Mauerwerk - Bauweise individuell geplantes Einfamilienhaus

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Sonar87

Liebe Community,

ich bin neu hier und möchte gerne eure fachlichen Einschätzungen und Erfahrungen zu einem konkreten Thema einholen. Wir planen den Bau eines individuell gestalteten Einfamilienhauses im Bauhausstil und stehen aktuell vor der Entscheidung zwischen zwei Generalunternehmern mit unterschiedlichen Bauweisen:

  1. Variante 1: Tragendes Mauerwerk aus 17,5 cm Porenbeton, ergänzt durch eine Mineralfaserdämmung, einen Fingerspalt sowie eine Vormauer aus Klinker.
  2. Variante 2: Monolithische Bauweise mit 36,5 cm Porenbeton PPW2, ebenfalls mit einer Klinkerfassade.

Ein Generalunternehmer behauptet, dass eine Außenwand mit lediglich 17,5 cm Porenbeton statisch unseriös sei – insbesondere bei einem zweigeschossigen Gebäude mit zwei Stahlbetondecken. Ein von uns befragter Bausachverständiger widerspricht dieser Aussage und erklärt, dass die Statik, sofern korrekt berechnet, vollkommen unbedenklich sei.

Nun meine Frage an die Experten und erfahrenen Bauherren in diesem Forum:
Hat jemand Erfahrungen mit einer der genannten Bauweisen? Wie beurteilt ihr die Argumentation des Generalunternehmers im Hinblick auf die Tragfähigkeit und Langzeitstabilität? Welche Aspekte würdet ihr bei der Entscheidung besonders berücksichtigen?

Ich freue mich auf eure Meinungen und Erfahrungsberichte!

Beste Grüße
 
M

MachsSelbst

Die Aussage vom GU ist Mumpitz. Wenn der Statiker sagt es passt, dann passt es.

Ich hab mich aber auch für ne monolithische Bauweise entschieden. Find ich schöner, dann brauche ich kein Plastik an der Wand.

Witzig übrigens... Guck dir mal so nen Porenbetonstein PPW2 an. Da kannst du nen 14er TOX Dübel ohne vorbohren einfach einschlagen, so "weich" sind die Dinger. Und so'n 14er Dübel mit ner 10er Spax hält in PPW2 dann ca. 40-50kg.
Da würden mir eher Zweifel an der Belastbarkeit kommen, als bei Poroton 17,5.
Mit PPW2 darf man auch nur maximal 2 Volletagen bauen glaube ich... Oder waren es 3.

Ich hab aber auch mit 36,5er PPW2 gebaut und bin zufrieden. Die Küchenschränke an den Außenwänden werden halt von je 4 14er Dübeln mit 10er Spax gehalten. Die Innenwände aus PPW4 tragen dann auch deutlich mehr, weil sie "Dichter" sind.
 
Tolentino

Tolentino

Die Aussage des GU2 ist quatsch. Erstens gibt es Steine mit erhöhter Druckfestigkeit, also Porenbeton ist nicht gleich Porenbeton und zweitens hat natürlich der Bausachverständige recht. Sowas wird dann schon berechnet.
Ich würde allerdings trotzdem auf Kalksandstein gehen. Erstens ist der noch fester, zweitens bringt der mehr Masse mit und somit auch mehr Schallschutz.
Kann aber sein, dass dann die Dämmung etwas dicker werden muss, also insgesamt alles teurer wird.
Aber in meiner persönlichen Vorliebe wäre das Ranking so:
1. Zweischalig
2. Monolithisch
3. WDVS oder Holzrahmenbau
 
M

MachsSelbst

Bei Porenbeton in monolithischer Bauweise ist es allerdings genau umgekehrt. Man geht mit den Außenwänden und PPW2 ans untere Limit, um die Dämmeigenschaften zu verbessern. Je mehr Luft im Stein, desto besser die Dämmung, aber umso schlechter die Druckfestigkeit.

Muss man bedenken, eine schwere Markise oder ein Vordach in Porenbeton PPW2... Ich würds nicht machen. Das gilt aber natürlich auch für ein WDVS, da hält auch nix.
 
Tolentino

Tolentino

Ja richtig, aber es ging ja bei der Skepsis ggüber der Statik um zweischalig. deswegen meine ich ja, dass da, falls es statisch knapp werden würde, wahrscheinlich ein dichterer Stein verwendet werden würde. Man hat ja die Dämmung dann im Zwischenraum. Aber meine Empfehlung war ja auch dennoch eher auf KSS zu gehen.
 
M

MachsSelbst

Ich halte es da mit dem 11ant und würde darauf gehen, was in der Region üblich ist und von den Rohbauern beherrscht wird.

Kalksandstein ist halt schwer, wird dann vermutlich beim Fundament wieder teurer. Und ob man die Schalldämmung braucht. Ich glaube nicht, es sei denn man wohnt an einer Bundesstraße.
 
Zuletzt aktualisiert 03.03.2025
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