Hallo f.a.b.,
grundsätzlich und gerade aus Unternehmersicht finde ich Deinen Enthusiasmus und Dein Engagement total knorke. Es braucht immer Menschen, die sich was zutrauen und die ein Risiko eingehen, sonst passiert auch nichts - das nur mal vorweg, bevor ich wieder das Meckern anfange. :)
Nun zurück zu den unemotionalen Zahlen und spielen wir mal eine andere Variante durch:
Nehmen wir an, Ihr würdet das Grundstück binnen 3 Monaten für 750T€ an einen Investor verkaufen können.
Dann könntet Ihr jeder 100T€ (in D maximale Höhe der Einlagensicherung bei Banken) zur Reserve an die Seite legen und mit 500T€ flüssigem Kapital (zzgl. 50T€ Nebenkosten! für Erwerb) in ein bereits bestehendes oder projektiertes Objekt investieren. Je nach (gewünschter) Eigenkapital-Quote (33-50%!) würden 1 bis 1,5 Mio Gesamtinvest möglich sein.
Vorteile:
1. Euer bisheriges Eigenkapital von 200T€ wird gar nicht angetastet (könnte aber eingebracht werden)
2. Es entsteht weiteres freies Kapital (mögl. Investment mit Zinsgewinn in Australien)
3. Weniger Zeitaufwand (mehr eigener Verdienst in Australien)
4. Weniger Gesamtrisiko
5. Sofortiger/deutlich früherer Kapitalrückfluss, wenn zB in bereits bestehendes/vermietetes Objekt investiert wird
6. Bei Investment in bestehendes Objekt liegen beim Kauf alle Zahlen auf dem Tisch incl. der tatsächlichen Mieteinnahmen, d.h., man rechnet mit realen Zahlen.
Nachteil:
1. Es ist nicht Dein "eigenes Baby" auf dem eigenen Grundstück (an der Stelle aber auch mal die eigene emotionale Bindung an das Grundstück überprüfen! Wenn Ihr knallhart kalkuliert, müsst Ihr das Grundstück beim richtigen Preis ohne mit der Wimper zu zucken verkaufen können!)
2. uU weniger (absolut betrachtet, nicht prozentual) Gesamtrendite (aber auch weniger Risiko/Kapitaleinsatz!)
Zum Eigenkapital:
meine Grundstueckswertschaetzung war eher konservative, der Bodenrichtwert ist 96EUR / M2 also bei 7000M2 672TEUR, und ich dachte auch eher an 15 Wohnungen nicht 20, also dann wird aus den Baukosten 2250TEUR mit Eigenkapital von 872TEUR und das sind dann 38% Eigenkapital. Also ich denke Eigenkapital mäßig bekomme ich das hin, wenn nicht baue ich weniger / kleiner.
Dazu nur eine Anmerkung. Ein Investor wird das Grundstück bis zum letzten Zentimeter ausquetschen, nur so kommt man auf eine marktgerechte Rendite. Die Idee, man könnte weniger bauen und damit mehr Rendite erwirtschaften oder Risiko umgehen, halte ich für grundsätzlich falsch. Einen großen Garten zahlt Dir (vermutlich) kein Mieter aus, der Kapitaleintrag in Form von Bauland ist aber gleich, es sei denn, man baut zunächst 15 Wohnungen und lässt 1/4 des Grundstücks für eine spätere Bebauung frei. Andere Variante wäre, dass man sich vom ortsüblichen Niveau abhebt und großzügigere Gartenflächen als Pluspunkt verkauft - dazu muss aber auch eine entsprechende Nachfrage (mit gehobener Ausstattung, evtl. altengerecht) da sein.
Kurz und gut, ich will Dir das nicht ausreden, aber ich glaube, dass Ihr sehr gute Alternativen habt und aus verschiedenen Gründen ohne externen Investor nicht auskommt.
Best regards!
Dirk Grafe
P.S.: Wenn man 1,5 Mio investiert, fallen ca. 150T€ Nebenkosten an, oben sind nur 50T€ angesetzt ...