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Sei doch froh, wenn sich ein Vertragsgegner in rechtlichen Dingen unprofessionell verhält: was Du (nachweislich) schriftlich weißt, darauf mußt Du (ggf. zügig) reagieren. Was Du hingegen nur am Telefon erzählt bekommst, verschafft Dir einen Vorsprung, denn Deine Reaktionsuhr ist nicht gestartet, aber Du kannst Dich schon darauf einstellen und anwaltlich beraten lassen.
Dokumentiere mit Tatzeit, Roß und Reiter, wer die Betroffenen sind (und verbündet Euch, tauscht Kontaktdaten einschließlich derer Eurer Anwälte aus) und wann ihnen was wie geschehen ist. Dem Unternehmer muß klar sein, daß Ihr die renitente Bauherrenwehr seid, bei der man sich kein Fitzelchen schlechtes Benehmen mehr leisten darf. Und Ihr müßt eine geschlossene Reihe sein, wo jede Verfehlung in Echtzeit die Runde macht. Wenn Bauunternehmen unfair spielen, muß man sofort die Zähne zeigen - sonst versuchen die das wieder.
Die Teuerungskarte kann das Unternehmen nicht zu beliebiger Zeit ziehen, selbst falls diese greifen sollte. Lasse den Anruf nicht von Deinem Mann machen, schon Dein Anruf war ein Fehler: da bist Du ja in meinem Bild die verdroschene Ehefrau, und der Unternehmer ist der Prügler, dem die Gelegenheit zum Besserungsschwur gegeben wird. Wenn Dein Mann der Kampfhahn ist und Du die Beschwichtigerin, seid Ihr beide taktisch ungeeignet für diesen Anruf: denn so sind Eure Wesen, und wer von Euch beiden Anruft, gibt quasi schon die Haltung vor. Mit einer 50:50 Chance ruft also die/der Falsche von Euch beiden an. Der Anwalt ruft nicht mit einer von Euren beiden Gemüts- bzw. Temperamentslagen an, und auch nicht mit seiner eigenen. Sondern als Schauspieler, der darauf trainiert ist, notfalls innerhalb desselben Satzes zwischen Good Cop und Bad Cop umzuschwenken.
