Photovoltaik - Fragen zur Steuer/Gewerbe

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boxandroof

Ein Gewerbe mußt Du nicht anmelden, in keinem der Fälle. Wurde bereits geschrieben. Du meinst evtl. die Aufnahme der unternehmerischen Tätigkeit. Diese musst Du dem FA gegenüber per Formular anzeigen.

Das finanziell sinnvollste was Du machen kannst: Dach vollmachen, Überschüsse direkt einspeisen und 5 Jahre auf Kleinunternehmer-Regelung verzichten damit Du vorsteuerabzugsberechtigt bist und die MwSt der Investition zurück bekommst.

In dem mehrfach von anderen genannten Forum bist Du auch steuerlich besser aufgehoben als im Blog eines Cloudanbieters mit eigenen Interessen. Hast Du dort mal zu Steuern geschaut? Etwas suchen aber Du findest dort alles was man wissen muss. Ich bin kein Fachmann, aber manches was in Deiner Quelle steht ist veraltet (Ermittlung Selbstkosten) oder so nicht korrekt. Man scheint sich dort auch regelmäßig mit defizitären Anlagen zu beschäftigen und verkauft eine solche Fehlinvestition als Steuersparmodel.

Die Cloud-Geschichte ist darüber hinaus steuerlich auch unter Fachleuten nicht eindeutig geklärt, für Dich bedeutet das u.U. weitere unnötige Kosten für Beratung, zusätzlich zu den Verlusten durch Speicher und ggf. durch den Cloudvertrag, welche von Deinem Gewinn abgehen. Der Gewinn kommt ausschließlich von den Modulen auf dem Dach. Mehr Module, mehr Gewinn, Speicher und Gedöns, weniger Gewinn.

Falls Du schon etwas unterschrieben hast, schau ob Du wieder rauskommst.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Christian K.

Danke für die Antwort. Ich habe mir in dem anderen Forum die FAQ durchgelesen, aber bin noch nicht durch alle verlinken Inhalte durch. Ich hatte mit Sonnen telefoniert, da es die Aussage gab, dass der komplette Eigenverbrauch (also auch der selbst produzierte), zu der Freimenge zählt. Erst als ich am Telefon explizit danach gefragt habe, wurde mir das bestätigt. Jetzt ist das Angebot nicht mehr so schön wie vorher und ich muss gezielt rechnen, ob es sich lohnt. Weil auch das Thema Steuern aufgekommen ist, hat mir der Berater den Link zugeschickt. Klar, der Beitrag ist von Sonnen, aber er hat mir ein wenig geholfen besser in die Thematik zu kommen. Werde mich noch weiter im anderen Forum informieren, aber so verstehe ich jetzt einiges von Anhieb an

Ob sich der Tarif von Sonnen noch lohnt muss ich schauen. Der meiste Strom wird in den Sommermonaten erzeugt, hier ist aber der Verbrauch am geringsten, da die Heizung nur Warmwasser macht und Licht wird nicht so viel benötigt. Im Winter, wo die Photovoltaik kaum Strom generiert, benötige ich aber mehr.
Laut den Datenbanken, kann man grob schätzen, dass im Sommer der Verbraucht bei 2.100kWh liegen wird (Luft-Wasser-Wärmepumpe 600kWh + 1.500kWh Allgemeinstrom). Somit bleibt von der Freimenge noch ca. 4.500kWh übrig. Im Winter ist der Verbrauch vermutlich bei 5.900kWh (3.400kWh für Luft-Wasser-Wärmepumpe und 2.500kWh Allgemeinstrom). Somit müsste ich 1.400kWh zusätzlich bezahlen. Ohne Sonnen, müsste ich aber 5.900kWh beziehen, oder irre ich mich?

Was mir hier natürlich einen Strich durch die Rechnung machen könnte ist, wenn ich im Sommer z.B. eine Klimaanlage verwende, oder irgendwann in Zukunft mein Auto laden werde. Aber dann kann ich ja den Tarif kündigen. Meine aktuellen Fragen sind aktuell:

1. Lohnt sich die Sonnen Community jetzt noch? Ist es ggf. einen Versuch wert und notfalls kündigt man?
2. Falls (1) nein, dann die Frage nach dem Speicher. Es wird ja darauf hingewiesen, dass es sich nicht lohnt. Also einlesen.

Ich sehe das ganze jetzt deutlich kritischer und wollte mich daher auch an dieser Stelle für die ganzen Informationen und Tipps bedanken! Da ich noch nichts unterschrieben habe, muss ich mich jetzt weiter informieren.
 
H

Heinz2k

Mal ne einfache Rechnung mit dem SonnenFLat 6750. Ohne Steuern einfach mit deinen Zahlen (die ich übertrieben hoch finde) und meiner Anlage (10kWp, Südausrichtung, WestSachsen).

Ohne SonnenFlat:

8100kWh Verbrauch davon realistisch ca 30% selbst produziert macht 5670 kWh Bezug und 2430kWh Eigenverbrauch.
Die Anlage produziert ca 10.000 kWh pro Jahr mit 0.10 Cent Einspeisevergütung, mach minus dem Eigenverbrauch
7570 kWh Einspeisung.

5670kWh * 28Cent/kWh = ~1600€ Stromrechnung
2430kWh * 28Cent/kWh = ~ 680€ gespart durch Eigenverbrauch
7570kWh * 10Cent/kWh = ~ 750€ Einspeisevergütung

Defizit knapp 170€

Sonnenflat

Bei Sonnen hast dann 6750 frei, muss also noch 1350kWh mit den 23 Cent aus dem Sonnentarif bezahlen

Defizit knapp 310,50 € + 12*20€(Mitgliedsbeitrag) = 550€
 
H

Heinz2k

Defizit oben muss natürlich 850€ sein und nicht 170. Bleibt ein Vorteil von 300€ für die Sonnenflat. Allerdings berücksichtigt das nicht den Investment den du zusätzlich für den Batteriespeicher machen musst.

Ich würds lassen und mich an den Grundsatz keep it simple halten.
 
C

Christian K.

Danke für die Auflistung. Meine Annahme war ja ähnlich, wobei ich den realistischen Verbrauch von 30% nicht hatte, sondern versucht habe anhand von Verbrauchsdatenbanken und Annahmen ans Ziel zu kommen

Die 300€ berücksichtigen meines Erachtens nach folgende Dinge nicht (+ für Positiv / - für Negativ)
+ Steigende Stromkosten
+ Erhöhte Abschreibung (ca. 1.000€ zu 500€)
- Steuern
- Erhöhter Verbrauch durch eine Klimaanlage im Sommer. Angenommen ich betreibe die Klimaanlage mit dem selbst produzierten Strom, sodass Sodas vielleicht die 30% auf 40-50% steigen, dann wird die "Flat" komplett unaktraktiv.

Aus rein wirtschaftlichen Aspekten ist das Risiko relativ hoch, dass kein Vorteil entsteht. Ich habe aber auch gelesen, dass man noch den ökologischen Aspekt hinzuziehen muss. Wenn man einen Speicher hat, nutzt man nachts eigen produzierten Strom, auch wenn er teurer ist. Dafür aber eben keinen Kohlestrom. Ich sag jetzt nicht, dass jeder sich bedenken muss und daher sich einen Speicher holen sollte. Es ist aber eben ein Argument auf der Pro Speicher Seite. Wir wissen nur noch nicht, wie hoch wir ihn bewerten sollen, denn so eine Batterie ist jetzt auch ökologisch nicht die beste Wahl.

Fakt ist und da Danke ich euch allen dafür, dass die Sonnenflat nicht so lukrativ ist, wie vorher angenommen. Ihr habt uns wirklich auch sehr wichtige Dinge hingewiesen und wo wir früher definitiv einen Speicher mit der Sonnenflat wollten, sieht es aktuell eben nicht mehr so aus. Wie gesagt, Danke nochmals für die "Hilfe" und die genommene Zeit!
 
B

boxandroof

Aus rein wirtschaftlichen Aspekten ist das Risiko relativ hoch, dass kein Vorteil entsteht. Ich habe aber auch gelesen, dass man noch den ökologischen Aspekt hinzuziehen muss.
Gegenargument: Du nimmst den anderen tagsüber Deinen Überschuss an Sonnenstrom weg und speicherst ihn mit Energieverlusten (und Finanz. Verlusten) in Deinen Speicher ein um ihn selber Nachts zu verbrauchen. Hat Deine höhere Autarkie aber aktuell einen ökologischen Nutzen? Ich denke derzeit ist es nicht so, so lange der Photovoltaik Strom auch tagsüber abgenommen wird und dafür nicht Windkraft o.ä. heruntergefahren werden muss. Der Speicher muss ja auch hergestellt und später auch ersetzt werden.

Dabei geht es rein um den Speicher, nicht um Flat. Letztere ändert die Physik ja nicht.

Weiter als bis hier habe ich mich mit dem ökologischem Aspekt von Speichern zugegebenermaßen nicht beschäftigt. Mehr Module sind aber sicher immer sinnvoll.

Danke für die Rückmeldungen zu den Überlegungen zur Sonnenflat.
 
Zuletzt aktualisiert 30.11.2024
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