Vaillant Erfahrungen arotherm plus VWL 35, 55, 75

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Zuletzt aktualisiert 18.11.2024
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Lupo007

Kurzes Feedback zu meiner Anlage, bei der ich die Hydraulik der FB optimiert hatte. Bekomme jetzt gut 1.100 l/h durch die Fußbodenheizung, alle ERRs laufen auf digitaler 2-Punkt Regelung ohne Hysterese (kein PWM), d.h. an grauen Tagen wie heute, schließt praktisch den ganzen Tag kein ERR, weil die RT konstant in allen Räumen ca. 2/10 bis 3/10 Grad unter der eingestellten Regeltemperatur bleibt und der Abgleich damit ziemlich perfekt gelungen ist (17 ERRs).

Heute hatten wir konstant um die -3 Grad AT. Vorweg: Würde ich die Anlage nachts nicht im Flüstermodus (50%) betreiben müssen, wäre es schon fast perfekt. So lande ich nach 7 Stunden Flüstermodus morgens je nach Raum ca. 0,5 Grad unter der RT-Zieltemperatur, Vorlauf-Soll wird um etwa 6 Grad verfehlt (!), mehr gibt die gedeckelte Leistung halt nicht her. Wenn die 75er morgens dann wieder darf, wie sie will, läuft sie bis zum Mittag auf 100% und schafft dann Vorlauf-Soll. Ab etwa 14 Uhr fing dann das EI an, sich langsam von -180 Grad zu entfernen und die Anlage hat auf etwa 90% zurückgeregelt.

Geliefert hat die 75er dann wie ein Uhrwerk exakt die Leistungswerte aus den Auslegungsdiagrammen, d.h. ca. 9 kW bei -3 Grad AT. Wärmeenergie ist aber in diesem Fall leider nicht 1:1 Wärmeleistung x Zeit, denn laut App bleiben davon in den Stundenscheiben ca. 7 kWh übrig. Der Rest wird durch Abtauen/Fehlzeiten verbraten aber damit kann ich aktuell leben (würde ich aber bei der nächsten Auslegungsrechnung anders berücksichtigen). Also hier aufgepasst, nur weil eine Anlage x kW liefern kann, heisst das nicht, dass sie dies auch konstant abliefert - hätte man sich auch vorher denken können, leider habe ich diesen Hinweis noch nirgends finden können.

So, damit bleibt das Hauptthema, die Anlage brumm- und dröhnfrei zu bekommen und nachts ungezügelt laufen zu lassen (Freitag kommt deswegen der Werkskundendienst). Wenn das gelingt, wäre sie perfekt und gemäß meiner Auslegungsrechnung bei ca. -6/-7 Grad AT am Bivalenzpunkt. Zwischenzeitlich freue ich mich über die tollen Werte aus der Übergangszeit, wenigstens habe ich kein Problem mit unnötigem Takten.
 
F

flonkinson

Hallo zusammen!

Ich lese hier schon seit geraumer Zeit mit. Ich bin wirklich begeistert wieviel positiver Austausch hier statt findet. Das bin ich von anderen Foren nicht gewohnt. Leider hab ich noch nicht genug dazu gelernt um die Problemchen meiner Anlage vollends zu beseitigen.

Unser Haus hat 120qm Wohnfläche ist aus BJ 74 und wurde zu einem großen Teil saniert. Teilisoliert ist das Haus schon. Nach Energieausweis und Verbrauchswerten mit der alten Ölheizung und Heizkörpern müsste mein neues Heizungsystem eher zu groß als zu klein sein.

Meine Anlage:

Vaillant Arotherm 75/5 A2, Hydraulikstation VWZ MEH 97/6, 300l Unistor VVIH RW 300/3. Außerdem ist ein Reihenspeicher (60l) im Rücklauf plus Überströmventil(komplett zu) verbaut. Gesteuert wird per VRC 720/2. Die Räume sollen mal per Homematic IP gesteuert werden. Aktuell aber noch abgeklemmt.

Beheizt wird per FBH 17*2mm Rohr, 10cm Abstände in Wohnräumen, 8cm in Bädern. Kreislänge liegt meist zwischen 80m und 100m. Ein Kreis fällt allerdings aus dem Raster und hat 126m(beim verlegen ein bisschen zu hyped gewesen und nicht aufgepasst.

Die Außeneinheit ist mit DN 25 Edelstahl Wellrohren an eine 2m Fernwärmeleitung und ca 1,5m 32er Aluverbundrohren an die VWZ angeschlossen.

Der HKV war zunächst mit 26er Aluverbundrohr und sehr vielen Winkeln etc. verbaut was den Max. Durchfluss bei 100% Pumpenleistung auf 849 l/h gebracht hat. Das hat natürlich zu allerlei Problemen geführt. Mittlerweile läuft alles auf 32er Aluverbundrohr. Der HKV ist hydraulisch abgeglichen. Den Zieldurchfluss von 1350 l/h bei 5k Spreizung verfehle ich nun um 70l/h. Also 1280l/h. Damit muss ich mich erst mal zufrieden geben.

Die Räume werden nun warm und soweit scheint alles einwandfrei zu funktionieren. Selbst gestern bei 1,5-0 grad reichen 30-31 grad Vorlauf aus um eine angenehme Temperatur im Haus zu erreichen bei 30 kW Tagesverbrauch. Meist um die 1,2 kW/h bei 40% Auslastung. Damit könnte ich gut leben.

Heizkurve steht auf 0,2 und auch sonstige Einstellungen hab ich entsprechend der unzähligen Empfehlungen und Co hier im Forum schon durchgetestet.

Heute bei -6 grad und starken Böen (gefühlt eher -12) musst ich doch schon ganz schön anziehen um irgendwie Wärme hier rein zu bekommen und hab den Vorlauf auf 36 eingestellt über Erhöhung der Wunschraumtemperatur.

Die Pumpe läuft permanent auf Anschlag 100% und erreicht damit grad so 34,5 Grad Vorlauf im Heizbetrieb. Positiv ist, die Anlage läuft seid dem Wechsel auf 32 Rohre sauber durch und enteist relativ wenig. 5,4-5,6 kW Kälteleistung bei 2,8-3,0 kW elektrischer Leistung.

Im Warmwasserbetrieb kommt die Karre ganz entspannt auf 54 grad Vorlauf bei 50% Kompressorleistung.

Kann mir das jemand erklären wieso die Leistung zwischen Heizung und Warmwasser so unterschiedlich ist und übersehe ich irgendwas, warum meine Heizung nicht mehr leisten will als die 34 grad?

SW: Regler 05.14, Wärmepumpe 09.02, Wärmepumpe Reglungsmodul 06.07.

Weitere Daten und Einstellungen teile ich natürlich gerne, wenn es hilft.

Vielen Dank für eure Antworten!
 
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Lupo007

Kann mir das jemand erklären wieso die Leistung zwischen Heizung und Warmwasser so unterschiedlich ist und übersehe ich irgendwas, warum meine Heizung nicht mehr leisten will als die 34 grad?
Das ist eigentlich ganz einfach: Der Leistungsbedarf für die Warmwasser-Erwärmung beträgt laut meinem Auslegungsdiagramm von Vaillant 3,2 kW für 50 Grad Zieltemperatur. Das schafft die 75er sogar im Warmwasser-Eco-Modus (= Leistungsbegrenzung auf 50%) bis unter -10 Grad. Dein Haus hingegen zieht in dem von Dir geschilderten Szenario knapp 9 kW bei -6 Grad und folglich läuft die 75er auf Volllast (ähnlich wie bei mir). Da dauert es schon mal einige Stunden, bis Vorlauf-Soll erreicht wird, v.a. wenn die AT-Temperaturen (schnell) fallen. Da kannst Du nur die Hydraulik optimieren, was Du offensichtlich schon gemacht hast aber eine Erhöhung der Heizkurve über welchen Weg auch immer kannst Du Dir sparen.

Ich musste das bei meiner Anlage auch erst lernen, der Trägheit einer FB-Heizung steht nur unser kleines Wärmepümpchen gegenüber. Da hat sich mein alter 25 kW Brennwertkessel drüber totgelacht - eine mit 7,5 kW spezifizierte Wärmepumpe arbeitet sich halt daran auf, wenn sie ans Leistungsmaximum kommt.

Solange die gewünschten Zimmertemperaturen erreicht werden, einfach cool bleiben, abwarten und an längere Phasen von Vorlauf-Soll Temp-Abweichung gewöhnen - das wird dann schon irgendwann. Falls nein, muss der Bivalenzpunkt höher gesetzt werden oder wärmere Socken oder neue Fenster, ...
 
L

Lupo007

Die Räume werden nun warm und soweit scheint alles einwandfrei zu funktionieren. Selbst gestern bei 1,5-0 grad reichen 30-31 grad Vorlauf aus um eine angenehme Temperatur im Haus zu erreichen bei 30 kW Tagesverbrauch
Ich habe mir zum Vergleich mal einen komplett bewölkten Tag (d.h. keine Solargewinne durch die Fenster) mit ähnlichen Temperaturen aus der App-Statistik rausgesucht und schnell einen passenden gefunden: am 7.1. hat meine Anlage 29,7 kWh Strom (ohne Warmwasser) verbraucht, bei 0,9 Grad mittlerer AT (jedoch leicht über den Tag fallend, was den Verbrauch erhöht). Ist in Deinen 30 kWh pro Tag auch Warmwasser enthalten? HK bei mir jedoch mit 0,5 höher, Fußpunkt 20 Grad.
 
F

flonkinson

Solange die gewünschten Zimmertemperaturen erreicht werden, einfach cool bleiben, abwarten und an längere Phasen von Vorlauf-Soll Temp-Abweichung gewöhnen - das wird dann schon irgendwann. Falls nein, muss der Bivalenzpunkt höher gesetzt werden oder wärmere Socken oder neue Fenster, ...
Alrighty! Danke! Ich hab das schon vermutet aber irgendwie will man das nicht so wirklich wahr haben. In dem Fall heißt es weiter Durchfluß optimieren.
 
Zuletzt aktualisiert 18.11.2024
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