Erbbaurecht Erfahrungen - Kostenfalle oder kein Problem?

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S

stoecklj

Ich hätte da auch mal eine Frage zur Wirtschaftlichkeit von Erbpacht....
Wir haben ein Grundstück angeboten bekomme von der Kirche für 3600€ im Monat für 1200qm; der aktuelle Bodenrichtwert in der Gegend gibt 250€/qm für erschlossene Grundstücke aus.
Leider fehlen mir aktuell noch die Infos über die sonstigen Rahmenbedingungen (Erbpachtzins -> fix oder an VPI gekoppelt, Erschließungskosten etc.)
Rein von den Grundstückskosten würde man sich ja min. 300.000€ sparen bzw. ohne Anpassung am Erbpachtzins ca. 80 Jahre leben können ohne den aktuellen Wert für´s Grundstück zu überholen, oder?

Wäre denn bei einem monatlichen Einkommen von 4500€ netto (Mann Vollzeit / Frau Teilzeit & 1 Kind (weitere nicht geplant)) eine Hausbau finanziell machbar?
Eigenkapital ist ca. 150.000€ vorhanden. (weiteres dann gern im Finanzierungsthread, sollte es konkret werden)

Da hier in der Gegend Grundstücke und Häuser rar gesät sind... würden wir uns das Angebot wirklich überlegen...

Danke für eure Meinung.
 
A

apokolok

Wirtschaftlich kann es insofern sein, als dass es den Hausbau erst ermöglicht.
Das kann daran liegen, dass keine Kaufgrundstücke vorhanden sind, oder aber das Gesamtvolumen für das Projekt ansonsten zu hoch ist.
Wenn beides nicht zutrifft ist Erbbau bei der aktuellen Zinslage unwirtschaftlich.
Der Zins ist immer an einen Index gekoppelt, die 80 Jahre Rechnung geht damit nicht auf.
 
OWLer

OWLer

Habe mir auch mal ein derartiges Vorhaben überlegt. Grundstücke gibt es hier ab und an - wir haben ja letztendlich eins gekauft. Klang allerdings vom Makler so positiv, dass ich nachgerechnet habe.

Ich glaube mit der von der EZB angestrebten Inflation von 2% hätte ich nach 36 Jahren das Grundstück abbezahlt gehabt. Erbpacht vs. Finanzierung - Gesamtsumme. Ab dann war die Erbpacht teurer, da eben weiter steigend zuzüglich zu den Nebenkosten. Da kann es schon eng werden, wenn man als Rentner weiter im Haus wohnen will.

Zudem war für mich ausschlaggebend, dass idR. das Grundstück an Wert gewinnt und das Haus wie alle Gebrauchsgegenstände an Wert verliert.

Ich würde es wenn überhaupt nur machen, wenn es wirklich keine Grundstücke am Wunschort gibt, oder die ein Preisniveau überteuerter deutscher Großstädte (Frankfurt, München Stuttgart etc.) haben.
 
F

Fleckenzwerg

Bei uns ist es so, dass es eben seit Jahren fast ausschließlich Erbbaugrundstücke gibt. Wir hätten jetzt die Möglichkeit, an ein Kaufgrundstück mit 300qm zu kommen, das ist aber bauträgergebunden. Dort wird eine Doppelhaushälfte mit 120qm WF am Stadtrand (<50.000 Einwohner) mit Teilkeller und Carport für 400k€ gebaut, zzgl. Küche, Böden im 1.OG, Pflasterarbeiten Einfahrt und Terrasse und Baunebenkosten, summa summarum also ca. 500k€.
Alternative, Erbbaugrundstück von der Kirche, 500qm, darauf ein Einfamilienhaus mit 130-140 qm, kein Keller, dafür Doppelgarage und ausbaufähiger Spitzboden (FH 10m über Straßenoberkante) mit allem, sollte für 400k€ machbar sein. Klar, dazu dann halt die Pacht, aber die 100k€ die wir uns sparen, sollten dafür lange reichen.
 
Zuletzt aktualisiert 29.11.2024
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