Wir haben Bodenauslässe im Obergeschoss, ich kann da bisher keine Nachteile erkennen. Der große Vorteil ist, aus meiner Sicht, dass das Leitungssystem sehr einfach ist: zwei Geschosse, Verlegung auf der Rohdecke, Kernbohrung nach unten, dort Zuluft/Abluft an der Decke, und oben Zuluft im Fußboden, Abluft an der Wand recht weit oben.
Alles richtig.
- Um die teuren Kernbohrungen zu umgehen, kann man gleich in der Filigrandecke Löcher durchstemmen, bzw. mit Aussparungen bestellen. Achtung bei zu vielen Durchbrüchen auf die Spannrichtung der decke achten, bzw. mit dem Statiker klären. (Bild 1)
- Verlegung ist kein Problem. Man muss aber recht früh die Abmessungen der Rohre kennen um die Höhe der Dämmung unter dem Estrich anzupassen, bzw. Fertigfußbodenhöhe für z.B. Fenster-, Eingangstür- und Treppenbauer nennen zu können. (Bild 2)
- Um die Rohrlänge möglichst kurz zu gestalten (Druckverluste) ist es üblich, dass die Ein- und Auslässe im Keller in der Decke liegen. Auch hier, um auf die Kernbohrungen zu verzichten, einfach ein Styroporklotz an der Filigrandecke befestigen, so wie auch bei allen anderen Durchbrüchen, z.B. für Abflussrohre. (Bild 3 u. 4)
- In OGs Zuluft unten und Abluft oben. Verbrauchte Luft steigt normalerweise nach oben und Zirkulation wird etwas verbessert, da die Luft zwangsweise drei dimensional bewegt wird. (Bild 5 u. 6)
Manche Bauherren möchten die Zuluft z.B. aus Platzgründen direkt vor dem Fenster haben. Dann bleibt nichts anderes übrig, als den Anschluss im Boden zu verlegen. Vorteil: mehr Platz für Möbel. Nachteil: Schmutz kann rein gelangen, da die Tellerventilfilter nur an den Auslässen sind und falls Vorhänge geplant, werden diese ständig in Bewegung sein.
Verlegung der Lüftungsrohre in der Decke bedarf Abstimmung mit dem Statiker, da dadurch Hohlräume mit undefiniertem Verlauf in der Zwischendecke entstehen. Der entscheidet ob es ausreicht die Bewehrung an bestimmten Stellen zu verstärken, oder die komplette Zwischendecke massiver werden. Man sollte sich dann auch an den genauen Verlegungsplan halten.
Abhängig von Verschmutzungsgrad der Anlage, besteht die Möglichkeit die Lüftungsrohre später zu reinigen. Meines Wissens wird dabei eine Schaumstoffkugel durch die einzelnen Leitungen durchgeblasen. Bei einer Runden Leitung, ist die Wahrscheinlichkeit eines "Hängers" geringer.