Keitel-Haus Erfahrungen, Preise - ein Erfahrungsbericht

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Lucrezia

Lucrezia

Mit unserer Geschichte wollen wir hier im Hausbau-Forum, in welchem wir sehr viel gelernt und mitgenommen haben auch etwas zurück geben.

Vor 2,5 Jahren, nach intensiver Suche und Vergleichen mit anderen Anbietern, ist Keitel-Haus-Haus in die engere Wahl gekommen.
Wir wollten ein Haus mit möglichst viel Holz und Naturmaterialien, und möglichst keine/wenige Styropor-, Mineralwolle-, Kunstfaser-Anteile. Da waren Keitel-Haus und die lokale Schreinerei ganz vorne im Rennen.
Nachdem die lokale Schreinerei die von uns gewünschter Flexibilität nicht gezeigt hat (wir hatten das Gefühl, es wird nach deren -und nicht unseren- Bedürfnissen gebaut), haben wir uns letztendlich für Keitel-Haus entschieden.

Bei Keitel-Haus gleicht kein Haus dem anderen, es wird auf die individuellen Bedürfnisse eingegangen (uns kam vor, keine "besonderen Bedürfnisse" zu haben. Tja, bei der Planung hat sich diese Wahrnehmung relativiert).

Unsere Geschichte, möglichst zusammengefasst:
Der Keitel-Haus Berater / Verkäufer für Bayern ist ein freundlicher, sachkundiger Baubiologe.

Unsere Hunderte von Fragen hat er immer geduldig, prompt und ehrlich beantwortet, Infomaterial besorgt, uns weiter vermittelt. Er hat in empfindlichen Entscheidungsphasen für Klarheit und Sicherheit gesorgt, war auch nach unterzeichnetem Vertrag für uns da, wenn Fragen auftauchten, und war zweifellos einer der Gründe, warum wir uns für Keitel-Haus entschieden haben. Weil es wesentlich günstiger war, haben wir einen eigenen Keitel-Haus Architekten mit der Zeichnung und Einreichung unseres Hausplans beauftragt.

Dieser ging eher nach "Schema F" vor, ohne besondere Einfälle. Die wirklich guten Vorschläge und Lösungen kamen wieder vom engagierten Keitel-Haus Berater; der Architekt arbeitete diese lediglich ein.
Der "Einfallsarmut" dieses Architekten, gekoppelt mit seiner Trägheit (er nahm Kontakt mit dem LRA nur dann auf, als wir den Druck und die Häufigkeit unserer Nachfragen erhöhten) fuhr auch dazu, dass wir ein Altobjekt, das wir eigentlich noch behalten wollten, zügig abreißen mussten.
Wir könnten ihn also nicht weiter empfehlen.
Dieser Architekt sitzt übrigens in München: in Brettheim - also Firmensitz von Keitel-Haus - ist Keitel-Haus Architektenbüro, das laut Aussage anderer Bauherren recht gut arbeitet (wir haben von diesem Büro auch den Plan unseres anderweitig gekauften Aluminium-Balkon ans LRA einreichen lassen, was reibungslos verlief).

Die Bodenplatte errichtete ein "fixes" Subunternehmen von Keitel-Haus - teilweise etwas konfus, jedoch passte am Ende Alles, v. Allem Dank den Interventionen und Kontrollen unseres Bauleiters.
Und unser Bauleiter war ein echter Diamant auf unserem Hausbau-Weg!
Er hat viel praktisches Wissen und Verständnis, war regelmäßig auf Ort und Stelle um die Baustelle zu kontrollieren, so wie um die vielen Fragen von uns zu beantworten; er konnte uns geduldig viele Zusammenhänge erklären (immer und immer wieder), damit wir bei unseren Eigenleistungen alles richtig machen; er suchte stets nach pragmatischen Lösungen, ehrlich und aufrichtig (auch später, wo sich die Außenanlagen mit dem Haus überschneidet hatten, durften wir uns weiterhin auf seine fachkundige, klare Antwort verlassen). Ein unkomplizierter Fachmensch, auf den wir das Gefühl hatten und haben, uns verlassen zu können.
Wir hatten schlichtweg den Eindruck, ihm sei wichtig, dass unser ein "gutes Haus " wird - egal, ob die Arbeiten von uns oder von seiner Firma ausgeführt werden.

Keitel-Haus Bautruppe errichtete das Haus in nicht mal 2 Tagen, pünktlich und nach Plan. Fließestrich kam von ihrem Subunternehmen, ebenso pünktlich und schnell. Das Keitel-Haus eigene Trockenbau-Team arbeitete effizient und freundlich; überall, wo es möglich war, beantwortete der Teamleiter unsere Fragen (zB während des Urlaubs unseres Bauleiters) und versuchte uns entgegen zu kommen (spontane Wandstärkung für unser schweres Stein-Waschbecken, viele Tipps, etc). Das Team war täglich fleißig und hinterließ immer eine ordentliche Baustelle.
Insgesamt macht das Haus einen sehr soliden Eindruck (was uns von anderen Häuslbauern bewundernd bestätigt wurde).

Die Heizung und die Sanitär-Anschlüsse wurden von verschiedenen Truppen einer Sub-Sanitär-Firma erledigt (auch ein "fixes" Subunternehmen von Keitel-Haus), es verlief meistens reibungslos, manchmal sogar ausgezeichnet. Lediglich gegen Ende mussten wir Monate darauf warten, bis sich jemand unsere in einem Praxis-Raum defekte Heizung ansah und dann aber effizient und nachhaltig reparierte (mehr unten, beim Elektriker). "Viele Baustellen" hieß es bei unseren Nachfragen.

Der 2. Wundpunkt unserer Hausbau-Erfahrung war der Elektriker.

Er hatte anfangs einige gute Vorschläge, und seine E-Anschlüsse hat er -hoffentlich- Großteils korrekt ausgeführt. Damit ist leider alles Positive gesagt. Seine Dokumentation war lückenhaft, sein Kommen oft unzuverlässig und von spontanen Launen geprägt.
Sein Angebot für seine Mehrleistungen war intransparent; das Entziffern und Nachverfolgen seiner Posten kostete uns viel Zeit, und noch viel zeitaufwändiger war später das Verstehen und Dokumentieren seiner Anschlüsse: Nachdem er zahlreiche Bitten und Anfragen von uns nicht beantwortete, mussten wir uns selber helfen.
Der o.g. Praxisraum war mehrere Monate nicht benutzbar, weil der Elektriker das Stellmotor falsch angeschlossen hatte (die Sanitär-Firma reparierte das endlich).
Das Internet war stark beeinträchtigt, weil zahlreiche Stecker verkehrt oder schlecht montiert waren (wenn mein Mann kein IT Experte wäre und das Problem durch systematischen, aufwändigen Suchen nicht behoben hätte, wären wir im Home-Office wörtlich verzweifelt).
Er wollte in November 2020 fertig werden. Er nannte verschiedene Termine, die er nicht einhielt; jedes-mal warteten wir vergeblich und durften im Nachhinein verschiedene Ausreden bekommen. Jedenfalls sah er es meist nicht für nötig auf unsere Fragen (befriedigend) zu antworten.
Seine Arbeiten hatte er, nach einem halben Jahr, immer noch nicht abgeschlossen.
Weil wir seiner Unzuverlässigkeit und Launenhaftigkeit müde waren, haben wir Keitel-Haus um einen kleinen Nachlass gebeten - und füllen seine hinterlassenen Lücken in Eigenregie.
Wir finden, zu einem zuverlässigen, soliden, transparenten GU wie Keitel-Haus, passt dieser Elektriker nicht.
Vermutlich haben wir nur "Pech gehabt", denn von anderen Keitel-Haus Bauleuten (mit anderen Elektrikern) haben wir Positiveres gehört.

Unsere Eckdaten:

180 qm Haus, 2 St., ohne Keller. Innenverputz und Farbe, Bäder und WC Ausstattung in Eigenleistung.
In unseren Eigenleistungen wurden wir mit Ratschlägen und Auskünften unseres Bauleiters und des Trockenbauteamleiters gut unterstützt, weit über unseren Erwartungen!

Den Vertrag unterzeichneten wir Mitte Juli 2019. Die Bemusterung fand Ende Oktober 2019 statt, wenige Wochen nach LRA-Bescheid.
April 2020 kam die Bodenplatte, Anfang Juni 2020 wurde das Haus gestellt, Zwischen August und September wurde es (trotz laufender Corona-Pandemie) seitens Keitel-Haus fertig gestellt, zeitgleich begannen wir mit unseren Eigenleistungen. Im Dezember zogen wir ein.

Unser Fazit:

Keitel-Haus selbst, ganz besonders Bauleiter und Berater, top.
Besonders wenn man Einiges an Eigenleistungen erbringen will, fühlt man sich als Bauherr/in sehr gut aufgehoben.
Subunternehmen ok bis gut, außer: Elektriker und Münchner Architekt.

Ich hoffe, wir können mit unserer Keitel-Haus Erfahrung anderen Bauherren helfen.
Soweit zu unseren Keitel-Haus Erfahrungen. Wenn wir euch spezifische Fragen beantworten können, gerne!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
W

Wiggerl

Hallo Lucrezia,

danke für den ausführlichen Erfahrungsbericht zu Keitel-Haus.
Magst du noch verraten, welche Eigenleistungen Ihr selbst noch erbracht habt bzw. an lokale Firmen vergeben habt?

Danke und Gruß
Wiggerl
 
Lucrezia

Lucrezia

Hallo Wiggerl,

also, was wir in Eigenregie übernommen haben:
Sanitär (Badewanne, Duschen, WCs), Alle Böden (Fliesen, Holzdielen..), Innenputz (wir wollten unbedingt Kalk oder Lehmputz haben, was Keitel-Haus leider nicht mehr anbietet).
 
K1300S

K1300S

Irgendwie ist mir nicht ganz klar, wieso der Elektriker Euer Problem war. Dafür kauft man doch vom GÜ, damit es einen Ansprechpartner gibt, der sich dann seinerseits mit den Problemen rumschlagen kann. Da wäre meine Motivation denkbar gering, mich direkt mit den Subs auseinanderzusetzen, wenn ich merke, dass die nicht kooperativ sind. Mangel anzeigen, Frist setzen, Behebung abwarten.
 
Lucrezia

Lucrezia

Oh ja, das dachten wir uns auch. In einer idealen Welt.
Wenn es bei dir bei jedem Subunternehmen so klappt, Glückwunsch!
 
Zuletzt aktualisiert 17.11.2024
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