@saralina87 Exakt, ganz oder gar nicht, ansonsten gibts Mecker, der kein Geld der Welt wert ist.
Aber, das mag ich noch kurz sagen - der Vater ist ein mündiger Mann. Wenn er sich die eigene Pflege absichern möchte steht ihm das frei.
Wir kennen die manchmal auch selbstvernachlässigenden Tendenzen älterer Menschen beim Anblick ihrer Kinder und Enkel. Eltern sind ja keine Fremde bei denen man später sagen kann: "Tja Mama und Papa....so habt ihr es unterschrieben....hättet ihr halt besser aufpassen müssen". Wenn man hier das Wort Familie schon bemüht, dann sollten auch die aus dem Begriff resultierenden Werte und Eckpunkte angemessen Beachtung finden. Meine Eltern z.B. hätten von mir wirklich Alles blind unterschrieben; alleine deswegen wäre es aber nicht zwangsläufig fair oder anständig gewesen, weshalb sie zum Notar gegangen sind und ich das unterschrieben habe, was er als notwendig und der Sache angemessen erarbeitet hatte. Ich hätte aber auch nicht unterschreiben können. Im Vordergrund stand zunächst das Wohlergehen und eine tolle, mietfreie Wohnung für die Eltern !
Diese Haltung immer von den "den Eltern ausnehmenden Nachkömmlingen" zu sprechen finde ich komisch. Aber es schadet ja nicht alle Blickwinkel zu beleuchten.
Niemand sagt das und ich denke das nicht mal im Ansatz. Wir haben vier Kinder zusammen, Jedes geht seinen eigenen Weg und irgendwo, aber keiner käme auf die Idee, uns anzugraben. Sind wir Beide mal weg, wird geteilt, Testament liegt vor, alle Kinder wissen Bescheid. Kommt das Thema Pflege auf und ich kann noch entscheiden wird es geändert, damit ein Pflegender einen sehr deutlichen Vorteil erhält. Da ich unseren Lebensweg bzw. Altersbedürfnisse nicht kenne werde ich unser Eigentum nicht schmälern. Ist das denn nicht verständlich aus unserer Sicht? Sobald ich etwas übrig habe sind die Kinder die ersten.....sie waren es auch schon zum Teil, nur für den Fall, dass meine Sichtweise als hart rüberkommen sollte. Ich würde es eher "mündig" nennen, so zumindest unsere Absicht.
Haben eure Eltern nicht mit euch über das potentielle Erbe gesprochen? Bzw. sprecht ihr mit euren Kindern nicht darüber?
Natürlich - Sie wissen darüber Alles, was sie wissen müssen, auch wo/wie ein Begräbnis sein soll. All das, ohne sie dadurch in eine unerwartete Verpflichtung zu bringen.
Haben eure Eltern nicht mit euch über das potentielle Erbe gesprochen? Bzw. sprecht ihr mit euren Kindern nicht darüber?
Ich empfinde das als vollkommen normal, meine Eltern haben das bereits gemacht als ich 20 war. Sie wollten sicherstellen dass es möglichst sinnvoll und fair verteilt wird, natürlich finden solche Gespräche zusammen mit meiner Schwester statt.
Ich hingegen finde es komisch solche Sachen nicht noch zu Lebzeiten zu regeln.
Stimmt, das ist nicht gut und bietet Raum für späteren Ärger. Du vergisst aber, dass es hier um ein ---VORHER--- geht und nicht um das spätere Erbe. Das wäre hier ja ganz einfach und 100% fair zu lösen. Wenn beide Eltern verstorben sind wird das Haus verkauft und gleich geteilt oder Jemand kauft das Haus zum dann gemeinsam vereinbarten Preis. Darum geht es hier ja aber nicht, hier möchte Jemand etwas billiger haben und das wird das Problem sein.
noch zu Lebzeiten geregelt und übergeben.
Absolut ! Davon rede ich ja. "Übergeben" UND "regeln", die Betonung liegt auf dem "UND" ! Regeln heißt dabei
auch die Übernahme von Pflichten der jungen Generation. So gings und gehts auf dem Bauernhof. Hier wird aber nur der Teil des Gebens betrachtet und die Bedeutung des "Regelns" weggeschoben.
In unserer Großfamilie sind zwei Bauern, da ist Alles längst übergeben und geregelt. Die Eltern leben aber IM Haus und werden von der jungen Familie gepflegt bzw. versorgt. Super Sache, dann passt das Modell auch wieder.
@BackSteinGotik Danke erstmal für die Antwort.
Es gibt eben eine demografische Bombe und Dank unserer Bevölkerungspyramide & des aus dem Lot geratenen Wählerpotentials (und den Ansprüchen dieser) immer weniger Chancen auf eine gesunde Zukunft für alle. Diese komplizierte Situation ist ja nur der aktuellen Lage im Land geschuldet und nicht in Stein gemeißelt oder vom Himmel gefallen.
Eine "komplizierte Situation" gab es auch in meiner Kindheit in den 60ern. Diese Nachkriegsjahre sollte man rückblickend nicht zu blumig betrachten bzw. die heutige Zeit als zu schlimm. Ich glaube, dass man "früher" erheblich weniger Chancen hatte als heute wie z.B. Bildung, Gesundheit, Eigentum, Wohnen, Veränderung.....das war früher eher nur einem kleineren Teil der Gesellschaft möglich.
Kurz & überspitzt auf dein Beispiel - alle sollen für mich buckeln, und ganz klar mich pflegen. Dafür gibt es auch ein Bett auf dem Dachboden und einen eigenen Laubbesen für die Enkel..
:D Ich verstehe das schon richtig: Nein, natürlich NICHT. Ich sehe aber auch nicht so viele junge Leute, die für ihre Eltern wirklich "buckeln"....!
Der Buckel mag manchmal eher vom zermürbenden Home-Office kommen, zwischendurch Hausbauforum, Espresso, frische Luft dank Kontrollierte-Wohnraumlüftung etc., Stalingrad gabs für meinen Vater leider nicht als Home-Office (meine starke Überspitzung).
Es gibt doch aber etwas zwischen diesen Überspitzungen oder? Ich hatte das im Begriff "Familie" verortet und wenn ich diese Beidseitigkeit nicht finde dann bleibt eben Jeder für sich, das ist doch auch ok.
Wie die Nachfolgegeneration, die sich weder Immobilien noch die vergleichsweise großzügige Altersversorgung heutiger grauer Panther leisen kann, später und aktuell zurecht kommen, egal.
Ist das MEINE Pflicht als Elterngeneration? Woher stammt dieser Anspruch? Ich hatte diesen nicht an meine Eltern und diese auch nicht an ihre. Ich habe ein Recht auf Erbe, Ja, das aber eben NACH dem Tod und das, was übrig ist. Für mich muss Niemand buckeln.
Das hast du ein wenig unter den Tisch fallen lassen - wo wohnen denn nun Kind und Enkelkinder? Warum finden sie keine passende Bleibe?
Sie wohnen genau da, wo sie es für sich entschieden haben, zum Teil weit weg.
Die Frage ist auch, was man als "passend" ansieht und an welcher Erwartung ich dieses "passend" festmache. Wir hätten unser Haus nun jederzeit größer gebaut und mit den Kindern, sogar ein Familien-Wohnprojekt hätte ich gemacht. Sie wohnen aber alle woanders bzw,. sind gerade nicht in der Situation, sich anderweitig festzulegen. Das verestehen wir absolut und bauen daher unser eigenes Haus für uns Zwei, auch um maximal unabhängig und abgesichert zu sein.
Und warum ist es wichtiger, dass ein Renter bis ins hohe Alter ein Haus mit Garten halten kann, als das eine junge Familie genug Auslauf bekommt?
Ersteinmal ist es SEIN Besitz - SEINER, den die Jugend hier vorzeitig haben möchte, das solltest Du nicht verwechseln.
Der Rentner ist natürlich NICHT wichtiger, wieso kommst Du darauf? Wieso bin aber ICH für den "Auslauf" meiner Jugend verantwortlich, die Jugend aber umgekehrt nicht für meine Art des "Auslaufs":D. Ich ermutige meine Kinder, sich maximalem "Auslauf" zu generieren und hindere sie nicht daran.
Es gibt eben auch anderes soziales Verhalten in der Familie, wo der Patriarch nicht im Mittelpunkt steht, sondern ins Altenteil geht und das Ruder an die nächste Generation weiterreicht.
Genau dafür plädiere ich ja, ich würde sofort meinen Besitz einbringen, wenn eines der Kinder mit uns eine solche Lösung suchen würde, bei der es beiden Seiten SICHER gut gehen kann.
Die Jugend übernimmt Verantwortung, übernimmt Besitz und der Alte quatscht nicht mehr rein, ist aber maximal abgesichert. Find ich Klasse !
Aber
@BackSteinGotik das lesen wir doch hier nicht......oder? Das wäre doch super für beide Seiten bzw. alle Beteiligte !
Das immer unausgesprochene Zauber- bzw. Schreckenswort ist und bleibt: "PFLEGE" !!! Warum lesen wir dazu Nichts, dafür aber von Zinsen....