KfW40 und KfW40+ mit Einliegerwohnung

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timmaed

timmaed

Hallo,

Wir planen noch immer an unserem Haus (falls sich jemand erinnern sollte: Wir mussten unser Budget um 100k€ erweitern um realistisch was hinzubekommen...).
Derzeit überlegen wir eine kleine Einliegerwohnung zu integrieren.
Wir könnten die Einliegerwohnung gut als Gästewohnung für unsere Eltern nutzen, weil sie sehr weit entfernt wohnen. Die Eltern bleiben dann gerne mal 1 Woche bei uns und da wäre so ein eigener Wohnbereich schon sehr angenehm. Dass die Förderung nur anteilig gezahlt wird entsprechend der Wohnflächen ist mir bewusst. Wenn die nachfolgende Rechnung komplett falsch ist, dann brauche ich die Einliegerwohnung allerdings gar nicht weiter in Erwägung ziehen.

Deshalb folgende Frage:
Welche (teuren) Anlagen müssen für ein Zweifamilienhaus mit Kfw40 oder 40+ doppelt vorhanden sein?
1. Muss jede Wohneinheit eine eigene Lüftungsanlage besitzen? Ich habe gehört, dass dies brandschutztechn. erforderlich sein soll. Was für eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung wär das? Reicht da so ein dezentrales Lüfterchen mit Wärmetauscher für die Einliegerwohnung?
2. Muss jede Wohneinheit eine eigene Photovoltaik-Anlage mit separater Batterie besitzen?

Wenn man die Anlagen nicht doppelt benötigt, dann komme ich zu folgender Rechnung:
kfw40-und-kfw40-mit-einliegerwohnung-166208-1.JPG

Viele Grüße,
Tim
 
timmaed

timmaed

Laut Anlage zum Merkblatt Energieeffizient Bauen (153):

Zusätzliche Anforderungen an ein KfW-Effizienzhaus 40 Plus
Ein KfW-Effizienzhaus 40 Plus erfüllt die Anforderungen an ein KfW-Effizienzhaus 40 und verfügt über folgendes Plus Paket:
  • Eine stromerzeugende Anlage auf Basis erneuerbarer Energien
  • Ein stationäres Batteriespeichersystem (Stromspeicher)
  • Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
  • Eine Visualisierung von Stromerzeugung und Stromverbrauch über ein entsprechendes Benutzerinterface
 
T

toxicmolotof

Okay, und wofür dann das "Plus", wenn 40 auch reicht?

Der Speicher ist wirtschaftlich nicht sinnvoll, zumal er für die Größe der Photovoltaik anscheinend überdimensioniert ist.
 
Y

ypg

Als Laie würde ich sagen, dass eine Einliegerwohnung autark in den Verbrauchs-Kosten zu berechnen sein muss.
Außerdem braucht man dann wohl noch einen Stellplatz und einen eigenen Eingang sowie natürlich eine Baugenehmigung, die eine Einlieger erlaubt
Der Keller (Keller? muss dann als Wohnraum gestaltet werden (Raumhöhe und -Größe, Fenster, Licht, etc)
Wenn Ihr aber diese Wohnung eh nicht vermieten wollt, dann rechnet sich das nicht.
Nicht zu vergessen: Kfw55 oder 40 erzeugen im Bau Nebenkosten, die Förderungen sind da, um einen Teil zu decken, Mehrkosten hat man dennoch immer.
Irre, worauf Bauherren kommen, um das ein oder andere Zehntel einzusparen und auf Krampf diese Zahlen erreichen wollen
 
A

Alex85

Okay, und wofür dann das "Plus", wenn 40 auch reicht?

Der Speicher ist wirtschaftlich nicht sinnvoll, zumal er für die Größe der Photovoltaik anscheinend überdimensioniert ist.
KfW 40+ gibt weitere 5T€ Tilgungszuschuss pro Wohneinheit. Hier ist wohl die Hoffnung, insgesamt 10T€ Tilgungszuschuss zu erhalten. Wenn das Technikpaket, bis auf den Speicher, eh geplant wäre, könnte man den Speicher somit "für lau" mitnehmen. Ein weiterer Vorteil ist, dass man bei gleichzeitiger Anschaffung der Photovoltaik und des Speichers die Vorsteuer vom Speicher ziehen kann. Installiert man diesen nachträglich, geht dies nicht.

Ich stimme dir zu, dass die Photovoltaik Anlage zum genannten Preis aller Wahrscheinlichkeit nach nicht zum Speicher passt.
 
timmaed

timmaed

Hallo und vielen Dank für eure Antworten!

So richtig schlau geworden bin ich noch nicht. Ich habe mich auch bei mehreren Firmen erkundigt, leider ohne großen Erfolg. Da müsste ich wohl Geld in die Hand nehmen und zu einem Energueberater. Ich kann deshalb nur meinen aktuellen Mutmaßungsstand hier reinschreiben, um zumindest allen freundlichen Tippgebern denselben Stand zu geben:

Zu 1)
Die Lüftungsanlage muss aus Brandschutzgründen entkoppelt werden. Faktisch resultiert dies in zwei Anlagen. Eine dezentrale Lüftung in der Einliegerwohnung scheint möglich, nur der Wärmerückgewinnungsgrad muss passen.
2) Eine einzelne Photovoltaik-Anlage für die zwei Wohneinheiten scheint ebenfalls möglich. Wer nicht pauschal abrechnen will kommt hier aber ganz schnell in größere techn. Aufwände. Zu den Preisen von Photovoltaik und Speicher kann ich weiter nichts sagen, es handelte sich um reine Schätzwerte. Ich vertraue da auf eure Erfahrungen, danke für den Hinweis.

Zutreffend ist auch die Vermutung, dass durch die 2te Wohneinheit 2 zusätzliche Stellplätze geschaffen werden müssen. Auf 400qm Grund ist das bei mir Unsinn.

Mein Fazit ist derzeit: Wenn sich keine Änderungen ergeben, dann ist diese Idee nicht sinnvoll.
 
Zuletzt aktualisiert 15.11.2024
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