Ist ein Eigenheim für uns machbar oder zu viel Risiko?

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D

DG

Mal ehrlich - wer bekommt denn in D oder Europa nach den neuesten Bologna-Kriterien noch eine Vollfinanzierung oder sogar 130% ohne Eigenkapital? Wenn das Nettoeinkommen Richtung 5-stellig geht, mag das ja klappen, aber sonst?

MfG
Dirk Grafe
 
L

Lanini

Mein Mann und ich verdienen in etwa gleich viel wie der TE und seine Freundin (mein Mann ist übrigens ebenfalls in der Metallbranche mit IG-Metall Tariflohn). Wir sind nur minimal älter (29 und 27). Unser Haus wird "All inklusive" (mit Grundstück, Garage, Außenanlagen usw.) etwa 350.000 € kosten. Das ist schon möglich, allerdings wohnen wir auf dem Land fernab jeder Großstadt, das kann man vermutlich mit den Preisen in Kassel nicht vergleichen. Was mir beim TE auch Sorgen bereitet ist das fehlende Eigenkapital bzw. die Tatsache, dass ihr bisher noch nichts gespart habt. Wir z.B. bringen 90.000 € Eigenkapital in Form von Geld und noch einiges an Eigenkapital durch Eigenleistungen mit ein. Wir finanzieren 240.000 € und zahlen ca. 870 € im Monat ab. Das sollte auch funktionieren, wenn dann mal das Kind da ist. Zur Not können wir die Rate aber für die kritische Zeit herabsetzen und danach wieder erhöhen. Die Rate ist aber ohnehin eher konservativ angesetzt und wir hoffen, dass wir regelmäßig sondertilgen können. Aber so ganz ohne Eigenkapital, mit einer Kredithöhe von ca. 300.000 € und mit eurem Einkommen sehe auch ich die Situation eher kritisch. Auch ich würde hier empfehlen, ggf. erst mal ein bisschen was anzusparen, mindestens die Nebenkosten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Caspar2020

Das Problem von @Oliver1989 ist doch nicht ob er Geld von der Bank bekommt oder nicht. Zumindest wenn die Elterliche Immobilie als Sicherheit mit einer Grundschuld belastet wird (in einem der Folgeposts von ihm erwähnt) wäre zumindest die ganze Problematik um den Beleihungsauslauf um >100% aus Bankensicht umschifft. Aber zum jetzigen Zeitpunkt kann man nur warnen diesen Weg zu gehen.

Zugrunde liegen ganz grundsätzliche Probleme.

Die bisherige Eigenkapital Sparquote war bis jetzt eher mau. Wenige schaffen von heute auf morgen dieses wirklich nachhaltig zu ändern. Daran muss der TE grundsätzlich arbeiten. Hilfreiche Hinweise habt ihr ja schon einige bekommen.

Aber selbst wenn man die etwas erhöhte "Sparquote" nimmt, die über der jetzigen Kaltmiete um 265€ lag (600 kalt, 865€) ist die damit zu finanzierende Summe bei weitem nicht ausreichend für ein durchschnittliches Hausbauprojekt ohne jegliche Eigenkapital (in eurem Fall das große benötigte Kreditvolumen). Da ist ja bei euch auch ein großes Gap.

Und da hilft nur sich intensiv zu beschäftigen, wenn man an diesen Wunsch vom eigenen Eigenheim realisieren will. Auch nach alternativen Ausschau halten. Doppelhaushälfte bzw. RH sind z.B. meist günstiger als das freistehende Einfamilienhaus auf der grünen Wiese.

Ne andere Alternative wäre der "Tausch" mit den Eltern; durchaus in einigen Fällen eine interessante Variante für beide Seiten.
 
D

DG

Das Problem von @Oliver1989 ist doch nicht ob er Geld von der Bank bekommt oder nicht.

Zumindest wenn die Elterliche Immobilie als Sicherheit mit einer Grundschuld belastet wird (in einem der Folgeposts von ihm erwähnt) wäre zumindest die ganze Problematik um den Beleihungsauslauf um >100% aus Bankensicht umschifft. Aber zum jetzigen Zeitpunkt kann man nur warnen diesen Weg zu gehen.
Mein Beitrag bezog sich im Kontext auch auf den Beitrag von @Sgt.Lapdance, dessen Beiträge wir als Mods auch in einem anderen Thema aufmerksam verfolgen.

Wenn man natürlich eine Bestandsimmobilie mitbringt, ist das Thema Eigenkapital erledigt - was aber nur meine These unterstützt, dass es seit Bologna III (!?) enorm schwierig wird, Finanzierungen zu bekommen, die über 80% geschweige denn bei +100% liegen.

Das kommt nach aktuellen Kriterien nur für Bauherren in Betracht, die über ein außergewöhnlich hohes Haushalts-Einkommen verfügen.

MfG
Dirk Grafe
 
P

Peanuts74

Hallo Oliver,

Hausnebenkosten sind mit 500€ mtl. relativ hoch angesetzt, aber grundsätzlich hat Steffen schon recht: ohne Eigenkapital und mit Kinderwunsch wird das nichts.

Ihr gebt aktuell incl. Warm-Miete ca. 2500€ aus, d.h., Ihr könntet 1000€ mtl. sparen, ergo in 2 Jahren ca. 25T€ ansparen. Das würde zumindest ausreichen, um so halbwegs die Kaufnebenkosten zu tragen.

Dazu kommt, dass bei Kindern nicht nur das Einkommen sinkt, sondern auch die Ausgaben steigen, insofern seid ihr mit aktuell 4T€ netto nicht arm, aber das reicht halt nicht für Kind(er) und eine 100%-Finanzierung. Dann eher den Umweg über eine ETW gehen oder noch ein paar Jahre ansparen.

MfG
Dirk Grafe

Ich sehe auch noch einiges an Einsparpotenzial, zum Teil vielleicht einfach zeitweise:

die 2 Handyverträge sind vermutlich mit neuestem, teuerstem Handy? Meiner im D-Netz mit allnet flat und 4 GB Datenvolumen kostet keine 20.- im Monat!
Sky ist schön, wirst Du vermutlich gerade in der Hausbauphase und danach kaum Zeit haben, viel zu schauen, Nebenkosten würde ich bei der Größe auch eher mit ca. 350.- ansetzen.
Zudem sind die 3000.- verfügbares Einkommen für mich nicht nachvollziehbar.
Erziehungsgeld gibt es meines Wissens 60%, das wären also schon mal 1200.-€
Wenn ich nicht ganz falsch liege, könnte der andere dann die Steuererklärungsklasse wechseln und würde so auch noch mal ca. 200 - 300 € mehr bekommen.
Dass es eine 1xx% Finanzierung würde, ist auch mMn unschön, jedoch sehe ich durchaus den ein oder anderen Hunderter mehr, den Ihr zur Verfügung hättet.
 
D

DG

Ich sehe auch noch einiges an Einsparpotenzial, zum Teil vielleicht einfach zeitweise:

die 2 Handyverträge sind vermutlich mit neuestem, teuerstem Handy? Meiner im D-Netz mit allnet flat und 4 GB Datenvolumen kostet keine 20.- im Monat!
Sky ist schön, wirst Du vermutlich gerade in der Hausbauphase und danach kaum Zeit haben, viel zu schauen, Nebenkosten würde ich bei der Größe auch eher mit ca. 350.- ansetzen.
Zudem sind die 3000.- verfügbares Einkommen für mich nicht nachvollziehbar.
Erziehungsgeld gibt es meines Wissens 60%, das wären also schon mal 1200.-€
Wenn ich nicht ganz falsch liege, könnte der andere dann die Steuererklärungsklasse wechseln und würde so auch noch mal ca. 200 - 300 € mehr bekommen.
Dass es eine 1xx% Finanzierung würde, ist auch mMn unschön, jedoch sehe ich durchaus den ein oder anderen Hunderter mehr, den Ihr zur Verfügung hättet.
Sorry, wenn das jetzt ein bisschen hart klingt, aber wer seine Hausfinanzierung am Sky- oder Handy-Abo einsparen will/soll, der macht aus meiner Sicht ganz rapide was verkehrt.

Selbst wenn sich das o.a. Sparpotential mit Elterngeld steuerlich ergibt, dann gehen die paar Hundert Euro mtl. (und die sind wie im Vorpost deutlich beschrieben wenn überhaupt eher jährlich "einzusparen") mehr ganz locker für Kinder- und Babyausstattung darauf: man braucht einen Kinderwagen, Autositz, Babynahrung, Kleidung, Wickeltisch und und und ... die These, dass man mit Kind und Elterngeld mehr Geld in der Tasche hat, muss mir also erst noch einer schlüssig erklären.

Klar, kann man sich natürlich auch alles gebraucht anschaffen, Kleidung gibt's auch viel geschenkt, aber da kommt schon einiges auf einen zu und das fängt schon bei einigen Untersuchungen in der Schwangerschaft an, die von der GKV nicht übernommen werden. Klar, kann man jetzt wieder diskutieren, ob man die Untersuchungen unbedingt braucht bzw. ob man sich das Geld eben auch einsparen kann ... aber bei aller Liebe ... wenn man ~300T€ für eine Immobilie ausgeben will und dann keine 30€ mehr für ein Sky-Abo hat, dann läuft grundsätzlich was schief.

MfG
Dirk Grafe
 
Zuletzt aktualisiert 23.11.2024
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