Luftwärmepumpe mit Kamin, wasserführender Ofen, Warmwassererhitzung

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A

atelier-ava

Habe mich schon durch x Foren gelesen, aber keine befriedigende Antwort gefunden. Hoffe hier kann mir jemand weiterhelfen:
Wir planen ein Neubauvorhaben (Einfamilienhaus, 130m²) und sind nun unschlüssig welche Heizungsform wir wählen sollen. Da wir vorhaben (zumindest das EG) hauptsächlich mit Kamin zu heizen, war unsere Idee, den restlichen Heizbedarf durch eine Luftwärmepumpe zu Decken (da geringere Anschaffungskosten im Vergleich zu anderen Wärmepumpensystemen). Auf jeden Fall möchten wir nämlich unabhängig von Gas oder Öl sein! Sicher liest man immer wieder, dass Luftwärmepumpen nicht unbedingt die effizientesten Heizsysteme sind, aber in unserem Fall wird sie ja eher zum „Zuheizen“ und zur Warmwasserversorgung gebraucht – oder habe ich da einen Denkfehler?!
Wer hat Erfahrungen mit o.g. Heizsystem und kann mir ggf. eine Luftwärmepumpe empfehlen? Oder wer hat einen alternativen Vorschlag für ein GÜNSTIGES Heizsystem?
Danke für alle Antworten!
 
B

Bellyn

Erdwärmepumpe für Einfamilienhaus - Ja

Hallo,
ich arbeite im Vertrieb für Gasmotorwärmepumpen, daher bin ich gegenüber E-Wärmepumpen kritisch. Für den Einsatz in Einfamilienhaus sind diese jedoch sehr gut geeignet, da kompakt, keine Bohrkosten oder sonstige Ausgaben für jedwede Sondenart.
Betrieb mit Fußbodenheizung oder einer Lüftungsanlage ist gut und günstig zu realisieren. Ich persönlich bevorzuge Geräte von Mitsubishi Electric.
Damit ist Warmwasserversorgung um 50 bis 55 °C möglich.

Der Effizienzpunkt ist richtig bedacht, denn dann wenn man Wärmeleistung aus der Außenluft bräuchte ist diese jedoch kalt und bringt nur einen kleinen Ertrag. Das lässt aber die Kältetechnik moderner Geräte zu, trotzdem die Zieltemperatur zu erreichen.

Was Unabhängigkeit von Öl oder Gas angeht so handelt es sich um eine Illusion. Strom wird aus Öl, Gas und Kohle gewonnen. Wenn diese Preise steigen, zieht das die Elektrizität unweigerlich mit.

Kostengünstig ist es alle mal, wobei Ihr bei der Auslegung beachten solltet, dass die Wärmepumpe auch ohne Kamin das gesamte Gebäude versorgen kann. Das bedeutet (um der Wahrheit die Ehre zu geben), dass die Wärmepumpe etwas überdimensioniert sein muss (Ist leider üblich), damit die Leistung auch bei niedrigsten Außentemperaturen passt.

Fazit: Wartung/ Betrieb günstig, Anschaffung teurer als Brennwerttherme, nicht CO2-Neutral (Aber schon besser als alles andere), gute Leistung und hohe Effizienz bei richtiger Auslegung und guter Anbindung an Niedertemperaturheizflächen (Fußboden-/ Wandheizung), dank Inverterbetrieb auch leichte Kühlung über Boden oder Wand möglich (ist aber regelungstechnisch Aufwändiger).

Das hilft Euch hoffentlich weiter.
Meine Subjektive Haltung: Bei guter Dämmung im Einfamilienhaus ist eine Luft-Erdwärmepumpe die beste Wahl.
 
P

parcus

@Bellyn
Was Unabhängigkeit von Öl oder Gas angeht so handelt es sich um eine Illusion.

Wie das, vom der Bruttostromerzeugung in Deutschland nach Energieträgern (2008) machen Mineralölprodukte gerade mal 1,6% aus und Erdgas 13 %.
Beide Energieträger sind über den Peak abgebaut und werden sich als endliche Ressourcen schon in 5-7 Jahren deutlich im Preisniveau ändern.

@Atelier-ava
Eine Luftwärmepumpe mit einem Jahresarbeitszahl unter 3,0 ist schlicht weg unrentabel.
Ich würde versuchen zumindest eine nach BAFA Förderstand zu nehmen.
 
B

Bellyn

@Bellyn
Was Unabhängigkeit von Öl oder Gas angeht so handelt es sich um eine Illusion.

Wie das, vom der Bruttostromerzeugung in Deutschland nach Energieträgern (2008) machen Mineralölprodukte gerade mal 1,6% aus und Erdgas 13 %.
Beide Energieträger sind über den Peak abgebaut und werden sich als endliche Ressourcen schon in 5-7 Jahren deutlich im Preisniveau ändern.
Was habe ich denn anderes gesagt? Strom wird teurer; Wenn du deinen Strom nicht selbst mit der Handkurbel erzeugst, bist du von niemandem unabhängig!

Meinen Recherchen zu Folge, beträgt der Anteil an Kernenergie in der BRD nur ca. 22,1 %. Wenn ich deine 1,6 % aus Mineralöl und die 13 % aus Erdgas hinzuaddiere, ergibt sich für mich eine klare Differenz zu 100 % Lastaufkommen; Von 63,3 % Stromerzeugung aus regenerativen Quellen, habe ich in Deutschland noch nichts gehört...

So oder so: Mit Strom ist man genauso abhängig oder unabhängig wie mit Öl, Gas, Kohle oder anderen Brennstoffen. Keine wenns und abers.
 
B

Bellyn

Strom und Jahresarbeitszahl

@Bellyn
@Atelier-ava
Eine Luftwärmepumpe mit einem Jahresarbeitszahl unter 3,0 ist schlicht weg unrentabel.
Ich würde versuchen zumindest eine nach BAFA Förderstand zu nehmen.
Wenn hier vom Cop statt von der Jahresarbeitszahl gesprochen wird, dann glaube ich, dass eine 3 möglich! Es gibt keine Luftwärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl = 3. Eine Geothermieanlage schafft mit Ach und Krach eine 3 (Wenn man die Wahrheit betrachtet und keine Schönrechnerei).
Wenn die BAFA-Förderung hier in Anspruch genommen werden soll (Die fordert eine Jahresarbeitszahl von min. 1,2), dann frage ich mich schon warum nicht längst alle Wärmepumpe gefördert werden, wenn doch eine Jahresarbeitszahl unter 3 schon unrentabel ist.

Also vorher klären, ob 3 die Heizzahl (klein Epsilon) oder die Jahresarbeitszahl gemeint ist.
 
P

parcus

@Bellyn
Der regenerative Anteil der Energieträger in 2008 waren 14,6%.
politisches Ziel ist es gerade, die Kernenergie durch regenerative Energieträger zu setzen und so den Löwenanteil über diese zu decken.
Siehe hierzu auch die Entwicklung der regenerativen Energieträger, innerhalb der letzten 10 Jahre.
Angestrebt sind derzeit über 40 % zu kommen.

---
Ab dem 01.07.2009 ist die Berechnung der Jahresarbeitszahl nach VDI 4650 (2009) durchzuführen.
Die BAFA fördert luft-Wasser-Wärmepumpen von mindestens Jahresarbeitszahl 3,5 im Neubau bzw. Jahresarbeitszahl 3,3 im Gebäudebestand. Bei Nachweis des hydraulischen Abgleichs der Heizungsanlage und über die Anpassung der Heizkurve der Heizungsanlage an das entsprechende Gebäude.

---
Eine Geothermieanlage schafft mit Ach und Krach eine 3 (Wenn man die Wahrheit betrachtet und keine Schönrechnerei).

Das ist schlichtweg falsch, DV-Wärmepumpe liegen derzeit bei einem Jahresarbeitszahl von 5,5 -5,7 und SO² bei Jahresarbeitszahl 6,0.

Siehe hierzu den Wärmepumpe-Test der Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs NTB, Schweiz
oder Österreichisches Forschungs- und Prüfzentrum Arsenal Ges.m.b.H., Wien
sowie den Echtzeitdaten durch die TH Darmstadt zum Projekt Bensheim
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuletzt aktualisiert 29.11.2024
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