunststoffen, Einflussfaktoren sind, neben den Eigenschaften des Kunststoffes selbst, Zeit, Temperatur, Druck und Zusammensetzung des geförderten Mediums.
Beeinträchtigt wird die Haltbarkeit der Rohre aber vor allem durch die Wirkungsdauer der im Kunststoff enthaltenen Stabilisatoren. Zugespitzt formuliert leben diese Beistoffe weniger lang als das Trägermaterial, der Kunststoff. Das Material altert, wird weniger elastisch, also spröde. Gerade ältere Bodenheizungen, die mit vergleichsweise hohen Vorlauftemperaturen (um 60° bis 70°C) betrieben wurden, altern sehr viel schneller als Niedertemperatursysteme, wie sie in heutigen Neubauten üblich sind.
Was bedeutet dieser Effekt für die Register der Bodenheizung? Und hier sind einige deutliche Relativierungen angezeigt:
Rohre von Bodenheizungen bestehen aus Polyäthylen (PE), insbesondere vernetztes Polyäthylen (PE-X), Polypropylen (PP) – darunter co-polymeres Polypropylen (PPC) – oder Polybutylen (PB, auch als Polybuten bezeichnet).
Zweitens: In einer Stellungnahme der EMPA ist – bei einer Objekt spezifischen und korrekten Dimensionierung der Systeme – von einer Nutzungsdauer von 50 Jahren die Rede. Auch das Normenwerk geht von dieser Lebensdauer aus. Der SIA schlägt 30 Jahre als rechnerische Lebensdauer einer Bodenheizung vor. Bei diesen Zeiträumen sind die erwähnten Versprödungseffekte völlig unkritisch.
Andersherum: Der Alterungsvorgang des Kunststoffes bis hin zu einer Leckage dauert sehr viel länger als die Bodenheizung überhaupt «lebt». Fazit: Bodenheizungsrohre neigen zur Versprödung, verursachen aber in der Regel keine Schäden.
Unterhalt und Pflege einer Bodenheizung:
Hauseigentümer sollten jährlich eine Heizungswasser-Analyse ausführen. Wenn die Werte nach VDI 2035 Blatt 1 + Blatt 2 entsprechen kann man auch auf 2-3 Jahre gehen.
Eine Heizwasseranalyse soll fachlich korrekt,
das heisst mit akkreditierten Messgeräten und von
einem ausgebildeten Fachmann durchgeführt werden.
Die Analyse sollte neutral sein.
Es bedarf einer verständlichen Interpretation
der Messwerte und einem Abgleich mit den Richtlinien,
so dass die Kundschaft genau weiss, woran sie ist und was
allenfalls zu tun ist.
Mit Gruss Daniel Weiss