Wärmepumpe: Pufferspeicher, Leistung und Modulation

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Zuletzt aktualisiert 15.11.2024
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andimann

andimann

Nochmal Moin,

ich habe inzwischen nochmal ganz tief in meinen Unterlagen gewühlt und sogar etwas gefunden, was man als raumweise Heizlastberechnung interpretieren kann:

1696852138255.png


Verstehe ich das richtig, dass die 684 W in der Diele oder die 696 W in der Küche die raumweise Heizlast sind? wenn ich alles zusammenzähle komme ich auf:

waermepumpe-pufferspeicher-leistung-und-modulation-642766-1.png


Also 9,7 kW alles zusammen, ist das realistisch?

Viele Grüße,

Andreas
 
OWLer

OWLer

Sieht nachvollziehbar aus. Denn es wird mit 37°C Vorlauf geplant, was dann natürlich auch mehr Heizleistung erfordert. Auch 10/15cm ist jedenfalls nicht optimal aber jetzt auch kein Beinbruch.

Hast du die Durchflussmengen auch noch? Im EG sind es 443l/h. Das wird dann auf jeden Fall in die Regionen der WPs kommen von 1200l/h aufwärts. Ziel eigentlich eine geringe Spreizung, die bei dir mit 8,4°C angegeben ist? Das ist für ne Wärmepumpe schon sportlich.

Das kann man noch einmal neu rechnen und auch kontrollieren, ob auf richtige NAT ausgelegt wurde. Gerade wenn die Dämmung eh erhöht wird. Kostet nicht die Welt beim Ing-Büro.

Ich bin überhaupt nicht mehr in den Fördertöpfen drin. Ist das alles eilig? Sonst kannst du wirklich über den Winter mal nach Möglichkeit den Durchfluss hochschrauben um die Spreizung zu minimieren und dann gucken, wie weit die Heizkurve runter geht.
 
S

stjoob_at

Nachdem du schon einige Jahre im Haus wohnst und deinen tatsächlichen Gasverbrauch kennst, würde ich den zur Wärmepumpe-Dimensionierung immer einer Berechnung vorziehen. Also 6-7 kW reichen. Wenn du fleißig bist, holst dir vom Hersteller noch die Leistungskennlinien/-diagramme der Wärmepumpe. Dann kannst die L/W-Wärmepumpe optimal auswählen. Wichtig ist, dass die möglichst weit runtermodulieren kann.
Ein Heizungspuffer und ERR hat bei einem Neubau mit Fußbodenheizung nichts im System zu suchen und verursacht nur höhere Investitions- und Betriebskosten. Der einzige Fall wo ein Puffer bei dir akzeptabel wäre, ist ein kleiner, serieller Puffer im Rücklauf für den Abtauvorgang.
 
K

Karlsson

Ich verstehe noch nicht so ganz, warum man auf ERR ganz verzichten sollte. Mein Schlafzimmer will ich z.B. nicht immer mitheizen. Genauso das Büro an den Tagen, an denen ich mein Home Office mache. Die Bäder dafür vielleicht etwas mehr als die anderen Räume. Was ist der Vorteil, wenn man trotzdem auf ERR verzichtet?
 
K

KarstenausNRW

Ich verstehe noch nicht so ganz, warum man auf ERR ganz verzichten sollte. Mein Schlafzimmer will ich z.B. nicht immer mitheizen. Genauso das Büro an den Tagen, an denen ich mein Home Office mache. Die Bäder dafür vielleicht etwas mehr als die anderen Räume. Was ist der Vorteil, wenn man trotzdem auf ERR verzichtet?
Der Vorteil ist, dass Du direkt die Heizung korrekt einstellst und auf unnötige Komponenten verzichtest. Die Temperatur wird direkt über den Durchfluss gesteuert bzw. korrekt eingestellt (und an der Auslegung der Fußbodenheizung beim Neubau).
Wenn die Temperaturen korrekt eingestellt sind (hydraulischer und thermischer Abgleich), brauchst Du keine ERR mehr, da alles gut ist. An einzelnen Tagen übrigens das Home Office nicht mitheizen ist energetischer Unsinn und gerade bei einer Fußbodenheizung nicht sinnvoll. Im Neubau/gut gedämmten Haus eh nicht wirklich umsetzbar.

Als bildliche Erläuterung am Beispiel eines Autos. Die Wärmepumpe ist der Motor, die Bremse sind die ERR. Du fährst also volle Pulle und stehst auf dem Gaspedal. Gleichzeitig merkst Du, dass Du zu schnell bist. Aber anstatt vom Gas zu gehen, trittst Du gleichzeitig die Bremse.
 
D

dertill

Ich verstehe noch nicht so ganz, warum man auf ERR ganz verzichten sollte. Mein Schlafzimmer will ich z.B. nicht immer mitheizen. Genauso das Büro an den Tagen, an denen ich mein Home Office mache. Die Bäder dafür vielleicht etwas mehr als die anderen Räume. Was ist der Vorteil, wenn man trotzdem auf ERR verzichtet?
Es gibt das Mantra ganz darauf zu verzichten. Ist aber kein Gesetz.
Du hast die ERR ja eh schon, von daher kommt der Punkt Kostenersparnis bei der Anschaffung nicht zum Tragen.
Ich würde auch immer ERRs empfehlen für Schlafzimmer und andere Nebenräume die man gerne mal kühler hätte.

Die Einstellung der Grundtemperatur (21 in Wohnräumen, 22-24 im Bad) sollte im besten Fall aber nicht über die ERRs erfolgen, sondern einfach dadurch, dass die Heizung den Raum automatisch nur auf den geforderten Wert erwärmt. Das funktioniert aber nur gut mit niedrigen Vorlauftemperatur von um die 30°. Bei 37+ wird das schon schwierig, weil dann ohne abregeln durch die ERR weiterhin Wärme an den Raum abgeben wird, auch wenn er z.b. durch Sonne von außen mehr als die geforderte Temperatur hat.

Keine Panik: Eine Wärmepumpe funktioniert auch mit ERRs und Pufferspeicher und auch mit 37° im Vorlauf (bei -10° außen). Pufferspeicher würd ich aber in deinem Fall weglassen.
Wenn du die Spreizung mit Wärmepumpe von 37/29 auf 35/31 verringerst, ist auch genug Durchfluss für die Wärmepumpe da, bei gleicher Wärmeabgabe und die Wärmepumpe freut sich.

Zur Heizlast: Sieht nach der richtigen Berechnung aus. Ob die Werte stimmen kann ich nicht sagen, sollten sie aber. Wieso dein Verbrauch niedriger ist, als zur Heizlast passend, kann man aus der Ferne und mit den vorliegenden Unterlagen nicht sagen.
Mit zusätzlicher Dämmung oben wird dann die Heizlast nicht über 9kw liegen. Auch im jetzigen Zustand würde eine 9kw Pumpe ausreichen.
Viele 9 kW Modelle können aber genau so oder fast so weit runter modulieren, wie die 5-7kw. Sind einfach gleiche Technik mit anderer Leistungselektronik.

Zum Energieberater: 8k sind KfW Maximalwert. Macht Sinn bei entsprechenden Objekten mit Komplettsanierung zum KfW Effizienzhaus. Du siehst das richtig, dass das in deinem Fall komplett überzogen ist.
Und wieso verkauft/installiert der Energieberater Wärmepumpen??
 
Zuletzt aktualisiert 15.11.2024
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