Warum kann man vom Wohnraum aus keine Luftfeuchtigkeit in die Dämmung gelangen lassen, aber von außen darf die Luftfeuchtigkeit in die Dämmung?
Warme Luft speicher mehr Wasser als kalte Luft. Merkt jeder selbst im Winter.
Die Werte bzw. die Wassermengen die Luft bei x Grad speichert bzw. speichern kann, kann man nachschauen.
Ich nehme zur Erklärung mal Beispielzahlen
Dein Wohnraum hat 20° C und in der Luft sind bei 60% Luftfeuchtigkeit 1l Wasser pro m³.
Nun gibt es eine Leckage in der Dampfbremse/Dampfsperre und die warme Luft aus dem Wohnraum kann in die Dämmung abziehen.
Dort auf dem Weg nach draußen trifft die warme Luft irgendwann auf die kalte Luft. Die Temperatur der warmen Luft geht immer weiter nach unten, bis sie sich ausgeglichen hat.
Jetzt muss man sich dran erinnern das in der Luft noch 1l Wasser ist. Da kalte Luft aber nicht so viel Wasser speichern kann wie warme muss das Wasser irgendwo hin.
Dieses Wasser fällt dann als Tauwasser aus. Je nach Außentemperatur und Luftfeuchtigkeit fällt dann ein halber Liter oder mehr bzw. weniger als Wasser aus.
Feuchtkalte Luft die von außen in die Dämmung gelangt ist kein Problem. Warum?
-> Da die Luft von außen nach innen nur wärmer werden kann kann die Luft nur mehr Wasser aufnehmen. Das heißt das Wasser denkt gar nicht daran als Tauwasser auszufallen da immer mehr Platz für das Wasser in der Luft vorhanden ist.
Das gleiche kann man auch bei Kältebrücken beobachten. Die warme Luft streift z. B. an der kalten Wand entlang und kühlt ab. Hat aber für die Temperatur zu viel Wasser gespeichert und so fällt das Wasser an der Wand (kältester Punkt) aus.
So bildet sich dann der Schimmel
Hat man also zu kalte Wände die gerne mal Schimmeln dann dämmt man diese Wände am besten von außen. Denn dann ist meistens das Problem von der kalten Wand an der Innenseite erledigt. Das heißt die Wand ist innen nicht mehr so kalt als das Wasser daran ausfallen kann.
Warum setzt man heute mehr auf Dampfbremsen als auf Dampfsperren?
Da die Natur immer den absoluten Ausgleich anstrebt will der Wasserdampf in der Dämmung auch mal zurück in die Wohnung. Dafür ist es schön wenn die Folie dies ermöglicht. Deshalb setzt man heute mehr darauf etwas Diffusion zu zu lassen.
Man sollte sich aber im klaren sein, dass das keinesfalls Leckagen oder grobe Verarbeitungsfehler ausgleichen kann.
Es ist dann nur etwas unempfindlicher und verzeihlicher
Die Klebebänder halten bei richtiger Verarbeitung 25 Jahre+
Manche Hersteller geben sogar 50 Jahre an
Wenn das zu riskant ist dann kann man sich über Alternativen umschauen. Es gibt Dämmstoffe die z. B. keine Dampfbremse benötigen.
Ob das so wirklich funktioniert und auch toll ist weiß ich nicht. Müsste man sich mal schlau machen
Man könnte die Dampfbremse auch aus Papier nehmen. In Fachwerken sind die gerne mal damit aktiv.
Oft werden auch OSB-Platten als Dampfbremse bzw. Folie hergenommen. Die werden in Nut und Feder gesteckt (weiß nicht ob geleimt oder nicht) und dann noch mal am Stoß mit Klebeband ab geklebt.
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SChon mal einen unabhängigen Bausachverständigen dazu geholt?