Mit veredeltem Rohbau ohne Heizung durch den Winter?

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F

Fleckenzwerg

Guten Morgen,

wir sind mit unserem Hausbau mit GU eigentlich auf der Zielgeraden. Der Bau ist zu, aber wegen einer Bautür im Seiteneingang noch nicht dicht, außen ist alles fertig. E-Rohinstallation wurde gezogen, Putz ist auf den Innenwänden, Ende der Woche kommt der Estrich rein - getrocknet wird mit Hilfe vom Hotboy. Kurz vorher werden die Hausanschlüsse hergestellt. Großes Fragezeichen ist die Wärmepumpe. Diese wurde nach unserem Informationsstand erst im Spätsommer bestellt. Der Heizungsinstallateur macht keine klare Aussage. Er meint nur, die soll ja eh erst im November eingebaut werden (nach den Fliesen), insofern muss man sich zur Lieferzeit keine Gedanken machen. Der GU ist ebenfalls tiefenentspannt.
Jetzt die Frage.
Auf was müssen wir uns einstellen, wenn die Wärmepumpe - oh Überraschung! - doch nicht kommt und sich wie bei vielen anderen der Liefertermin weit nach hinten verschiebt, womöglich sogar ins nächste Frühjahr? Was bedeutet das für die Bausubstanz? Muss der Bau über den Winter auf einer gewissen Mindesttemperatur gehalten werden? Muss auf Feuchtigkeit geachtet werden? Was ist mit Streichen, Tapezieren, Einbau der Küche - alles für den November geplant. Das ist ja schon ein gewisser Rattenschwanz, der ggf. dahinter hängt und wofür man sich einen Plan B überlegen sollte. Der Küchenbauer etwa hat schonmal angemerkt, dass er die Möbel und Geräte nicht ewig einlagern kann.
All diese Fragen wollen wir kurzfristig in einem Gespräch mit dem GU ansprechen. Wie ist die Forumsmeinung dazu und gibt es noch weitere Fragen, die wir stellen sollten?
 
Tolentino

Tolentino

das war alles bei mir ziemlich ähnlich.
als erstes kannst du schonmal vergessen, dass die Wärmepumpe im Nov da ist.
Auf was müssen wir uns einstellen, wenn die Wärmepumpe - oh Überraschung! - doch nicht kommt und sich wie bei vielen anderen der Liefertermin weit nach hinten verschiebt, womöglich sogar ins nächste Frühjahr? Was bedeutet das für die Bausubstanz? Muss der Bau über den Winter auf einer gewissen Mindesttemperatur gehalten werden?
Ja, am besten dann eben auch weiterhin mit Hotboy oder eine Wärmepumpe die nur Zeitweise heizt.
So auf 16°-17° sollte eigentlich reichen.

Muss auf Feuchtigkeit geachtet werden? Was ist mit Streichen, Tapezieren, Einbau der Küche - alles für den November geplant. Das ist ja schon ein gewisser Rattenschwanz, der ggf. dahinter hängt und wofür man sich einen Plan B überlegen sollte. Der Küchenbauer etwa hat schonmal angemerkt, dass er die Möbel und Geräte nicht ewig einlagern kann.
Alles kein Problem, wenn du die 16°-17° einhalten kannst.

All diese Fragen wollen wir kurzfristig in einem Gespräch mit dem GU ansprechen. Wie ist die Forumsmeinung dazu und gibt es noch weitere Fragen, die wir stellen sollten?
Habt ihr eine Fertigstellungsfrist mit vereinbarter Pönale? Wenn ja müsste alles darüber laufen.
Streichen und Tapezieren ist Eigenleistung?
Bei Küche gehe ich mal davon aus. Dann mal nach den Umständen fragen (oder in den Vertrag schauen), wenn ihr die EL schon beginnt. Bedeutet das automatisch Abnahme? Wenn ja, dann aushandeln dass er darauf verzichtet und ihr im Gegnnzug auf Schadenersatz aufgrund der Verzögerung verzichtet (Achtung schwierig und langwierig durchzusetzen), aber nett und defensiv formulieren.

Viel Erfolg!
 
F

Fleckenzwerg

16°C mit Hotboy durch den Winter, das wird teuer.
Kann darauf verzichtet werden, wenn das alles ins Frühjahr gelegt wird, wenn es entweder wärmer wird oder die Wärmepumpe endlich drin ist?
Guter Einwand mit der EL und ggf. stillschweigender Abnahme. Werden wir ansprechen und ggf. schriftlich bestätigen lassen.

Schadenersatz durch Verzug, ja das Thema ist kompliziert.
Im Vertrag ist der Abschluss einer Vertragserfüllungsbürgschaft vereinbart. Die wurde uns bisher nicht ausgehändigt. Hätte eigentlich mit dem ersten Abschlag geschehen müssen. Haben wir aber auch verschlafen - unser Fehler. Wenn wir jetzt danach fragen, riecht der GU sicher den Braten. Damit warten wir erstmal.
Sonstige Vertragsstrafen oder Sicherheitseinbehalte wurden nicht vereinbart. Bliebe also nur der Schadenersatz. Bodenplatte kam im November letzten Jahres, Bauzeit lt. Vertrag 8 Monate. Bei wohlwollender Interpretation könnte man sagen, dass der Bau spätestens Ende Juli hätte fertig sein müssen. Ausrede ist natürlich Corona, Krieg, Vollmond etc... Uns wurde vor 1 Monat ein Zeitplan mit voraussichtlicher Fertigstellung Mitte November präsentiert. Wir wären bereit, den bisherigen Verzug sozusagen als good will zu akzeptieren und den neuen Fertigstellungstermin verbindlich festzulegen. Wenn jetzt aber die Wärmepumpe noch Monate braucht, wären wir dazu geneigt, den sich daraus ergebenden Verzug mit allen Folgekosten beim GU geltend zu machen. Bei ein paar Hundert Euro wäre mir das den Aufwand nicht wert, aber wenn jetzt für 4 Monate der Hotboy läuft, schön mit Grundversorgung bei 50ct/kWh (und in ein paar Wochen womöglich noch deutlich mehr), verstehe ich keinen Spaß mehr. Miete und ggf. noch irgendwelche Einlagerungskosten für die Küche sind auch nicht billig. Da kommen schon ein paar Tausender zusammen. Richtig fies wird es mit den Förderungen: BAFA Bewilligung läuft im Januar aus und lässt sich nicht mehr verlängern. Baukindergeld geht bald auch nicht mehr, denn der Topf ist fast leer. Die Finanzierung ist solide und hängt auch nicht an diesen Geldern, trotzdem tut sowas richtig weh...
 
F

Fleckenzwerg

Hatten jetzt das Gespräch mit GU.
Er sagt es sind verrückte Zeiten, man kann den Wärmepumpe-Herstellen kein Wort glauben bzgl. Lieferzeiten etc. Wobei nicht zwangsläufig jede Wärmepumpe nun viel später ausgeliefert wird. Einer seiner Heizis hat vom Wärmepumpe-Hersteller erfahren, dass die Wärmepumpe für einen bestimmten Kunden nicht lieferbar ist und keine seriöse Aussage dazu gemacht werden kann. In der Woche darauf war ebendiese Wärmepumpe plötzlich auf dem Hof. Ich denke bei den Herstellern brennt die Hütte und das was sie so eben zusammengeschraubt bekommen wird ohne Umwege rausgeschickt. Vermutlich werden dabei einige Prozesse nicht so ganz eingehalten, was ich auch hinsichtlich Qualitätssicherung für bedenklich halte, denn lieber eine verspätete als eine kaputte Wärmepumpe. Aber ich schweife ab...
Kurzum, keiner kann was sagen, wir müssen einfach sehen, ob sie im November kommt. Wenn nicht, haben wir zwei Möglichkeiten.
1) Elektrisch heizen, aber nicht auf 16°, sondern auf 20° denn dann ziehen wir ein, selbst ohne Wärmepumpe. Das elektrische Heizen ist teuer, ja, aber die Doppelbelastung durch Miete ist auch nicht ohne. Vielleicht nimmt es sich am Ende nicht viel.
2) Nicht heizen. Der GU meint, dass mit ein paar Vorkehrungen am Haus nichts passiert. Die Wasserleitungen müssen leer sein. Leichte Feuchtigkeit ist nicht schlimm solange regelmäßig gelüftet wird. Auch Tapezieren und Kücheneinbau sollten kein Thema sein. Der Einzug steht und fällt dann halt mit der Wärmepumpe.
Interessanterweise beträgt der Arbeitspreis für unseren Baustrom gerade ca. 38ct/kWh; Grundversorgung der hiesigen Stadtwerke beträgt 47ct/kWh, jeweils brutto. Wenn es so bleibt werde ich den Baustrom solange nutzen wie es geht.
 
X

xMisterDx

Pönale halte ich für ziemlich fragwürdig... der GU kann sich auf höhere Gewalt berufen, Chipkrise und Krieg dürften darunter fallen.
Wenn deine Hausanschlüsse hergestellt sind, ist es vorbei mit Baustrom, dann kommt dein regulärer Stromzähler und du bekommst einen Vertag mit deinen Stadtwerken...

Was soll am Haus passieren, wenn ihr nicht heizt und nicht einzieht? Ihr müsst halt lüften und dafür sorgen, dass die Heizung/Wasserrohre nicht einfrieren.
Den Rohbau lässt man über den Winter auch stehen, ohne das es schimmelt. Worin unterscheidet sich das Haus mit Putz/Estrich vom Rohbau, außer dass die Feuchtigkeit nicht so einfach wegziehen kann, weil ziemlich dichte Fenster (und Dämmung) eingebaut sind?
 
WilderSueden

WilderSueden

Zum einen wird mit dem Putz und Estrich jede Menge Feuchtigkeit eingebracht. Und zum anderen kann das nach den Fenstern eben nicht mehr abziehen. Das ist absolut nicht mit einem überdachten Rohbau ohne Fenster zu vergleichen den man über den Winter ausfrieren lässt.

Ich würde nach Möglichkeit einziehen. So viel Energie braucht ein Neubau ja nicht mehr, eventuell kommt die Wärmepumpe dann doch nach einem Monat und man spart sich die Miete. Mich nervt auch das Leben auf Abruf, so ein Umzug ist ja mehr als nur Kartons von A nach B tragen. Wenn man nicht gerade in nächster Nachbarschaft umzieht, hängen ja auch Kinderbetreuung, etc mit dran.
 
Zuletzt aktualisiert 29.11.2024
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