Suche nach einem Eigenheim

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P

Polle 1967

Selber Bauen kostet viel Zeit.

Wie haben in 7 Jahren 2 Umbauten und 1 Neubau gemacht, selbst Umbauten sind
von der Zeit nicht zu unterschätzen.
Unser damaliger Neubau (alles in Eigenregie) hat 11/2 Jahre gedauert bis zum Einzug.
Da war der Keller noch nicht ganz fertig, obwohl wir jeden Tag auch zum Schluss auch Sonntag auf der Baustelle waren.
Auch wenn du schreibst das du Hilfe bekommst, verlass dich nicht darauf,je länger der Bau dauert je weniger Leute gehen die zur Hand.

Unser Neubau jetzt lassen wir von einer Firma hochziehen,natürlich werden wie noch das eine oder andere selber machen, aber wir sind 18 Jahre älter geworden eben so unser damaligen Bauhelfer teilweise leben diese schon nicht mehr.

Ich weis ja nicht wie alt dein Vater oder Schwiegervater ist, der Gipsen soll,
ein Bau ist ein Knochen Job. Ich würde mir dieses gut überlegen alles selber zu machen.

Was nützt es dir wenn du nachher am Ende bist.
 
B

Bauexperte

Hallo,

Es ist schon eine Nummer so viel selber machen zu wollen.
Ich bin dankbar, daß Du Deine Erfahrung so realistisch beschrieben hast. Vielen Dank dafür!

Wenn ich auf diesbezügliche Fragen von Interessenten vergleichbar antworte, ernte ich zumeist Gesichtseindrücke, welche als "ungläubig" zu bezeichnen, noch freundlich betitelt wäre. Es kann sich kein Laie vorstellen, daß EL Zeit, Geld und jede Menge Nerven erfordert. Das, was Du in EL erbracht hast, ist im Regelfall das Maximale, was ich einem potenziellen Bauherren guten Gewissens empfehlen kann - wobei, wenn ich das Gefühl habe, daß ich auf offene Ohren stoße, ich versuche, die EL auf die Außenanlagen zu beschränken

Ich habe sehr selten Bauherren, welche über Gebühr EL erbringen möchten; aber wenn dann doch, kann ich Silvia´s post unterschreiben. Am Ende - so nicht die Gesundheit angegriffen ist - liegen die allermeisten Beziehung in Scherben vor den Bauherren. Es ist eine enorme Belastung für eine Beziehung, das Leben für eine lange Zeit mit Grundstück & Co. zu teilen, den Job (es sind überwiegend Handwerker, welche sich dieses Mammutprojekt zutrauen) in den privaten Bereich zu verlegen.

Dieses emotionale Tal der Tränen würde ich nicht freiwillig in Kauf nehmen; "nur" um sagen zu können: "ich habe ein Haus" ... "mit eigenen Händen gebaut" hInterhyprgeschoben. Blickt man allerdings genau hin, stellt man schnell fest, daß es sich einzig und allein um den unbedingten Willen dreht, in den Club der Hausebesitzer einzutreten; auf biegen und brechen ... beratungsresistent, was die möglichen Konsequenzen betrifft ...

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
D

Dindin

Wir haben ja ebenfalls schlüsselfertig gebaut und "nur" die Bodenbeläge, Innenausbau Keller (Wand einziehen, verspachteln, Streichen) und Kleinigkeiten (Einbau der Türen, Einbau Lampen, Wände farbig streichen, Dekor an Steckdosen anbringen, Sanitärobjekte anbringen, etc.) selbst gemacht. Aber ganz ehrlich das reicht auch vollkommen!
Wir haben eigentlich uns im ganzen letzten Jahr nur mit dem Haus beschäftigt, jedes Wochenende, jeden Tag nach Feierabend und alle Urlaubstage sind für Absprachen mit Handwerkern, Kontrollen, Aufräumen/HInterhyprräumen und Eigenleistungen darauf gegangen und das obwohl wir viel Hilfe von Freunden und Familie hatten und einen eigenen Bausachverständigen. Und selbst nach diesem einem Jahr würde ich nicht behaupten das wir fertig sind, es gibt immer noch genügend kleinere Baustellen (einige Fußleisten, fehlende Außenbeleuchtung, etc.).

Ich würde mir nie zutrauen ein Haus selbst zu bauen, dafür sind mir meine Nerven, Zeit und Beziehung einfach wichtiger und vor allem hätte ich auch Angst das ich mich und mein Können überschätze und sich das ganze ins Endlose zieht!
 
Koempy

Koempy

Ich sehe das Problem genauso. Wir (Kern-)sanieren gerade unser Haus. Und machen sehr viel selber. Das kostet richtig viel Zeit und wäre ohne Hilfe von Freunden und Verwandtschaft auch nicht so zu machen. Meistens klappt es nicht sofort und wenn es geklappt hat, hat man in der Regel die doppelte bis dreifache Zeit gebraucht, wie man vorher geschätzt hat. Und es sind so viele Details an man die vorher gar nicht denkt und die dann auch noch richtig Zeit fressen.
Das andere Problem ist, dass man oft auch nicht das richtige Werkzeug und und auch nicht das richtige Material. Werkzeug kaufen oder leihen geht auch noch mal richtig ins Geld. Man spart im Endeffekt höchstens den Lohn.
Ich weiß nicht, ob ich das so wieder machen würde Aber jetzt wird es erst mal durchgezogen.
 
B

Bauherren2014

Ich kann mich den kritischen Stimmen hier nur anschließen. Unterschätzt nicht die Arbeit, die nervliche und zeitliche Belastung. Wir selbst haben auch "schlüsselfertig" gebaut, der komplette Jahresurlaub meines Mannes und meine derzeitige Freizeit (bei kleinem Kind zuhause) haben wir zum Streichen und Boden Verlegen benötigt. Daneben Außenanlagen, Lampen, Gardinen anbringen, Gartenhaus aufbauen und die ganzen vielen Kleinigkeiten, die während und nach dem eigentlichen Hausbau kommen. Bei zwei Vollzeitjobs ist mehr realistisch kaum möglich.

Unser Nachbar hat sich in den Kopf gesetzt, sein Haus selbst zu bauen. Er selbst kommt vom Bau, Vater und Bruder ebenso. Daneben Freunde, die Ahnung haben und Nachbarn...so hat er den gesamten Rohbau hochgezogen, gedämmt, Fußbodenheizung und Estrich verlegt, Innenputz gemacht sowie Innenausbau bis auf Elektrik selber gemacht. Nur das Dach wurde von einer Fachfirma erstellt. Mittlerweile geht das seit über einem Jahr so, dass OG ist innen noch nicht annähernd fertig, der Außenputz fehlt - er hat jedes Wochenende, den gesamten Urlaub und Feiertage mit den Helfern auf dem Bau verbracht. Mittlerweile sagt er selber, dass er das nicht noch einmal tun würde und die Restarbeiten werden nun auch vorwiegend von beauftragten Firmen fertiggestellt. Damit auch mal wenigstens ein wenig Zeit für die Familie und die Kinder bleibt. Die bleiben dabei nämlich meistens auf der Strecke. Zumal er die Strapazen körperlich auch deutlich merkt - und das mit 35!
Also überleg es Dir gut!
 
T

Tanna

Ein Bekannter (Elektriker) hat sein Haus mit Hilfe seiner Frau, seinem Vater und gelegentlichen Helfern auch selbst gebaut. Wenn er gar keine Ahnung hatte, hat er es mit einer Firma gemacht und als Helfer mitgearbeitet, er hat sich in die Thematik eingelesen und sich an alles dran gewagt. Z.B. Hatte er einen Maurer und war selber dann Zuarbeiter für den Maurer. Seine Frau hat die Organisation und die Kostenplanung (wo bekommt man welche Firma oder welchen Baustoff günstig) übernommen und auch beim Bau tatkräftigt unterstützt. Beide arbeiteten in der Bauphase Vollzeit und haben den Bau in ihrer kompletten Freizeit gemacht (Feierabend, Wochenende, Urlaub) Wenn unter der Woche jemand z.B. zur Aufsicht einer Firma da sein mußte, dann hat der Vater das übernommen. Alles in allem haben sie dadurch eine Menge Geld gespart, was sie dann in die Ausstattung des Hauses stecken konnten. Vom Kauf des Grundstücks bis zum Einzug vergingen 20 Monate. Nach dem Einzug wurden und werden dann noch solche Arbeiten wie Keller verfliesen und die Außenanlage gemacht..... also ich hab das ganze mitverfolgt und auch gelegentlich geholfen und ich muß sagen, es geht, wenn man will... Allerdings sind hier keine Kinder vorhanden und die beiden hatten wirklich einen eisernen Willen und an den kritischen Punkten auch handwerklich geschickte Helfer. (auf die Helfer sollte man sich aber auch verlassen können).
Aber, sie wohnten bereits in einer ETW und mußten keine Miete zahlen. Ist vielleicht auch ein wichtiger Punkt wegen der Finanzierung.
 
Zuletzt aktualisiert 27.11.2024
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