Flächenkollektoren oder Gasbrennwert

[ha_celine]

Hallo an alle,

Ich bin schon seit längerem Mitleser in diesem Forum und würde jetzt auch gerne euren Rat oder eure Hilfe in Anspruch nehmen.

Wir planen dieses Jahr im Herbst ein Haus zu bauen.
Aktuell sind wir in der Vorentscheidung, welche Heizungsform wir nun verwenden werden.
In der engeren Auswahl sind:

1. Wärmepumpe mit Flächenkollektoren + Solarthermie + Wassergeführter Kamin + Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
2. Gas-Brennwerttherme + Solarthermie + Wassergeführter Kamin + Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

Wir wollen KFW 55 erreichen.

Hier noch ein paar Daten vom Haus.

Beheizte Wohnfläche 250m²
3 Vollgeschosse (1 davon Keller)
U-Wert Decke: 0,13W/m²K
U-Wert Außenwände: 0,19W/m²K
U-Wert Bodenplatte: 0,16W/m²K
U-Wert Fenster: 0,9W/m²K

Fehlt noch was?
Was haltet ihr vom Vorhaben und welche der zwei Varianten würdet ihr warum empfehlen?
Ist es im Falle der Wärmepumpe sinnvoller Photovoltaik anstelle von Solarthermie zu verwenden, um darüber die Pumpe zu speisen?

Es wäre schön, wenn sich ein paar finden würden, die das Vorhaben kommentieren.
Vielen Dank schonmal für Eure Mühen und einen schönen Abend.

Viele Grüße
ha_celine

 

[waldorf]

KFW 55 ist natürlich einfacher mit einer Wärmepumpe zu erreichen. Wassergeführter Kamin ? Wie oft hat man den wirklich an ? Ich fürchte da stehen Aufwand und Nutzen in keinerlei Verhältnis. Solarthermie ? Meine Wärmepumpe verbraucht für die Warmwasserbereitung für zwei (verschwenderische) Personen im Schnitt 1,5 kWh pro Tag ( ca. 30 Cent ). Scheint die Sonne, brauche ich keine Heizung. Dank großer Fensterflächen auch nicht im Winter. Solarthermie würde sich also niemals rentieren. Da ist aber die Frage ob man es von der finanziellen oder von der ökolischen Seite sehen möchte. Photovoltaik für die Wärmepumpe ist für die Katz. Hast du genügend Strom von der Photovoltaik-Anlage, läuft keine Wärmepumpe. Muß die Wärmepumpe richtig arbeiten, liefert die Photovoltaik Anlage keinen Strom. Die Schnittmenge wird ziemlich klein. Gebe es eine brauchbare und bezahlbare Speichermöglichkeit, würde ich sofort Photovoltaik nachrüsten. Aber das wird wohl noch dauern.
Ich würde das Geld für wasserführenden Kamin und Solar lieber in die Fenster investieren. 0.9 ist relativ hoch.
Manchmal ist die einfachste Lösung die Beste.

 

[Milambar]

werfe den Wasserkamin weg..
nimm einen normalen Ofen.. dazu entweder den Grundriss recht offen planen, damit die Wärme sich im Haus verteilt
und/oder (und ist besser) dazu eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung mit WR.
0,9er Fenster? Welche Firma verbaut den noch solche alten Teile?

Ich persönlich halte von den Solarteilen absolut nicht, konnte mir noch niemand wirklich überzeugend darstellen, was man da spart.
Photovoltaik ist (heute) eine Glaubens/Geschmackssache...
Wir haben eine.. aber dazu auch einiges in die Technik/Haussteuerung investiert... Ob es sich rentiert? Werde ich in ein paar Jahren sehen..

KfW55 erreichst Du mit gedämmter Platte (ca. 3000-5000 Euro) und der Sole-Wasser-Wärmepumpe locker, sofern Du nen vernünftigen Hausbauer mit "Echten" Fenstern hast^^

Wir haben zusätzliche Fensterflächen genommen, dazu Sole-Wasser-Wärmepumpe und Dämmplatte.. und sind 0,8% am Kfw40 vorbei..

 

[ha_celine]

Hallo waldorf und milambar,

Danke für Eure schnellen Antworten. Was bei beiden mitschwingt ist, dass der wassergeführte Kamin Mist ist - in meinem Fall.
Darauf gekommen bin ich eigentlich nur, weil wir einen Kamin in Wohnzimmer und Esszimmer haben wollten zwecks Gemütlichkeit. Wenn wir da eh hin und wieder heizen, wollte ich die Energie gleich nutzen. Allerdings klammer ich mich nicht an den wassergeführten Kamin - wie gesagt ein normaler reicht mir auch.

Noch ein paar Daten die vielleicht etwas mehr Einblick gewähren
Gasanschluss liegt schon am Grundstück, allerdings ist es ein langes Grundstück und wir müssten ca. 40m Gasleitung auf unserem Grundstück vom Anschluss bis Haus Verlegen lassen.
Zur Verfügung stehen ca. 1500m² - sollte also für Flächenkollektoren mehr als ausstreichend sein.

Bei der Kfw Geschichte geht es uns mehr um die Dämmung, also wie gut unser Endverbrauch tatsächlich ist. Sollten wir eine Förderung realisieren können wäre das natürlich auch gut.

Die Fenster mit den 0,9 sind das, was bei uns der Energieberater als Berechnungswert eingesetzt hat. g-Wert 0,5 und 32% Rahmenteil.

Wäre schön wenn noch ein paar mehr Ihre Meinung abgeben könnten, vielen Dank aber trotzdem nochmal an die ersten zwei Antworten.

Viele Grüße
ha_celine

 

[Mycraft]

ja ich sage dir nichts neues aber Wasserführende Kamine sind Mist...also entweder heizt man den dauernd oder lässt es...denn die nötige Zusatzausstattung (Regelung, Verrohrung etc.) welche nötig ist kostet ein vielfaches davon was du dann mit dem gelegentlichem Anheizen erwirtschaften kannst...

Ansonsten, wenn du genügend Platz hast warrum eben kein Flächenkollektor? Der bringt wenigstens was bei richtiger Dimensionierung und anständiger Ausführung...

 

[Milambar]

kurz zur Info..
wir haben ~153m² Wohnfläche.. und benötigten ~180m² Flächenkollektoren.
Also hast Du mehr als genug Platz um locker mehrere Häuser zu Versorgen..
Ich kann Dir in der Frage wärmsten Firma AEN (Hauptsitz Rostock) Empfehlen..
Die Jungs wissen ganz genau was Sie tun.. und deren Dokumentation ist der Hammer!
(O-Ton vom Umweltamt: "Können Sie mal die Ordner hier abholen, so viele Daten brauchen wir nicht)

Wir bauen in mitte Niedersachsen.. Die Jungs von AEN sind also auch "außerhalb" tätig.


Zum Thema Gas..
lasse es Dir vom Grundversorger ausrechnen, was es kosten würde..
Anschlussgebühr, Bodenarbeiten, Leitung...

und denk daran, das in manchen Bauvorschriften nichts stationäres (Haus, Garage) über der Leitung errichtet werden darf.

Bei uns wäre der ganze Anschlusskram genauso teuer wie die Sole-Wasser-Wärmepumpe+Kollektoren+Erdarbeiten gekommen...


Und ja, die Kosten für einen Warmwasserkamin stehen in absolut keinem Verhältnis zum Nutzen.... Zauberwort heißt hier: offener Grundriss und/oder Kontrollierte-Wohnraumlüftung+WR




gruß