Hauskauf und Hausbau - Was können wir uns leisten

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G

Grundaus

Der typische Arbeitnehmer in größeren Unternehmen geht mit 60-63, teils sogar noch früher, in Rente.
. Der typische Arbeitnehmer in größeren Unternehmen geht mit 60-63, teils sogar noch früher, in Rente. spätestens 60 das Unternehmen verlässt. Der einfache Mitarbeiter schafft den Absprung über Programme zur Frühverrentung.
es gibt erst ab 63 Rente und das mit Abschlägen von bis zu 14,4% und 8 fehlende Rentenpunkte. Das kann und will sich nicht jeder leisten. Die die die Chance auf 45 Beitragsjahre haben, arbeiten auf jeden Fall bis 65. Auch bei Abfindungen wegen deutlichem Personalabbau werden die jüngeren Mitarbeiter bevorzugt, weil sich die Abfindung nach 30 plus Jahren niemand mehr leisten kann. Altersteilzeit ist das einzige was großflächig angeboten wird mit bis zu 90% vom Gehalt.
 
A

Almoedi

Ich hatte das Gehalt auch schon vorher beim "Wald und Wiesen" Arbeitsgeber - meine Steigerung ist jetzt von > 90k auf > 100k€ (was aber nicht der Grund für den Wechsel war, sondern andere Faktoren) und ich sehe mich mit dem Gehalt eher im Durchschnitt meiner Branche/Profession - wenn man zu den "großen" Playern geht, geht da noch signifikant mehr (ich habe aber nicht primär auf Gehalt optimiert, sondern auf interessante Tätigkeit/vernünftige Arbeitszeiten) - Freunde & Bekannte legen auf mich nochmal 20-30% drauf.

Nachwuchs gibt es quasi keinen am Markt - da der sofort von den Big Playern mit "mehr Gehalt" weginhaliert werden und die notwendigen Studiengänge auch eher auf der anspruchsvolleren Seite sind (und eben auch nicht so 'sexy' sind). Wenn die Arbeitgeber pleite gehen sollten, dann wird uns allen 2008 nach einem lauen Lüftchen erscheinen.

Bei meinem aktuellen Arbeitgeber gab es vor einigen Jahren eine Abfindungsrunde (Hintergrund war, man will mehr externalisieren) - Ende vom Lied war: Sowas machen sie nie wieder. Die Jungen haben das Geld genommen und sind weiter gezogen, die die zum "gehen eingeladen" wurden, sitzen weiter auf ihren Stellen.
 
Y

ypg

Das sehe ich anders. In 5 Jahren fangen die Boomer an in Rente zu gehen, dann dreht der Markt sich noch weiter zur Arbeitnehmerseite als jetzt schon. Da werden viele Stellen und viel hohes Gehalt frei.
Das ist auch so nicht richtig. Die Stelle meines Mannes wurde zB eingemottet bzw wird aus der Türkei oder China bearbeitet (Auto-Branche, "rennomiert ;)")
Und schon seit +-10 Jahren wurden die Stellen, die nachbesetzt wurden, für Pi mal Daumen halbes Gehalt besetzt. Betraf auch die Bankbranche...
 
H

Haus123

Woher der Neid?
Ja das werden sie, denn der Fachkräftemangel bleibt. Woher das Schreckensstenario eines deindustrialisierten Landes - bei dir klingt das wie 100% gesetzt. Vlt weniger Bild lesen und Panik verbreiten. Es gibt Wirtschaftspolitisch große Herausforderungen, aber deswegen sind wir nicht in 10 Jahren deindustrialisiert.
Es gibt auch viel mehr gut zahlende Unternehmen als die vier bis fünf, die du kennst. Es gibt auch Top-Branchen außerhalb Automotive und Siemens.

Grundsätzlich empfehle ich aber auch, sich mit der Annuität nicht zu eng zu schnüren. Bei zwei Vollgehältern easy machbar, aber Kinder ändern vieles, auch in der persönlichen Priorisierung. Am Ende wollt ihr vielleicht beide runter auf 30 Std. - weil man es sich durchaus leisten kann / könnte.
Kein Neid, ich bin ja selbst bei einem dieser Unternehmen und kenne sowohl die Bankenbranche als auch die Automobilbranche von innen. Daher weiß ich auch, dass man für den Verdienst, den man bei einer Landesbank oder beim Automobilhersteller als einfacher Sachbearbeiter bekommen kann, bei der Sparkasse oder beim kleinen Zulieferer locker Abteilungsleiter sein muss. Da ist dann aber nichts mit 4 Tagen Home Office geschweige denn Arbeitszeiterfassung oder gar Überstundenvergütung. Wer ernsthaft glaubt, 4-5k netto für geregelte Arbeitszeiten und 35-40h vorwiegend im Home Office sei in Deutschland üblich, der hat den Bezug zur Realität verloren. Ja, das gibt es und in wirtschaftsstarken Regionen (also im Prinzip München, Frankfurt, Stuttgart) auch gar nicht mal selten. Aber das ist eine kleine Blase, mehr nicht. Und wenn doch mal einer der Großen den Laden Schritt für Schritt schließt (was ist eigentlich aus Hoechst, Opel, ThyssenKrupp, diversen Landesbanken etc geworden?), dann wartet niemand auf den Mitvierziger und Konzernbeamten, der 20 Jahre damit beschäftigt war über politische Tricks die Arbeit von sich fern zu halten. Die würde ich als einstellender Arbeitgeber nicht mit der Kneifzange anfassen, so schlecht ist die Arbeitsmoral und Anspruchshaltung da leider bei vielen. Ja, muss natürlich nicht so kommen und wird es hoffentlich auch nicht. Aber einen Gedanken daran verschwenden, dass es auch mal abwärts gehen kann und man nicht ewig so flexibel bleibt wie mit Anfang 30 sollte man schon. Dann muss man auch gedanklich und finanziell dafür gerüstet sein, mit dem Gehalt eines Normalverdieners (das sind dann 2-3k netto und nicht 4-5) auszukommen.

Und nein, Personen deutlich über 60 sind sowohl im Banking als auch im Automobilbereich die Ausnahme. Man geht in der Regelmit rund 60 in Rente/Altersteilzeit, weil man es sich a) leisten kann, b) nicht mehr wirklich kann/will und c) der Arbeitgeber den früheren Austritt über Altersteilzeit etc. incentiviert. Ja, die Rente hat dann Abschläge, aber es gibt auch ALG I und Reserven (Abfindungen, Ersparnisse etc) von denen man zehren kann (Privatier). Völlig egal, ob nun Daimler oder Commerzbank. Früher oder später wird jeder gegangen / lässt sich gehen.

Klar ist auch, dass sich Präferenzen mit der Zeit verschieben und die Luft dünner wird, je höher man kommt. Vielleicht ist es ja gar nicht der Arbeitgeber, der einen nicht mehr will. Vielleicht will man sich ja auch mal selbst unorientieren und das geht dann nur noch zu schlechteren Konditionen. Wer sich eine hohe Rate ans Bein bindet (ohne das entsprechende Eigenkapital im Hintergrund), ist halt auch schnell unnötig im goldenen Käfig und Hamsterrad gefangen.

Wer als verbeamteter Richter seinen Traumberuf gefunden hat - meinetwegen. Wer aber in der Privatwirtschaft arbeitet, muss immer auch beruflich negative Überraschungen einkalkulieren.
 
B

Buchsbaum

Unser allseits beliebter Bundeskanzler Olaf Scholz spricht von einer Zeitenwende. Dem stimme ich uneingeschränkt zu.
die eigentlich Wende sehen wir gerade in der Deindustrialisierung Deutschlands.

Da ist nichts mehr sicher. Ob der Staat überhaupt noch Geld zur Verfügung hat Unternehmen mit Milliardenbeträgen über Wasser zu halten, ist aus meiner bescheidenen Sicht sehr unsicher geworden. Unvorstellbar war es doch, dass man eine Siemens Tochter mit Staatshilfe retten muss.
Weitere werden folgen.

Abfindungen sind immer eine freiwillige Leistung des Arbeitgebers. Dafür gibt es keinen Rechtsanspruch. Also Haken dran.
Die einst stolze deutsche Autoindustrie befindet sich auf dem Highway zur Hölle.

Eine Kehrtwende kann ich leider nicht erkennen. Wir werden wohl einen massiven Wohlstandsverlust hinnehmen müssen sowie an Bilder die wir eigentlich nicht sehen wollen. Armut und Elend in Deutschland.

Ihr dürft euch gerne an meinen Spruch mit den bodentiefen Fenstern erinnern.
 
mayglow

mayglow

Wer sich eine hohe Rate ans Bein bindet (ohne das entsprechende Eigenkapital im Hintergrund)
Der Threadersteller hat aber ja auch noch andere Vermögenswerte (e.g. die Eigentumswohnung). Natürlich ist es wünschenswert, wenn man eine niedrige Rate hat und man gut liquide bleibt. Aber damit zu rechnen, dass ja morgen der Job weg ist, der Arbeitgeber pleite und es hundert pro keine Alternative gefunden wird, finde ich dann doch übertrieben. Und was in 20 Jahren ist, wenn der Ersteller über 50 ist und vielleicht keinen gleichbezahlten Job findet... naja, das ist dann halt so. Vielleicht wollen sie dann die Millionenbude eh nicht mehr. Oder sie ist eh schon dreiviertel abbezahlt und sie können DANN die Rate runtersetzen und die Laufzeit verlängern....

Nicht falsch verstehen, ich finde den Einwand "halst euch nicht eine zu hohe Rate auf, dann bleibt ihr flexibel" durchaus gut. Aber manche Rechnungen sind mir hier doch arg dystopisch.
 
Zuletzt aktualisiert 30.11.2024
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