Neue Wohnung, Schimmel nach Renovierung

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H

heuchler

Einen schönen guten Morgen zusammen,

nun, ich bin durch das Küchen und Elektrik Forum auf euch gestoßen und hoffe dass ihr mir/uns zur Seite steht bei unserer ersten, eigenen Bude

Wir stehen seit gestern im Mietverhältnis einer 75qm Wohnung, vor 3 Jahren im Winter ohne Heizung renoviert (könnte evtl wichtig sein).

Gestern haben wir in zwei Räumen die Tapeten abgezogen und was haben wir gesehen... Schimmel.

Büro:
- Schimmelflecken links und rechts neben dem Rollokasten. Schon recht dunkel.
- Links unten in der Zimmerecke.

Schlafzimmer:
An den Fensterdichtungen unten links und recht (der Putz zwischen Fensterausschnitt und dem Fensterrahmen), auf dem Putz. Noch nicht so dunkel.

Fotos folgen evtl. noch später.

Nun, wie schon erwähnt das Haus wurde vor drei oder vier Jahren renoviert.
Dies geschah im Winter, ohne Heizung, so dass die Feuchtigkeit natürlich Überhand genommen hat.

Mittlerweile wohnte dort ein jüngeres Paar mit Kind.. waren "sauber", also wirklich gute Leute mit denen wir uns auch verstehen...
Da wurde nichts von Schimmel gesagt und das Kind war m. M. nach auch gesund.
Das Büro (damals Kinderzimmer) war mit Möbel zugestellt (nur ein Fenster).
Im Schlafzimmer (nur ein Fenster) stand auch ein Schrank in der Mitte..

Der Vermieter war super kooperativ und es war ihm unangenehm, wollte sich sofort drum kümmern und etwas drüberstreichen?
Seine Gemahlin erwähnte dass die vorherigen Mieter oft nur "Auf Kipp" gelüftet haben.. also keine "Durchzuglüftung".
Vielleicht ein Zusammenspiel von Renovierung und nicht optimaler Lüftung?
Oder einfach nur "Pfusch am Bau" wie man so schön sagt... was ich bei den beiden kaum glauben kann.. aber man steckt ja nicht drin und es wäre für sie auch super ärgerlich :-/

Die Beschreibungen sind wohl mehr als dürftig... aber wenns so kommt wie ich es in diesem Jahr schon mehrfach vorkam (man sieht irgendwann alles recht schnell pessimistisch) dann Prost Mahlzeit.

Es wäre schön wenn jemand Tipps hat wie man die "Stärke" des Schimmels rausfinden kann (Mauer aufklopfen um zu sehen ob diese auch "innen" schwarz ist?).
Oder wer bei der Begutachtung helfen kann ...

Viele Grüße und besten Dank im Voraus,

Daenni
 
Zuletzt bearbeitet:
A

Andreas Euler

Hallo Daenni,

als erstes mal zu deiner Frage:

Wie tief der Schimmel sitzt brauchst du nicht herauszufinden, dies ist eine klare Sache. Schimmelpilze welche sich auf einer Verputzten Fläche eingenistet haben sind immer auch in de tiefe nachzuweise. Um eine wirklich nachhaltige Sanierung zu gewährleisten muss die befallene Fläche komplett von Putz befreit werden und darüber hinaus ca. 50 cm der nicht befallenen Wandfläche. Dies bedeutet, wenn du sichtbaren Schimmelbefall auf der Wand, z.B. hinter einen Schrank hast, der ca. 20*20 ca. Groß ist, dann muss die Putzfläche auf einer Fläche von ca. 120*120 cm komplett entfernt werden und ein neuer Aufbau vorgenommen werden.

Einfach was drüberpinseln bringt rein gar nichts. Auch ein Abtöten des Schimmelpilzes mit einem Schimmelvernichter ist nicht ausreichend, da die Sporen ja noch vorhandenen sind und dann bei geeigneten Klimaten wieder sofort, ohne eine Wartezeit ausbrechen.

Bei der Begutachtung kann die ein Sachverständiger für Schimmelpilze in Innenräumen weiter helfen.

Bei der Sanierung ist einiges zu beachten, das geht soweit, dass die Sanierung bei einer Größeren Fläche nur von einen zertifizierten Schimmelsanierungsfachbetrieb durchgeführt werden kann.

Was aber viel wichtiger ist als eine Sanierung durchzuführen ist den Grund für den Schimmelbefall heraus zu finden. Dabei kann es sich um Wärmebrücken handeln (Fensterlaibungen) oder auch nur unsachgemäßes Aufstellen von Möbeln (Schränke an Außenwänden mit zu geringem Abstand) usw. Die kann man jedoch nur bei einer Ortsbesichtigung herausfinden, evtl sollte eine Thermograpfie gemacht werden.

Ich hoffe ich konnte deine Frage einigermaßen beantworten, wenn nicht, können wir auch noch einmal telefonieren.

Gruß Andreas
 
H

heuchler

Vielen Dank für die Antwort!

Nun, das stimmt mich alles weniger optimistisch.

Die Erklärung die angegeben wurde:

Damalige Renovierung (das Elternhaus des Vermieters indem mittlerweile auch der Sohn wohnt) im Winter, Feuchtigkeit im Putz, danach relativ schnell Mieter, eine recht dichte Tapete (ich fand sie sehr dick) drüber tapeziert und dann kam der Rest.
Die Tapete hatte dann auch Anfangs Schimmelspuren die beseitigt wurden... danach war für die restlichen 3 Jahre Ruhe.
Wir reißen nun die Tapete ab und finden den "alten" Belag..

Kostenanalyse zum "Besichtigen" einer sehr netten Dame: schätzungsweise 350 Euro...

Oh man...
 
A

Andreas Euler

Hallo,

sorry, für die verspätete Antwort.

Wie ich schon geschrieben habe, auf den Bildern sieht es so aus, dass es sich um einen Schimmelbefall an einer Wärmebrücke handelt, um das noch genauer zu sagen, sollte jetzt, wo es draußen kalt ist eine Thermographie durchgeführt werden.

Um den Schimmelbefall nachhaltig zu entfernen ist wie oben beschrieben eine Entfernung des Putzes notwendig, jedoch wird der Schimmelbefall wieder kommen, wenn die Wärmebrücke nicht entfernt wird.

Aber um genauere Angaben zu machen, ist es unabdinglich eine Ortsbesichtigung durchzuführen und weitere Messungen vor zu nehmen.

Bitte wende ich an einen Fachmann/Sachverständigen vor Ort, er kann dir bestimmt weiter helfen.

Gruß Andreas
 
S

saladin

Guest
Guten Abend,

Ich bin neu hier im Forum.

Vielleicht ne dumme Frage zum Start aber was ist ne Wärmebrücke? Ich kann mir da nichts schlaues drunter vorstellen. Und wieso bewirkt eine Wärmebrücke Schimmelbefall?

Danke für Eure Meinungen.
 
A

Andreas Euler

Hallo Saladin,

Eine Wärmebrücke (oft fälschlicherweise als Kältebrücke bezeichnet) ist ein Bereich in Bauteilen eines Gebäudes, durch den die Wärme schneller nach außen transportiert wird, als durch die anderen Bauteile.

Dies bedeutet, dass sich die Wandinnenflächen an diesen Stellen mehr abkühlt, dadurch kann die warme Innenraumluft, welche mit Feuchtigkeit gesättigt ist an dieser Stelle die Feuchtigkeit nicht mehr aufnehmen und gibt diese an die Wandflächen ab. Am ehesten siehst du das bei Fensterflächen oder im Bad, dort beschlägt das Glas bzw. der Spiegel.

Schimmelpilze brauchen zur Entstehung vor allem Feuchtigkeit, mehr als 70 % und da diese Feuchtigkeit an Wärmebrücken vorhanden ist, wird dort unweigerlich Schimmel entstehen.
 
Zuletzt aktualisiert 17.11.2024
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