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JoachimG.
Ich habe es im Rahmen meiner vergangenen Tätigkeit als Gemeinderat öfter erlebt, dass Privatleute "Baugebiete" erschlossen haben. Ich kann aber nur für uns in Bayern sprechen.
- Ist das Grundstück im Ortsgebiet? (z.B. im Ort liegender Acker)
- Ja - alles Gut
- Nein - es Bedarf einer Einbeziehungssatzung/Änderung Flächennutzungsplan
- Einbeziehungssatzung/Änderung Flächennutzungsplan
- Du brauchst den Willen der Kommune / Politik dieses Verfahren anzustoßen. (Kommt natürlich ganz auf die Situation in der Kommune an, sprich wenige Grundstücke vorhanden usw.)
- Du musst die Kosten für das Planungsbüro übernehmen, welches die Satzungen, Änderungen aufstellt. Dabei wird die Fläche z.B. von landwirtschaftlicher Fläche im Außenbereich zur Wohnbaufläche geändert und in den Ort einbezogen. Erst dadurch kann Baurecht entstehen.
- Diese Änderungen werden dann öffentlich ausgelegt und jeder Hinz und Kunz und die Träger öffentlicher Belange (Ämter, Behörden, Telekom usw.) geben dann ihren Senf zur Planung ab. Diese Einwendungen muss dann die Verwaltung bewerten und es muss entschieden werden ob man den Einwendungen statt gibt oder sie "ignoriert".
- Wenn das alles durch ist und die Auslegungsrunden (mehrere) erledigt sind, dann benötigst du in der Regel noch einen Bebauungsplan.
- Bebauungsplan
- Auch hier musst du die Kosten übernehmen für das Planungsbüro oder die Verwaltungsarbeit.
- Hier hat die Kommune / der Rat auch ein Mitspracherecht, da es hier um das Erscheinungsbild geht, natürlich auch um solche Dinge wie Grundflächenzahl, Geschosse, Dacheindeckungen, Gehölze usw.
- Je nach Flächenversiegelung wird im Bebauungsplan dann auch die Ausgleichsfläche festgelegt, ohne die kriegst du idR keine Genehmigung.
- Wenn der Bebauungsplan ausgelegt und die Träger öffentlicher Belange sich dazu geäußert haben, dann kannst du langsam anfangen an die Baugenehmigung zu gehen.
- Eigentümer (oft Landwirte) geben keine Flächen her
- Ausgleichsflächen sind schwer zu finden
- Bei uns ist ganz oft der Naturschutz ein Stolperstein gewesen. (Tipp: Noch vor irgendwelchen großen Planungen mit der Naturschutzbehörde abstimmen.)