Baugrubenverfüllung - wie am besten?

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S

Schicolina

Hallihallöchen,
unser Hausbau befindest sich zwar noch am Anfang, aber in der vielleicht auch schwierigsten Phase: der Baugrube. nicht lachen, wir hatten bereits recht viel Spaß damit.
Unser Grundstück befindet sich in der "Münchner Schotterebene" und der Keller wird im Grundwasser stehen - zumindest zum Teil. Da unsere Baufirma bereits im Vorfeld schon ganz schön mit der Thematik schwimmt, wäre es jetzt ganz gut, wenn wir ein bissel wissender wären....
Ich habe eine Zeichnung angehängt, damit es vielleicht etwas einfacher nachzuvollziehen ist.
Von oben sehen die Schichten wie folgt aus:
1. Mutterboden = Humus
2. Kiesschicht (Kiessande mit Steinen und Schluffen nach Gutachten)
3. Geschiebemergel

Die Bodenplatte wird in der Mergelschicht sein, die fast wasserundurchlässig sein wird (zumindest je tiefer man kommt). Die Kiesschicht führt Grundwasser.
baugrubenverfuellung-wie-am-besten-36503-1.jpg
Unter der Bodenplatte wird eine Sauberkeitsschicht aus Kies ausgebildet - hier wird dann später auch dauerhaft Wasser stehen.
Nun die Frage - wie baut man die Hinterfüllung am Besten auf??

Mit Kies wäre es am besten zu verdichten, führt aber dazu, dass das Wasser auch dauerhaft an den Übergängen von Bodenplatte und Kellerwänden stehen wird, da hier aus der Grundwasser führenden Kiesschicht mehr Wasser zufließen wird, als der Mergel - wenn überhaupt (gehe nicht von aus)- abfließen lässt. Theoretisch muss dass eine Weiße Wanne ab können, ABER....

Oder aber baut man die Schichten entsprechend der Nachbarschichten wieder auf?
Oder würde man sogar noch weiter gehen und komplett mit Geschiebemergel (soweit der Aushub reicht) aufbauen, um damit evt. möglichst wenig Wasser am Gebäude stehen zu haben - und nimmt den Nachteil der schlechten Verdichtung in Kauf?

Wäre super, wenn da jemand Erfahrung mit hätte.

Liebe Grüße, Schicolina
baugrubenverfuellung-wie-am-besten-36503-1.jpg
 
B

Bauexperte

Hallo,

Da unsere Baufirma bereits im Vorfeld schon ganz schön mit der Thematik schwimmt, wäre es jetzt ganz gut, wenn wir ein bissel wissender wären....
Wieso "schwimmt" Dein BU? Aus dem Bodengutachten gehen alle vorzunehmenden Maßnahmen hervor; lesen wird er doch sicher können

Wäre super, wenn da jemand Erfahrung mit hätte.
Ich möchte hoffen, dass zu dieser Thematik Niemand antwortet; die Antwort gehört in fachkundige Hände und jede - noch so gut gemeinte - Hilfestellung ist zum einen nicht auf Deine Situation übertragbar und kann Dich im Zweifelsfall richtig viel Geld kosten!

Der Bodengeologe (Bodengutachten) wird Dir sicher gerne auf alle Deine Fragen antworten, sollte sich Dein BU dazu nicht in der Lage sehen.

Freundliche Grüße
 
S

Schicolina

Hallo Bauexperte, danke für deine Antwort.
Meine Frage vereint nur irgendwie 2 Problemstellungen, wovon zu einer der Bodengutachter vermutlich nicht antworten wird: ist es besser ständig drückendes Wasser an der weißen Wanne stehen zu haben, oder versucht man das möglichst mit allen Mitteln zu verhindern, in dem man ggf. Setzungen in Kauf nimmt. Vielleicht greifen aber auch Inhaltsstoffe des Geschiebemergels Beton an - so dass hier ein direkter Kontakt nicht so gut ist oder noch was ganz anders....

Klar werden wir auch hier noch mal nachhaken, aber eine 2. Expertenmeinung hätte trotzdem nicht geschadet. Ich hätte mich übrigens auch über Erfahrungsberichte von Bauherren gefreut (ist eine Verdichtung entsprechend der Bodenschichten denn überhaupt schon mal vorgekommen?), wie man das dann "verwertet" muss jeder selbst wissen - das ist wohl war, aber nicht nur bei Bauthemen so.

Die Aussage vom Bodengutachter ist übrigens: Die zum Aushub gelangenden wassergehaltsempfindlichen bindigen Böden sind zur Rückverfüllung / Hinterfüllung geeignet; im aufgeweichten Zustand jedoch schlecht Einbau- und verdichtungsfähig.

Ich bin mal gespannt, ob er auf Nachfragen noch konkreter wird - ist meine Erfahrung mit Baugeologen eher nicht - oder es wird teuer ...

Grüße Schicolina
 
Zuletzt aktualisiert 30.12.2024
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