Untypisch hohes Angebot für Lüftungsanlage

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R

Raiweired

Hatte in 2015 ein Mehrfamilienhaus mit 6 Wohnungen nach KfW55 bauen lassen. Dieses Haus ist seit Anfang 2016 vermietet, also seit nahezu 8 Jahren. In den Jahren seit Beginn der Vermietung waren schon viele Mieterwechsel, in jeder der Wohnungen ist inzwischen mindestens der 2. Mieter. Hatte mich damals nach vielen Gesprächen mit Experten und schließlich aus Kostengründen gegen eine Lüftungsanlage entschieden. Die Kosten einer Lüftungsanlage hätte ich auf den Preis/qm umlegen müssen. Mit anderen Worten ausgedrückt, Vermietung zu einem etwas geringerem qm-Preis war und ist für mich wirtschaftlicher. Das Primäre was mich beschäftigt hatte war das Thema Schimmelbildung. Ich hatte in den 8 Jahren seit der Vermietung noch nie Probleme mit Schimmel in einer der Wohnungen. Stimme zu, dass eine Lüftungsanlage den Komfort signifikant erhöht, aber mein Beispiel zeigt das es auch ohne geht. Glaube nicht, dass ich das Glück habe an die besten Mieter aus ganz Deutschland vermieten zu dürfen.
 
Tolentino

Tolentino

Ich sage nicht dass die Wartung notwenig ist, die Hersteller sagen das.
Die Hersteller versagen einem auch die Gewährleistung und Garantie, wenn man die Wartung selbst durchführt.
Mit Eigenleistung lässt sich natürlich Geld sparen.
Aber das ist ja nicht der Standardfall.
 
H

HeimatBauer

Das Vermieter-Mieter-Verhältnis sehe ich einen der Hauptgründe darin, warum wir hier mit den Lüftungsanlagen im Wohnungsbau so absurd rückständig sind: Der Vermieter schaut verständlicherweise nur auf seine Baukosten. Der Mieter hat bisher auch herzlich gepfiffen auf die Nebenkosten. Heizung wird doch etwas teurer? Merkt nur der Mieter. Feuchte Ecken oder verschimmelte Silikonfugen? Merkt nur der Mieter und traut sich auch nix zu sagen weil wenn er was sagt, bekommt er (ebenso verständlich) einen Einlauf vom Vermieter, er solle mal "richtig lüften". Das wird zu-Tode-ignoriert und bestenfalls mit einem der aus guten Gründen in Massen verkauften Schimmelentferner behandelt. An den Fenstern läuft das Kondenswasser in Bächen runter? Kein Problem, um das zu bekämpfen lässt sich ein Bekannter gerade im ganzen Haus dreifach verglaste Fenster einbauen.

Also ja, als Vermieter hat man mit Schimmel nur dann Probleme, wenn es viel zu spät ist. Nicht, weil es vorher keinen Schimmel gab sondern nur deshalb, weil man ihn nicht sieht. Das mal so aus ein paar Jahrzehnten aus Vermietersicht.

Fakt ist: Das einzige, was überhaupt gegen eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung sprechen kann ist die Anfangsinvestition. Und wenn ich mir hier so manche "ich habe das Musterhaus genommen und alles um 20% größer gemacht" und "ohne Doppelgarage und Zitronenpressendach und vollverglaste Südwand kann ich nicht leben" Hausentwürfe denke und dann die "naja, Wohnküche mit Granitkochinsel und Dampfgarer kostet eben 30k" und das SUV mit Extras im ebensolchen Wert in der Einfahrt parkt dann frage ich mich schon sehr, mit wievielerlei Maß hier gemessen wird. In Köln sagt man "Küche Laminat, im Wohnzimmer Brokat" und die ganze Infrastruktur wird so billig gebaut wie es nur irgendwie geht. Heizung? Wasser? Elektrik? So billig es irgendwie geht. Als hätten wir mit den papierdünnen Plattenbauten nicht schon genug unsanierbare Gebäude, wir stellen fröhlich weiter Gebäude in die Landschaft bei denen am Kern gespart wurde.
 
i_b_n_a_n

i_b_n_a_n

Ich hätte gesagt, nur Rohre legen lassen und dann selbst das Gerät anschließen. Oder meinst du das?

Einfach bis Oktopus und dann selbst Gerät kaufen, anschließen und Inbetrieb nehmen. So ein Gerät ist so komplex, wie ein Toaster.
oder alles selbst machen. Wir haben ab den Luftverteiler selbst verlegt und Ventile angeschlossen etc. Rest hat Sanitär gemacht.
Aber du hast Recht, Kontrollierte-Wohnraumlüftung ist easy. Beim nächsten Haus mache ich alles selbst ;).
Wie z.B. bei der Wandheizung, habe ich machen lassen, nächstes Mal selbst (P.S. Es gibt vermutlich kein nächstes Mal, bin 56 und wollte dort eigentlich wohnen bleiben bis ich auswandere)
 
H

HeimatBauer

Ja, die Anlage finde ich retrospektiv auch erschreckend einfach. Die Lüftungsanlage ist auch das, an dem ich schon am meisten geändert habe. Ein Rohr ist ein Rohr ist ein Rohr und aus diesen kann kein Wasser rauslaufen. Im Hauswirtschaftsraum habe ich die Zuluft so optimiert, dass Photovoltaik und Serverschrank besser versorgt werden, mit Messungen bestätigt. Auch die Verlegung der Leitungen fand ich sehr angenehm.
Wo man nicht sparen sollte ist die Auslegung der Anlage. Bekannte haben eine nach dem Hersteller-Berechnungstool genommen, die war aus Erfahrung zu klein und läuft jetzt permanent auf Volllast. Auch bei den Schalldämpfern sollte man nicht sparen.
 
Zuletzt aktualisiert 23.11.2024
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