Max, Uwe und Svenja Mustermann haben ein großes Familiengrundstück sowie jeder noch 500.000€ in bar geerbt.
Leider hat Vater Mustermann ins Testament geschrieben, daß die Auszahlung des Barvermögens an einen Zweck gekoppelt ist, nämlich:
für genau diese Summe muss jeder auf dem Grundstück sein eigenes Haus bauen, sonst wirds nix mit der Kohle.
Um Geld beim Architekten und Statiker zu sparen, haben sich alle dazu entschieden, einfach das gleiche Haus 3 x zu bauen.
Genau die gleiche Flachdachbude mit 120 qm Wohnfläche und der Kubatur von 10 x 15 x 3m.
Auch wählen alle den gleiche Wand-und Deckenaufbau, sowie Fenster mit gleichem U-Wert.
Der Energieberater rechnet im Mittel mit einem U-Wert von 0,3 und einer Hüllfläche von 450qm.
Max ist der Wärmepumpenmann und hat, wie alle anderen auch, für die Heizbereitstellung 40k übrig.
Er entscheidet sich für eine Luftwasserwärmepumpe mit COP von 4,2 und bezahlt 9.000€ für die Fußbodenheizung und 24.600 für die Wärmepumpe incl. aller Nebenleistungen. Insgesamt 40.000 brutto.
Uwe lässt sich für 15k eine Fensterflächenheizung einbauen und für 25.000 € eine Photovoltaik-Anlage mit 12kwp.
Svenja findet beides Blödsinn und und baut zwar die gleiche Heiztechnik wie Max ein, nimmt aber noch einen zusätzlichen Kredit über 9.000€ auf und installiert zusätzlich noch eine Photovoltaik-Anlage mit 4,5kwp.
Nach einem Jahr sitzen alle im garten legen die Bilanzen auf den Tisch.
Max hat in den 4 kalten Monaten fast immer null Grad Außentemperatur), wie alle anderen auch, 450qm x 0,3W/qm x k x 25k x 10h Heizzeit= 33,7kwh an Heizenergie, die er benötigt. Da im Winter bei 0 Grad die Wärmepumpe nur noch einen COP von 2 hat muss er am Tag 17kwh an Strom zukaufen. Sind 17kw x 0,3€/kwh x 120Tage = 612€ Kosten für Heizernergie.
Uwe benötigt das doppelte an elektrischer Energie, also 34kwh/Tag, aber seine Photovoltaik-Anlage mit 12kwp-Photovoltaik-Anlage hat in diesen Monaten einen Wirkungsgrad von 0,6 bei 6 Sonnenstunden und produziert damit 43kwh am Tag. Da er keine Energie speichern kann, entnimmt er 6h x 3,4kw/h
= 20,4kwh direkt aus der Photovoltaik-Anlage und speist die überschüssigen 20,6kw ins Netzt. Dafür bekommt er 8ct/kwh = 1,64€/Tag.
Leider muss er die fehlenden 13,4kwh teuer bezahlen, nämlich mit 30ct/kwh, = 4,02€ /Tag abzgl. 1,64€ Einspeisevergütung = 2,38€/Tag
Macht bei Ihm 120Tage x 2,38€ = 285,6€ für diese 4 Monate an Heizenergiekosten aus.
Svenja hat ihre eigene Rechnung:
Auch sie benötigt wie Max für die Wärmepumpe 17kwh /Tag, produziert aber mit der kleinen Photovoltaik-Anlage nur 16,2kwh/Tag.( = 2,7kw/h)
Damit kann sie 6Sonnenstunden die Wärmepumpe betreiben und in den 6h überschüssig 1kw/h einspeisen und bekommt dafür 48ct Vergütung.
Leider muss sie die fehlenden 4 h x 1,7kw = 6,8kw mit 30ct/kwh zukaufen. Macht 2,04€/Tag.
Sie bezahlte für Heizenergie in diesen 4 Monaten nur 187,20€, allerdings zzgl. 9.000€ x 3,5% Zinsen = 315€/Jahr.
In der restlichen Jahreszeit verschiebt sich die Bilanz dann immer mehr in Richtung "größere Photovoltaik-Anlage"
Die Betrachtungsweise mit Warmwasser erspare ich mir.
Gruß Christian