Grundstück mit angrenzendem privat Waldgebiet

4,40 Stern(e) 5 Votes
seth0487

seth0487

Hallo zusammen!

meine Frau und Ich sind aktuell auf der Suche nach einem Baugrundstück und sind auf ein Interessantes Grundstück gestoßen.
Es liegt in einer ruhigen Seitenstraße und wäre eine Hinterlandbebauung.

Der Eigentümer möchte einen großen Teil seines Grundstückes und den angrenzenden Privat-Wald(1500m²) verkaufen.
Eigentlich reicht uns das Grundstück mit einer Größe von ca. 650m². Dort dürften wir nach positiven Bauvorbescheid(liegt vor) ein 2-geschossiges Pultdachhaus mit den max. Abmessungen 7,60m x 12,60m bauen.

Das Grundstück kostet 109.000,- €. Die Erschliessung müsste über einen öffentlichen Weg(ca. 30m bis zum Grundstück erfolgen. Der Makler rechnet mit ca. 23.000€ Erschließungskosten.

Das 1.500m² Waldstück würde nochmal 40.000€ mehr kosten. Hinzu kommen jeweils noch Steuer und Notarkosten. Im Prinzip brauchen wir den Wald nicht, aber so hätten wir selbst in der Hand, was mit dem Wald zukünftig passieren würde. Der Wald liegt quasi noch hinter dem Grundstück und grenzt an ein Neubaugebiet.

Der Makler geht davon aus, dass die Gemeinde irgendwann auf den Besitzer des Waldes zukommen wird, um auch diese Fläche zum Neubaugebiet zu machen. Nun sind wir am überlegen, diesen Wald mitzukaufen.
Wissen aber natürlich nicht, was so ein Wald für Arbeit oder kosten verursacht?
Der Makler meinte man müsse etwas für den Brandschutz tun(Gefahrenquellen beseitigen etc.) und evtl. umgestürzte Bäume räumen.

Ich habe mal ein Bild von dem Bebauungsplan und eins von dem Waldgebiet angehängt. Rot eingezeichnet müsste ungefähr das Waldstück sein, welches man dazu kaufen kann und blau ist das Neubaugebiet.

Nun meine Fragen:

Gibt es bzgl. des Waldes etwas zu beachten?

Ist es ratsam, den Wald mit dazu zukaufen?

Bzgl. des Baufensters würden mich interessieren, ob man dort auf zwei Geschossen ca. 140-150m² (5 Zimmer) bauen könnte?

Würde mich freuen, wenn mir jemand hier etwas Rat geben könnte!

Vielen Dank im Voraus!

gruß seth

grundstueck-mit-angrenzendem-privat-waldgebiet-143866-2.jpg
grundstueck-mit-angrenzendem-privat-waldgebiet-143866-1.jpg
 
B

Bauexperte

Gibt es bzgl. des Waldes etwas zu beachten?
Füttere Tante Gurgel mit dem Stichwort "Waldpflege" und Du wirst viele und wertvolle Information finden!

Ist es ratsam, den Wald mit dazu zukaufen?
Wenn Du dabei die Aussage des Maklers im Hinterkopf hast, würde ich an Deiner Stelle bei der Kommune nachfragen, was langfristig an Neubaugebieten und deren Erweiterung geplant ist. Spekulationsgewinne mal außen vor.

Bzgl. des Baufensters würden mich interessieren, ob man dort auf zwei Geschossen ca. 140-150m² (5 Zimmer) bauen könnte?
Das müsste in etwa auf 148 qm auskommen; je nach Anteil Wänden.

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
G

garfunkel

Das Waldgrundstück ist wirklich sau teuer!!!! Was stehen da bitte für Bäume drauf????

Ist die Fläche bereits aus künftiges Bauland angestrebt/ausgewiesen oder swoas, gehts nur noch darum was die Gemeinde bezahlen sollte?

Der Wald an sich ist wirklich niemals so viel Geld wert. Da stimmt doch was nicht?
Und der Makler geht davon aus das.... Der kann ja viel erzählen und von viel ausgehen. 1500m² als Neubaugebiet ausweisen ist auch so ne Sache. Sind ja gerade mal 2 oder 3 Häuser die man da drauf stellen kann. Euer Grundstück hat ja schon 650m² also wären es nicht mal 3 ganze gleich große Grundstücke.
 
D

DG

Hallo seth,

Das 1.500m² Waldstück würde nochmal 40.000€ mehr kosten. Hinzu kommen jeweils noch Steuer und Notarkosten. Im Prinzip brauchen wir den Wald nicht, aber so hätten wir selbst in der Hand, was mit dem Wald zukünftig passieren würde. Der Wald liegt quasi noch hinter dem Grundstück und grenzt an ein Neubaugebiet.

Der Makler geht davon aus, dass die Gemeinde irgendwann auf den Besitzer des Waldes zukommen wird, um auch diese Fläche zum Neubaugebiet zu machen. Nun sind wir am überlegen, diesen Wald mitzukaufen.
Der Erwerb der Waldfläche lohnt sich nur unter dem Gesichtspunkt des Bauerwartungslandes. Wald wird normalerweise zu einem ganz geringen qm-Preis für den Boden plus einer Bewertung des aufstehenden Holzes gehandelt, dazu gibt es dann auch eine Aufstellung, wieviel Holz der Wald pro Jahr nachliefert. Daraus kann man dann eine jährliche Entnahme, letztlich Rendite errechnen und damit einen plausiblen Kaufpreis. Für solche Betrachtungen ist die Fläche aber viel zu klein, katastrophal zugänglich und vermutlich auch nur mit schönen Bäumen bewachsen - was oft einhergeht mit industriell eher wertlosen Holz.

Wissen aber natürlich nicht, was so ein Wald für Arbeit oder kosten verursacht?
Wenn man einen Wald für die eigene Holzgewinnung pflegen/erwerben will, ist die absolute Untergrenze 1ha, also 10Tqm. Bzgl. der Waldfläche in Deinem Fall kann man nur hoffen, dass wenig umfällt und wenn was umfällt, kannst Du es entweder in den eigenen Kamin stecken oder einem Nachbarn "verkaufen".

Der Makler meinte man müsse etwas für den Brandschutz tun(Gefahrenquellen beseitigen etc.) und evtl. umgestürzte Bäume räumen.
Da hat er Recht. Erkundige Dich mal beim aktuellen Besitzer und/oder der Stadt, wie diese Fläche diesbezüglich versichert ist.

Gibt es bzgl. des Waldes etwas zu beachten?
Außer der Versicherung und der Entfernung von umgestürzten Bäumen nicht. Teuer kann es bei sog. Gefahrfällungen werden, d.h., da steht ein Baum schief (rundrum sind viele Wohnhäuser und Gärten!), der droht umzufallen. Das ist dann oft mit Mehrkosten verbunden und das trägt man dann selbst. Durch Holzverkauf ist das nicht ansatzweise zu kompensieren.

Ist es ratsam, den Wald mit dazu zukaufen?
S.o. - nur, wenn das Bauerwartungsland ist/wird oder von Dir mit diesem Entwicklungspotential bewertet wird. Als reiner Wald betrachtet ist der Preis absurd.

MfG
Dirk Grafe
 
seth0487

seth0487

Füttere Tante Gurgel mit dem Stichwort "Waldpflege" und Du wirst viele und wertvolle Information finden!


Wenn Du dabei die Aussage des Maklers im Hinterkopf hast, würde ich an Deiner Stelle bei der Kommune nachfragen, was langfristig an Neubaugebieten und deren Erweiterung geplant ist. Spekulationsgewinne mal außen vor.


Das müsste in etwa auf 148 qm auskommen; je nach Anteil Wänden.

Liebe Grüsse, Bauexperte
Ich habe mich gestern Abend nochmals intensiver mit dem Thema Privatwald beschäftigt. Man findet immer sehr viele Informationen, die eher auf eine wirtschaftliche Nutzung abzielen. Aber so manche Informationen konnte ich sammeln!

Ich werde heute mal bei der Gemeinde anrufen und nachfragen.

Das mit der qm-Zahl hatte ich auch so grob überschlagen. Danke für deine Info!

Das Waldgrundstück ist wirklich sau teuer!!!! Was stehen da bitte für Bäume drauf????

Ist die Fläche bereits aus künftiges Bauland angestrebt/ausgewiesen oder swoas, gehts nur noch darum was die Gemeinde bezahlen sollte?

Der Wald an sich ist wirklich niemals so viel Geld wert. Da stimmt doch was nicht?
Und der Makler geht davon aus das.... Der kann ja viel erzählen und von viel ausgehen. 1500m² als Neubaugebiet ausweisen ist auch so ne Sache. Sind ja gerade mal 2 oder 3 Häuser die man da drauf stellen kann. Euer Grundstück hat ja schon 650m² also wären es nicht mal 3 ganze gleich große Grundstücke.
Ja, ich habe auch schon mitbekommen, dass der Wald doch recht teuer ist. Er wird eben nicht für wirtschaftliche Zwecke genutzt, sondern dient zur Erholung bzw. wird fast gar nicht genutzt. Ist ja auch nicht wirklich viel. In dem Wäldchen stehen zwei kleine Hütten, wo die Besitzer im Sommer ab und zu mal einen Grillabend gemacht haben.
In dem Wald stehen relativ alte und hohe Bäume. Was ich gesehen habe waren Ahorn und Buche. Als Bauland ist die Fläche noch nicht ausgewiesen. Ob sie das irgendwann noch wird, steht in den Sternen.

Die 1500m² sind nur der Wald, das Baugrundstück selbst hat nochmal 650m² und dort stehen keine Bäume.

Und das der Makler verkaufen will und dann solche Argumente raushaut, beeindruckt uns nicht sonderlich. Kann er gerne machen.
Mir geht es nur darum später selbst entscheiden zu können, was mit dem Wald passiert oder eben nicht. Aber dafür sind das mal eben 40.000,- €! Und da wird es mit dem Budget doch recht knapp.

Hallo seth,


Der Erwerb der Waldfläche lohnt sich nur unter dem Gesichtspunkt des Bauerwartungslandes. Wald wird normalerweise zu einem ganz geringen qm-Preis für den Boden plus einer Bewertung des aufstehenden Holzes gehandelt, dazu gibt es dann auch eine Aufstellung, wieviel Holz der Wald pro Jahr nachliefert. Daraus kann man dann eine jährliche Entnahme, letztlich Rendite errechnen und damit einen plausiblen Kaufpreis. Für solche Betrachtungen ist die Fläche aber viel zu klein, katastrophal zugänglich und vermutlich auch nur mit schönen Bäumen bewachsen - was oft einhergeht mit industriell eher wertlosen Holz.
Richtig erkannt, eine wirtschaftliche Nutzung ist hier nicht sinnvoll und wird bzw. war auch bisher nicht angestrebt

Wenn man einen Wald für die eigene Holzgewinnung pflegen/erwerben will, ist die absolute Untergrenze 1ha, also 10Tqm. Bzgl. der Waldfläche in Deinem Fall kann man nur hoffen, dass wenig umfällt und wenn was umfällt, kannst Du es entweder in den eigenen Kamin stecken oder einem Nachbarn "verkaufen".


Da hat er Recht. Erkundige Dich mal beim aktuellen Besitzer und/oder der Stadt, wie diese Fläche diesbezüglich versichert ist.



Außer der Versicherung und der Entfernung von umgestürzten Bäumen nicht. Teuer kann es bei sog. Gefahrfällungen werden, d.h., da steht ein Baum schief (rundrum sind viele Wohnhäuser und Gärten!), der droht umzufallen. Das ist dann oft mit Mehrkosten verbunden und das trägt man dann selbst. Durch Holzverkauf ist das nicht ansatzweise zu kompensieren.



S.o. - nur, wenn das Bauerwartungsland ist/wird oder von Dir mit diesem Entwicklungspotential bewertet wird. Als reiner Wald betrachtet ist der Preis absurd.

MfG
Dirk Grafe
Ich werde heute nochmal zum Grundstück fahren und etwas mit dem Besitzer quatschen. Ich habe nur die Befürchtung, dass da andere Interessenten sind, die alles zusammen kaufen, was der Besitzer natürlich eher anstrebt, als nur das Bauland zu verkaufen.

Vielen Dank aber schonmal für die Hinweise und Ratschläge! Sollte sich da am Preis nichts tun, werden wir den Wald auch nicht kaufen.
 
S

SirSydom

der Wald liegt innerhalb des Ortes. Da wird früher oder später bauen möglich sein, gerade so Nahe an einem Ballungsraum. Sehe es als Investment. Wenn nicht für dich, dann für deine Kinder oder Enkel.

ICH würde den Wald mitkaufen. Gerade wenn ich nur so ein Handtuchgrundstück mit 650m² hätte..

Wie ist die Fläche im Flächennutzungsplan ausgewiesen?
 
Zuletzt aktualisiert 30.11.2024
Im Forum Bauland / Baurecht / Baugenehmigung / Verträge gibt es 3118 Themen mit insgesamt 42238 Beiträgen


Ähnliche Themen zu Grundstück mit angrenzendem privat Waldgebiet
Nr.ErgebnisBeiträge
1Ländliches Neubaugebiet nahe Bahngleise oder Flugschneise 70
2Immobilie kaufen - Wie vorgehen? Makler, Bank, Eigentümer? 15
3Solarpanel-Verschattung durch Nachbar's Bäume 15
4Verkleidung Dachüberstand Holz oder Kunststoff-Paneele? 30
5Baulücke vs. Neubaugebiet - Wie entscheiden? 50
6Grundstück trennen und Bauland generieren? Wo anfragen? 15
7Holz Sichtschutz-Zaun - Planung übertrieben? Alternativen? 114
8Fensterbänke innen - Holz, Naturstein oder welches Material? 21
9Wohnungsverkauf über Makler - worauf achten? 27
10Ist das ein Beton Carport? Oder Holz /Aluminium? 40
11Makler nimmt zur Finanzierung nicht klar Stellung. Wie verhalten? 42
12Wer ist zuständig für die Bäume? Nachbarzaun hinter der Grenze 10
13Kein Internet im Neubaugebiet - DigiNetz Gesetz? 28
14Verhandlungsstrategie mit dem Makler und dem VK 40
15Grundstück und Makler 16
168 Bäume auf dem Grundstück zwischen Strom- und Telefonleitung. 31
17Grundstückspriorisierung für Bewerbung Neubaugebiet 28
18Preisunterschiede Holz-Aluminium vs Kunststofffenster? 17
19Bäume auf Wunschgrundstück, Fällen erlaubt? Ratschläge gesucht 10
20Klappläden aus Holz oder Aluminium? Elektrisch oder manuell? 15

Oben