Hallo KPS,
... aber nur dann, wenn beide Anbietergruppen den gleichen Nassestrich verwenden…
Ich bin da sehr altmodisch, ich vergleiche stets Äpfel mit Äpfeln
...Dieser von mir aufgezeigte Sachverhalt stützt sich auf die Aussage von Prof. Dr. Karl Gertis (damals noch Leiter des Fraunhofer Instituts für Bauphysik)…"Das Märchen vom Atmen der Wände"…
Erwischt - natürlich ist es nicht korrekt, vom „atmen“ der Wände zu schreiben, weil es zu Missverständnissen führt; Pettenkofer hat sich in mein Vokabular eingeschlichen Gemeint war und ist: Wände und andere Bauteile (hier der Außenputz) sollen möglichst „diffusionsfähig, hygroskopisch und sorptionsfähig“** sein und damit dazu beitragen, die Raumluftfeuchte zu regulieren, Gerüche und Luftschadstoffe zu absorbieren und Gebäude trocken zu halten.
... Hier werden wohl Ursache und Wirkung sowie ein daraus resultierender "Zwang" zum Einbau einer Lüftungsanlage nicht korrekt beschrieben.
Gewiss nicht so korrekt, wie Du es Dir als Mathematiker wünschen würdest, jedoch so, dass der Laie es versteht (nicht umsonst habe ich unten zwei Sternchen gesetzt und die nicht alltäglichen Begriffe aus dem letzten Absatz erklärt). Ich habe es mir angewöhnt, die Dinge so auf den Punkt zu reduzieren, dass sich schnell Verständnis einstellt, ohne meinem Gegenüber bauphysikalisches Wissen abzuverlangen.
Gewiss werden täglich unzählige weitreichende Entscheidungen mit einem Anteil von 70-80% von der Bauchebene entschieden, jedoch sollte dieses Verhältnis zwischen Kopf- und Bauchebene gerade bei der Auswahl eines Wohnhauskonzepts wohl eher umgekehrt sein!
Ich arbeite jetzt seit gut 25 Jahren mit Menschen, seit 14 Jahren bin ich als Verkäuferin für massiv erstellte Einfamilienhäuser unterwegs und habe es mir abgewöhnt, diesen Konjunktiv zu diskutieren. Ich versuche meinen Job so gut als möglich zu machen und eine ehrliche Leistung anzubieten; auch nach Vertragsunterschrift. Für verschwindend wenige Bauherren – gemessen an meinem Terminer im Verhältnis zum Abschluss - ist diese Jobbetrachtung genau richtig; für die überwiegende Mehrheit der Kontakte gilt nach wie vor, dass sie glauben
wollen, was der jeweils billigste Anbieter ihnen erzählt.
** Sehr wohl kann durch eine diffusionsoffene Wand Feuchte nach außen transportiert werden. Der Dampfdurchgang einer Wand mit einem Gesamt sd-Wert von 5 m beträgt ca. 4 g pro Stunde pro m²; d.h. bei einem normalen Einfamilienhaus (ca. 150 m² Außenwandfläche) ca. 14,4 Liter. Eine diffusionsoffene Wand sorgt also dafür, dass sowohl rel. Luftfeuchte, wie Oberflächentemperatur der Innenseiten der Außenwände, für ein behagliches Klima sorgt.
„Wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke" (kurz: sd-Wert)
Bauphysik: alle Materialien haben die Fähigkeit, die Gasausbreitung (= Diffusion) zu bremsen
Freundliche Grüße