Erdwärme oder Wasser- / Wasser-Wärmepumpe?

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Chris82

Hallo! In der Region um Berlin sind beide Varianten von Wärmepumpe besonders empfehlenswert (nach einigen Beratungsgesprächen). Die Frage ist nun, was ist aus eurer neutralen Sicht die bessere Wahl. Wir würden gerne bei 250 m² Nutzfläche (der Keller soll teilweise beheizt werden) ausschließlich die Wärmepumpe für Heizung und Warmwasser ohne zusätzliche Geräte (also z.B. extra Gerät für Warmwasser) nutzen. Ist das überhaupt realistisch? Man bekommt hierzu sehr widersprüchliche Aussagen. Der eine sagt man soll die Wärmepumpe nur für Fußbodenheizung nehmen und für Warmwasser noch ne extra Gasbrennwerttherme installieren (was ich persönlich für völligen Unsinn halte), der andere sagt wieder überhaupt kein Problem. Wobei letzteres ja auch wieder skeptisch betrachtet werden muss, da dass doch alles genau berechnet werden muss. Mir geht es wie gesagt erst mal um die Grundsatzfrage Erdwärme oder Wasser-/Wasser-Wärmepumpe (beides mit Tiefenbohrung).

Ziel: Fußbodenheizung auf ca. 250 m² versorgen und Warmwasser für 2 Erwachsene und 2 Kinder produzieren (die Kinder sind noch in Arbeit ;-))
 

€uro

Hallo,
.... In der Region um Berlin sind beide Varianten von Wärmepumpe besonders empfehlenswert (nach einigen Beratungsgesprächen).
Wer hat denn da beraten ? ;-)
....Der eine sagt man soll die Wärmepumpe nur für Fußbodenheizung nehmen und für Warmwasser noch ne extra Gasbrennwerttherme installieren (was ich persönlich für völligen Unsinn halte), der andere sagt wieder überhaupt kein Problem.
Recht haben Beide, jedoch mit recht unterschiedlicher Ausrichtung ;-) Tatsache ist, dass die Warmwasser-Bereitung einer Wärmepumpe von "Hause aus" weniger liegt, da höhere Vorlauftemperatur, im Vergleich zur exakten Auslegung der Heizflächen (Heizbetrieb), erforderlich werden. Die Jahresarbeitszahl für Warmwasser ist stets geringer, als die für den Heizbetrieb, sofern Letzterer richtig dimensioniert und geplant. Aber: In vielen Fällen beträgt der Energieaufwand, nicht Leistung, für die Warmwasser-Bereitung ~ 1/3 dessen, was für den Heizbetrieb erforderlich ist, je nach Ht´Wert der Gebäudehülle. Die Reduzierung der Gesamt-Jahresarbeitszahl hält sich somit also meist, nicht immer, in Grenzen.
....Wobei letzteres ja auch wieder skeptisch betrachtet werden muss, da dass doch alles genau berechnet werden muss.
Korrekt!
....Mir geht es wie gesagt erst mal um die Grundsatzfrage Erdwärme oder Wasser-/Wasser-Wärmepumpe (beides mit Tiefenbohrung).
Warmwasser-Wärmepumpe können theoretisch höhere Jahresarbeitszahl realisieren, als Sole Wärmepumpe, da die Quelle ein höheres Temperaturniveau bereitstellen kann. Allerdings muß hier Alles stimmen, insbesondere die Wasserqualität (Verockerung von Förder- und/oder Schluckbrunnen). Hieran scheitern jedoch viele Absichten. In den COP Angaben der Hersteller nach 14511 muß der Energieaufwand für die Quellenpumpe enthalten sein. Man muß kein Hellseher sein um zu erkennen, dass hier die Randbedingungen besonders günstig gestaltet werden, um zu den hohen COP Werten zu gelangen. In der Praxis werden die, meist aus Gründen der Wasserqualität oder Hydraulik jedoch selten erreicht. Ein Risiko, dass der Bauherr übernehmen muß ;-)
Bei Sole Wärmepumpe besteht die Möglichkeit verschiedene Quellen zu nutzen. Neben der typischen Vertikalbohrung(en), mehrere sind besser als eine - leider aber auch teurer ;-), können Flächen- oder Grabenkollektoren zum Einsatz kommen. Bei Letzteren kann mit Eigenleistungen der hohe Aufwand für die Quellenerschließung deutlich reduziert werden.
Letztendlich kommt es darauf an, wie hoch der tatsächliche Bedarf für Heizung u. Warmwasser ist. Je höher, je notwendiger die Erreichung einer hohen Jahresarbeitszahl, je geringer, je weniger macht sich die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe Lösung wirtschaftlich bemerkbar.
Bei sehr gut gedämmten Gebäuden ist das Buddeln oder Bohren in der Erde entbehrlich, hier reicht dann auch eine vollmodulierende Luftwärmepumpe.

v.g.
 
Zuletzt aktualisiert 09.01.2025
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