Alter Bausparvertrag - Was soll man damit machen?

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Zuletzt aktualisiert 22.12.2024
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D

Domski

Die Sondertilgung eines "Darlehens für Wohnbauzwecke" aka Baukredit kann häufig auch als wohnwirtschaftliche Verwendung des BSP gesehen werden. Das würde ich bei der Bank mal ansprechen. Also fertig besparen, auszahlen lassen ohne das Darlehen in Anspruch zu nehmen und das Baudarlehen sondertilgen.
 
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86bibo

Sofern du das angesparte Geld für den Wohnungsbau nutzt, bleibt auch das Anrecht auf die Wohnungsbauprämie. Wichtig wäre dafür nur der Nachweis, dass es tatsächlich für das Bauvorhaben verwendet wurde. Hier evtl. mal mit den entsprechenden Banken sprechen (Bausparvertrag und Kredit). Auf keinen Fall das Darlehen annehmen. Falls es euch möglich ist, könnt ihr ihn natürlich auch weiter besparen. Evtl. gehen da ja auch noch vermögenswirksame Leistungen oder ähnliches mit drauf, was ein Aufrechterhalten sinnvoll macht. Hier müsstest du dich aber mal informieren, wie das mit Bonuszinsen aussieht und wie die Bedingungen sind, wenn du ihn voll besparst. In diesem Fall geht aber die Wohnungsbauprämie verloren, sofern du das ausgezahlte Geld dann nicht wieder für den Wohnbau einsetzt (z.b. Garage, Anbau, Sanierung, etc.). Falls ihr also plant, die Garage erst in ein paar Jahren zu setzen oder das Dachgeschoss erst später auszubauen, könnte man das Bausparvertrag-Geld auch dafür aufwenden. Ob ihr durch die geringe Summe von 15t€ wirklich einen besseren Zinssatz für das Gesamtdarlehen bekommt, kann ich mir schwer vorstellen. Das sind ja "nur" 4% der Summe und die eigentlich rein rechtlich auch durch das Haus abgesichert werden müssten (zumindest die knapp 8t€ Darlehen). Mir fehlen da leider die Praxiserfahrungen, ob sich eine Bank tatsächlich für so einen Betrag ins Grundbuch aufnehmen lässt (sofern Bausparvertrag-Bank und Kreditbank nicht identisch sind).
 
Musketier

Musketier

Das sind ja "nur" 4% der Summe und die eigentlich rein rechtlich auch durch das Haus abgesichert werden müssten (zumindest die knapp 8t€ Darlehen). Mir fehlen da leider die Praxiserfahrungen, ob sich eine Bank tatsächlich für so einen Betrag ins Grundbuch aufnehmen lässt (sofern Bausparvertrag-Bank und Kreditbank nicht identisch sind).
Bauspardarlehen bis 30T€ sind in der Regel Blankodarlehen (also ohne Absicherung).
Ob der Zins des Hauptdarlehens günstiger wird, hängt ja manchmal nur an paar Prozentpünktchen, wenn man knapp über oder unterhalb der Schwellenwerte (z.B. 100%, 90%, 80% und 60%) vom Beleihungswert ist. Eventuell reicht dabei schon das Bausparguthaben.


Mal ganz grob gerechnet:
380T€ Darlehen x1,8 % Zins = 6840€ Zinsen im Erstjahr

Wenn man durch Einsatz des Bausparers vielleicht nur 365T€ aufnehmen müsste und dafür ggf. nur 1,75% Zins zahlen müsste, wären das 6387,50€ Zinsen im Erstjahr.
Dazu die Zinsen auf das Bauspardarlehen (7700€ x 4,25% Zins) ergibt 327,25€ .
Macht im Erstjahr eine Ersparnis von 125€.
Fairerweise müsste man dagegen die wegfallenden Zinserträge rechnen.

Mit freien Mitteln könnte man das Bauspardarlehen vorrangig ablösen und würde somit die Zinsersparnis in den Folgejahren sogar vergrößern.
 
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86bibo

die Rechnung geht aber so nicht ganz auf, da du mit konstant bleibender Zinsrate kalkulierst. Beim Annuitätendarlehen sinkt die ja schon ab Monat 2 und damit die Zinsen. Die theoretische Ersparnis ist damit kleiner und sinkt in den Folgejahren noch weiter. Der Zinsvorteil würde erst dann greifen, wenn man wirklich den Bausparvertrag durch Sondertilgung eher los wird. Wie du aber schon richtig feststellst, sind die Zinserträge im Bausparvertrag nicht berücksichtigt. Da geht zwar noch die Bearbeitungspauschale ab, aber mit den nur 1,5% sind das immerhin 115€. Da bleiben von den berechneten 125€ nur noch 10€. Ab Jahr 2 lohnt es sich vermutlich gar nicht mehr, da die Guthabenzinsen steigen und die Darlehenszinsen fallen.

Deine komplette Rechnung ist aber eine Milchmädchenrechnung, da du davon ausgehst, dass der TE 15t€ weniger Darlehen braucht. In dem Bausparvertrag hat er aber schon 7300€ drin, die ihm als Guthaben ja bleibt, während du die bei deinem "Kombipaket" voll mit einrechnest und "nur" 7700€ zusätzlich aufnimmst. Du Vergleichst also eine Darlehen von 380.000€ (1,75%+4,25%) mit einem Darlehen von 387.700 (1,8%). Rechnet man die 7700€ mal den 1,75% sind das 134€ sodass dein Vorschlag selbst unter diesen optimistisch betrachteten Bedingungen mindestens 10€ teurer ist.

Sollte sich der Darlehenszins natürlich deutlicher senken lassen, dann wird es irgendwann zwangsläufig attraktiv. Bei uns war es so, dass der Sprung von Vollfinanzierung bis auf 85-90% (je nach Bank) ziemlich groß war. Unter 80% war da aber nicht mehr so viel drin.
 
Musketier

Musketier

die Rechnung geht aber so nicht ganz auf, da du mit konstant bleibender Zinsrate kalkulierst. Beim Annuitätendarlehen sinkt die ja schon ab Monat 2 und damit die Zinsen.Die theoretische Ersparnis ist damit kleiner und sinkt in den Folgejahren noch weiter.
Rechnung ist vereinfacht dargestellt, daher hab ich "grob gerechnet" dazu geschrieben. Da der Bausparer in der Regel schneller getilgt wird, als ein Annuitätendarlehen steigt der Zinsvorteil sogar. Man muß halt nur bei der Berechnung beachten, dass die Gesamtrate vergleichbar bleibt.



Wie du aber schon richtig feststellst, sind die Zinserträge im Bausparvertrag nicht berücksichtigt. Da geht zwar noch die Bearbeitungspauschale ab, aber mit den nur 1,5% sind das immerhin 115€. Da bleiben von den berechneten 125€ nur noch 10€. Ab Jahr 2 lohnt es sich vermutlich gar nicht mehr, da die Guthabenzinsen steigen und die Darlehenszinsen fallen.
Wenn du schon genau rechnen willst, dann berücksichtige auch Kapitalertragsteuer + Soli bei den Guthabenzinsen. Außerdem wird der Effekt durch die unterschiedlichen Tilgungssätze in den Folgejahren besser und nicht schlechter.



Deine komplette Rechnung ist aber eine Milchmädchenrechnung, da du davon ausgehst, dass der TE 15t€ weniger Darlehen braucht. In dem Bausparvertrag hat er aber schon 7300€ drin, die ihm als Guthaben ja bleibt, während du die bei deinem "Kombipaket" voll mit einrechnest und "nur" 7700€ zusätzlich aufnimmst. Du Vergleichst also eine Darlehen von 380.000€ (1,75%+4,25%) mit einem Darlehen von 387.700 (1,8%).
Nein ich rechne immer mit 380T€ .
Entweder 380T€ Darlehen und dafür Guthabenzinsen auf das Bausparguthaben von 7300€ stehen lassen oder
365T€ + 15T€ (davon 7300€ Guthaben und 7700€ Finanzierung)

Es gibt noch die 3. Variante. Das Guthaben sich auszahlen zu lassen und dann 7300€ weniger aufnehmen. Wenn durch die 7300€ die Beleihungswertschwelle unterschritten wird, dann ist das vermutlich die sinnvollste Variante.

Ich wollte aber mit meiner Berechnung darstellen, dass unter Umständen sogar das Bauspardarlehen Sinn machen kann.







Sollte sich der Darlehenszins natürlich deutlicher senken lassen, dann wird es irgendwann zwangsläufig attraktiv. Bei uns war es so, dass der Sprung von Vollfinanzierung bis auf 85-90% (je nach Bank) ziemlich groß war. Unter 80% war da aber nicht mehr so viel drin.
Genau das war mein Ansinnen darzustellen, dass sogar nur 0,05% Zinsverbesserung die Gesamtfinanzierung verbessert, obwohl man für das Bauspardarlehen über 4% zahlen muß. Je größer die Zinvebesserung desto sinnvoller ist die Variante.
 
Zuletzt aktualisiert 22.12.2024
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