Grundstückskauf ohne zu wissen was Haus kostet?

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Sirene

Huhu
wir tragen uns derzeit mit dem Gedanken, zu bauen.
Nun schauen wir schon länger nach Grundstücken und haben auch eins gefunden, das passen könnte.
Bevor wir aber nun Kontakt mit dem Verkäufer aufnehmen, wollte ich damit ich mich nicht blamiere, folgendes wissen:

Es ist mir nicht ganz klar, wie das Ganze ablaufen soll: wenn ich das Grundstück gut finde und kaufen wollte, dann müßte ich ja erst mal zur Bank und fragen, ob die uns überhaupt einen Kredit geben. Die Bank will dazu aber ja komplett alle Unterlagen inklusive Baukosten. Für diese Baukostenunterlagen muß ich doch exakt für dieses Grundstück (Hanglage) das Haus planen lassen.
Ich kann aber doch nicht für ein Grundstück, von dem ich gar nicht weiß ob ich es überhaupt kriege, eine Hausplanung machen lassen.
Sowas dauert doch auch Wochen, so lang hält mir doch keiner ein Grundstück vor?
Ich geh davon aus, daß da noch mehr Interessenten sind, der Verkäufer wird gerade bei einem supergünstigen Grundstück (und was anderes können wir uns nicht leisten) bestimmt nicht wochenlang reservieren wollen...
Und ein Haus "allgemein" planen geht doch wohl auch nicht, da man ja die genauen Daten von Boden, Hangneigung, Etagenplanung (Eingang ganz oben oder ganz unten) etc braucht...

Also ich versteh es nicht, was macht man denn da nun zuerst?
 
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H

Häuslebauer40

Genau aus denen, von dir genannten Gründen, wäre es sinnvoll, für den Kauf des Grundstücks Eigenkapital (sofern ausreichend vorhanden) aufzuwenden. Der Grundstückskauf wird dir nachher beim Hauskauf bei der Bank auch wieder als Eigenmittel angerechnet. Du verlierst also nichts.
Aber Hanggrundstück? Gibts denn da nichts ebenes? Hausbau auf einem Hanggrundstück kann in Abhängigkeit der Bodenverhältnisse erhebliche Mehrkosten mit sich bringen.
 
S

Sirene

Bestimmt ist soviel Eigenkapital sinnvoll, aber wir sind keine Millionäre und 60000 Euro haben wir nicht in der Portokasse.
Man kann soviel natürlich auch ansparen, aber ob wir nach 30 Jahren Sparen noch bauen wollen/können oder überhaupt noch einen Hauskredit kriegen? Schließlich kann man als Rentner dann irgendwann auch keine 30 Jahre mehr abzahlen.
Jedes Jahr Sparen bedeutet dann wieder 9000 Euro mehr Miete - die hätten auch ins eigene Haus fließen können.
Was uns an Bargeld fehlt (derzeit könnten wir grad so die Nebenkosten aufbringen), das wollten wir halt an Eigenleistung erbringen. Das Haus wäre ein Selbstbauhaus und da ich ohnehin frei habe, wäre auch genug Zeit da. So wollten wir 10-15% Eigenleistung einbringen.
Mir wäre mit mehr Barem auch wohler, aber das ist erst mal Wunschdenken. Mein Schwiegervater hat ganz ohne Eigenkapital gekauft und es gab nie Probleme. Damals ging das wohl noch, heute denke ich, baut man lieber selbst, da ist das Haus dann neu und man kann selbst was machen, um Kosten zu sparen.
 
P

perlenmann

Das hört sich sehr abenteuerlustig an, was Du schreibst.

Ich kann Dir nur folgendes raten:

1. Grundstück nicht kaufen ohne Bodengutachten
2. von einer Hausbaufirma mal grob eure Wünsche in Zahlen bringen lassen
3. ab zur Bank und mit den Werten und eurem Einkommen durchrechnen.

Die genannten 60k machen einen noch lange nicht zum Millionär, wären aber das Minimum um überhaupt an Bau zu denken!
Und um ein Haus zu bauen, muß man schon annähernd (DM) Millionär sein!!!
Von wegen Miete ausgeben, lieber bauen. Das klappt, dann muß aber das entsprechende Eigenkapital da sein!!!
 
S

Sirene

Also wenn man wirklich 60T Eigenkapital brauchen würde, um ein Haus zu bauen, dann könnt sich das kaum einer leisten.
Jedenfalls nicht die deutsche Durchschnittsfamilie. Ich bezweifele, daß die in der Lage ist auch nur annähernd soviel Bargeld in annehmbarer Zeit auf die Seite zu legen. Trotzdem bauen auch Durchschnittsfamilien Häuser. Wie machen die das?

Eigenkapital als "Absicherung" ist doch auch rein rechnerisch Quatsch. Angenommen ich will für insgesamt 250k Euro bauen. Es werden zb 50k Euro Eigenkapital zur "Absicherung" verlangt. Dann könnte ich doch genausogut sagen: ok, dann eben 200k Euro und Null Eigenkapital. Kommt bei den Raten aufs selbe raus (Zinshöhe mal ignoriert) wie 250 MIT Eigenkapital. Ist aber trotzdem nicht akzeptiert, denn dann heißt es auf einmal: bei 200k muß dann eben 40k Eigenkapital her. Für mich nicht nachvollziehbar. Es muß doch auf die Ratenhöhe ankommen, ob man sich die Leisten kann, und nicht auf die Frage, wie viel k Euro man nebenbei noch so auf der Bank hat.

Ich hab mir ausrechnen lassen, daß bei einem Kredit von 200k die Raten etwa 800 Euro monatlich betragen (und wir haben dann noch vor die Tilgung auszusetzen, was ja beim KfW Anteil geht und das würde bewirken, daß die Raten noch geringer werden). Diese 800 Euro zahlen wir jetzt schon an Miete. Also rein ratentechnisch dürfte das kein Problem sein.

Allerdings sind die 200k das Gesamtbauvolumen. Davon würden ja noch 10-15% runtergehen, weil wir Eigenleistung erbringen.
Wir wissen durchaus, daß wir nicht die Reichsten sind und entsprechend wollen wir das ausgleichen, indem wir Eigenleistung erbringen (bzw ich, mein Mann muß ja arbeiten) und beim Haus auf Schnickschnack und Luxus verzichten. Wir planen nur ein Geschoss (Bungalow) und ohne Keller. Wir passen also schon unsere Wünsche unseren Möglichkeiten an. Die 200k sind auch nur eine grobe Vorabschätzung, wird wahrscheinlich deutlich weniger. Aber es schadet ja nicht, etwas Spielraum einzuplanen.
 
6

6Richtige

Eigenkapital als "Absicherung" ist doch auch rein rechnerisch Quatsch.
Ah ja, mal als Beispiel: Die Baukosten belaufen sich auf 250.000 €, der Verkehrswert läge bei 200.000 € und bei der ersten Versteigerung geht die Bank mit 75 % davon ran, also 150.000 €. Die fehlenden 100.000 € gibt die Bank also ohne Sicherheiten rein auf die blauen Augen hin?

Wenn dem Selberbauer zwischendrin die Finanzierungs-Luft ausgeht ist das Haus natürlich halbfertig noch weniger Wert.

... und wie andere das machen kann Dir egal sein, oder zahlen die Deine Raten wenn Du es nicht mehr kannst?
 
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Zuletzt aktualisiert 30.11.2024
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