Bauen neben Job/Kind: Wie gut geht das? (Eure Erfahrungen)

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G

germanissima

Hallo Zusammen,

wir spielen mit dem Gedanken zu bauen und würden gerne im Vorfeld ein paar Sachen klären. Leider habe ich bislang keine Erfahrung mit dem Thema, daher entschuldigt bitte wenn ich vielleicht ein wenig naiv ins Blaue hinein frage.

Uns, d.h. meinem Mann und mir, sind ein paar Sachen wichtig. Wir würden gerne schon Ende des Jahres in den eigenen vier Wänden wohnen. Mein Schwager, der selbst gebaut hat meinte das sei grundsätzlich möglich, wir müssten uns aber selbst reinknien damit das was wird. Mein Schwager hatte damals selbst viel in sein Haus an Eigenleistung reingesteckt, er ist allerdings auch handwerklich begabt. Wir sind aus familiären bzw. beruflichen Gründen momentan leider nicht in der Lage selbst ebenso aktiv zu werden. Wir könnten schon ein paar Stunden die Woche investieren, können aber keinen Full time Job daraus machen, wie mein Schwager. Außerdem haben mein Mann und ich zwei linke Hände

Nun wollte ich mal fragen, wie hier Eure Erfahrungen sind: Hat von Euch jemand in kurzer Zeit gebaut? Unser Ziel ist in 2, 3 Monaten fertig zu sein! Ich habe in einem anderen Beitrag gelesen, dass es allein schon 3 – 4 Wochen dauern kann, bis der Estrich austrocknet. Stimmt das? Irgendwie kam mir das sehr lange vor.

Mein Schwager hat mich zudem darauf hingewiesen, dass auf dem Bau eigene Regeln gelten. Sein Nachbar hatte wohl ziemlichen Stress mit den einzelnen Dienstleistern. Bei ihm war das nicht so, er ist allerdings auch ein sehr „überzeugender“ Typ und kennt sich gut aus. Wie ist das Eurer Erfahrung nach: Klappt das mit der Koordination gut oder wird man übers Ohr gehauen wenn man sich nicht so gut auskennt?

Naja, Fragen über Fragen...

Ich/wir würden uns freuen, wenn jemand seine Erfahrungen mit uns teilt.

Danke und Gruß

Germanissima
 
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perlenmann

Hallo,

ich habe selber 2 Kinder und baue gerade, ich habe keine Ahnung vom Bau. Bevor ich etwas selber mache und es schief, falsch oder sonst was ist, lass ich es machen.
Es gab mal so eine schöne Rechnung: Der Handwerker ist doppelt so schnell wie ein Laie. Lass ihn mal 30€ die Std. kosten. Du mußt also doppelt soviel arbeiten um diese 30€ zu sparen. Und rechne das mal auf deine Einsparung durch Eigenleistung...zb 6000€ sparen= 6000/30 macht 200 Std Handwerker oder aber 400 Stunden für Dich!
Und da sind keine Fehler von Dr eingerechnet.

Ich mach lieber paar Überstunden um extra Geld zu haben, lohnt sich mM mehr.

Und zur Bauzeit, Viebrockhaus ist glaub ich der einzige der 3 Monate verspricht, realistisch ist eher alles über 6Monate.
 
B

Bulla2000

Kein Problem, gute Firma aussuchen, Baubegleiter/Baubetreuer engagieren und dann läuft es. Wichtige Fragen werden am Wochenende oder per Handy mit dem Baubetreuer geklärt. Funktioniert bei uns hervorragend und keine Belastung durch Eigenleistungen etc.
 
H

Hans_Meier

Bauen fühlt sich an wie ein zweiter Vollzeitjob. Es ist sicher auch mit 2 Kindern machbar und auch andere haben das schon geschafft, Ihr solltet Euch aber auf jeden Fall darauf einstellen möglichst täglich, mindestens aber 2 mal pro Woche auf der Baustelle vorbeizuschaun und zu kontrollieren, ob alles so ausgeführt wird, wie Ihr es haben wollt.

Es ist (und das sage ich aus eigener Erfahrung) sehr stressig und nervenaufreibend. Abgesehen davon hat man auch solange der Bau läuft NULL Freizeit und man kommt auch weniger zum schlafen. Es belastet auch die Beziehung und die Familie und überhaupt ist in Deutschland Bauen der dritthäufigste Scheidungsgrund. Das ist einfach so. Am besten man stellt sich von vornherein darauf ein. Aber diese Zeit geht auch vorüber und danach hat man was schönes geschaffen und manchmal macht es sogar Spaß, sich in diese neue Materie einzuarbeiten, was dazuzulernen und das neue Wissen anwenden zu können.

Ihr müsst Euch auch darauf einstellen, dass das Bemustern, also das aussuchen eurer Ausstattungsgegenstände (Innentüren, Böden, Fliesen, Sanitär, etc.) auch sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Natürlich will man was schönes. "Ach wegen den EUR 150.- und den EUR 85.- dort schauen wir doch jetzt nicht aufs Geld" Tja und schwups waren wir schon EUR 30.000.- teurer als ursprünglich geplant.

Thema Außenanlagen: Ihr braucht da ja auch Pflasterflächen, Wege, Einfassungen, Müllboxen, Zäune, Türen und evtl. Tore, Bodenbearbeitung, Kiesunterbauten für Wege und Terrassen inkl. rütteln und verdichten, Humusierung, Feinplanie. Das muss auch alles wer machen und das kostet zusammen so ganz grob geschätzt mindestens noch mal EUR 30.000.-.
Also in den Finanzbedarf einplanen!
Rasen sähen kann man selber und Sträucher und kleine Bäume einsetzten auch, aber das sind die geringsten Positionen.

Habt Ihr schon eine Baugenehmigung? Denn auf die muss man auch oft so ca. 3 Monate warten.

In eurem Falle auch unbedingt nötig: guter Architekt (mit praktischer Baustellenerfahrung, bloß keinen theoretischen Planer, ganz wichtig!!!), oder aber guten Generalunternehmer. Diesen dann aber unbedingt ständig kontrollieren lassen (entweder durch einen vereidigten Sachverständigen, oder aber durch einen baustellenerfahrenen Architekten, der mindestens einmal pro Woche nach dem Rechten schaut).

Fazit: es ist sicher machbar, aber bloß nicht unterschätzen! Fühlt sich an wie ein zweiter Vollzeitjob!
 
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biggyundklaus

Meine Frau und ich stehen auch vor dem Problem Familie, Job und Bauen unter einem Hut bringen zu müssen. Wir haben schon unseren Bauplatz und möchten jetzt möglichst schnell und stressfrei ins eigene Haus einziehen.

Haben echt super lang überlegt, wie wir das alles hingkriegen. Im Internet sind wir dann auf Fertighäuser von öko-domo gestoßen. Die machen massive Fertighäuser. Letzten Samstag waren wir gleich mal auf einer Infoveranstaltung dort. Das hat sich erst mal alles ganz gut angehört – schnelle Bauzeit, keinen Stress usw. Wir konnten auch mit einem Paar sprechen, die schon mit denen gebaut haben und inzwischen anscheinend ziemlich zufrieden in ihrem neuen Haus wohnen. Von diesem Paar haben wir auch etliche nützliche Tipps bekommen, gerade was die Finanzierung und das langfristige Energiesparen angeht. Offensichtlich eignet sich das System gut, um ein KfW-Effizienzhaus oder Passivhaus zu bauen.

Wir werden uns jetzt mal weiter über weitere Anbieter von Fertighäusern erkundigen und uns dann endgültig entscheiden.
 
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Zuletzt aktualisiert 30.11.2024
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