Welche Heizungsanlage ist aktuell am Besten?

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Zuletzt aktualisiert 14.11.2024
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O

o.s.

hHallo EarlGrey,

wir planen ebenfalls einen Hausbau und ich habe mich lange Zeit mit der Frage der Heizungstechnik befasst. Hausbaufirmen verkaufen in den letzten Jahren anscheinend sehr gern Luft-Wasser-Wärmepumpen, da sie die Energieeinsparverordnung-Hürde anscheinend auf sehr einfache Weise überspringen helfen und kaum Auflagen zu beachten sind.

Mittlerweile bin ich von Mehrausgaben für die Heizungstechnik ganz abgekommen, da wir nicht auf den Eigenkapital-Bonus der KfW-Förderprogramme angewiesen sind. Heizungstechnik hat eine begrenzte Lebensdauer und sollte sich in dieser Zeit (20-25 Jahre?) amortisieren.

Ich habe für unser geplantes Stadthaus mit 165 qm (einschalige Ziegelwand) mal durchgerechnet, was ich mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe im Gegensatz zum Gas-Brennwertgerät sparen könnte: Waren m.E. weniger als 100 Euro pro Jahr. Rechne dir aus, wie viele Euro du an Zinsen bekommst, wenn du das Geld anlegst und in 20 Jahren die dann topaktuelle Technik kaufst.

KfW-55.
Bungalows haben meines Erachtens viel Außenfläche im Verhältnis zur Wohnfläche, will heißen: Um einen KFW 55-Standard hinzubekommen, müsstest du einen hoch wärmedämmenden Wandaufbau (z.B. Holz-Leichtbauweise oder dickes WDVS) und teure Dachdämmung (24cm WLG-32 oder ähnliches) einplanen und zusätzlich ordentlich Kohle in die Haustechnik versenken.

Meine Empfehlung:
Investiere lieber in eine ordentliche zentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Ca. 30-70% der Wärme geht durch Lüften verloren, ca. 80% der Lüftungsverluste kannst du damit einsparen. Die Kosten einer Lüftung mit Wärmerückgewinnung (Filter + Ventilator) bleiben über die Jahre einigermaßen konstant, die Heizkosten werden steigen. Je stärker, um so mehr freust du dich in einigen Jahren über die Einsparungen.

Regenerative Energien:
Was in meinen Augen noch am sinnvollsten wäre:
  1. Pellets-Heizung, wenn man genug Platz für den Pellets-Speicher hat.
  2. Erd- bzw. Sole-Wasser-Wärmepumpen mit Jahresarbeitszahlen von mindestens 4, besser 5. Ist eine Tiefenbohrung zu teuer oder nicht erlaubt, könnte ein Grabenkollektor eine gute Option sein.

Du musst dir aber im Klaren sein, dass sich die Investitionen mit einiger Sicherheit nicht amortisieren werden, aber dein Gewissen beruhigt ist.


Viel Erfolg beim Entscheiden!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
E

EarlGrey

ja, lass es April oder Mai werden... je nachdem wie alles läuft... wenn alles glatt läuft, kann man ja auch früher anfangen...

wie gesagt, bin da eben nicht so der Profi und muss mich auf andere Erfahrungswerte und Meinungen stützen...
 

€uro

Hallo,
.....wie gesagt, bin da eben nicht so der Profi und muss mich auf andere Erfahrungswerte und Meinungen stützen...
Erfahrungswerte von Anderen sind in aller Regel nur bedingt nutzbar, da jedes BV individuelle Rahmenbedingungen besitzt.
Wäre es anders, hätten Alle ein und dasselbe System
Primär ist eine exakte Grundlagenermittlung erforderlich. Hier wird u.A. der tatsächliche Bedarf (Leistung, Energie) für Heizung, Warmwasser u. ggf. Lüftung ermittelt. Mit den Ergebnisparametern lässt sich anschließend relativ schnell die sinnvolle Lösung finden bzw. der jeweilige Investment oder Kapitaldienst hierfür bewerten. Alles andere ist m.E. ein Blick in eine sehr trübe Glaskugel und keinesfalls belastbar.

v.g.
 
Der Da

Der Da

DIE beste Heiztechnik gibt es eh nicht.

Man muss das Ganze auch finanziell betrachten. Für uns in unserem Fall war die günstigste Alternative, die Gasbrennwerttherme. Auch diese Anlagen werden weiterentwickelt, und am meisten Spart man, wenn man einfach wenig verbraucht.
 
M

Mark

Du musst schon selber rausfinden welche Anlage für dich am besten sind. Nimm die Vor- und Nachteile des jeweiligen Systems und finde eine Lösung.
 
K

K.Brodbeck

Hallo K.Brodbeck,

also soviel versteh ich jetzt nicht von dem was du geschrieben hast... aber geplant ist schon eine energiesparende Bauweise. Vom Niedrigenergiehaus 55 bis hin zu einem Passivhaus. Ich glaube, dann sind wir auf jeden Fall besser wie die gesetzlichen Mindestanforderungen

Gruß Earl
Hallo Earl,

wie du schon von den anderen erfahren hast, ist die Frage welche Heizung du willst abhängig von welchem Standard du baust. Natürlich ist es momentan am günstigsten die einfachste Bauweise zu bauen und die billigste Heizung zu nehmen, von diesem Vorschlag möchte ich mich aber deutlich distanzieren, Geld ist in meinen Augen nicht alles auf der Welt, man muss sich auch überlegen, was man seinen Nachfahren hinterlässt! Außerdem ist eine Rentabilitätsberechnung eine reine Glaskugelvorhersage, wer weiss wie sich die Preise weiterentwickeln. Die Rentabilität der Anlagen vor zehn Jahren hat nach den massiven Preiserhöhungen der letzten Jahre massiv zugenommen, es hätte aber auch anders kommen können.

Meines Erachtens ist es in erster Linie wichtig, dass man wenig Energie verbraucht, dann ist die Art der Energiegewinnung auch nicht mehr so wichtig. Dass soll nicht heissen, dass man um jeden Preis Energiesparend bauen soll.

Mann muss sich immer Prioritäten setzen. In meinem Fall ist das Geld natürlich an erster Priorität (wie bei den meisten) und das bauen mit natürlichen Baustoffen (baubiologisch), in zweiter Priorität möglichst energiesparende Bauweise. Das bedeutet, dass ich nur baue, wenn ich mir ein Haus mit ökologischen Baustoffen Leisten kann (sonst lass ich es lieber) und wenn noch Luft da ist, dann verbessere ich den Energiestandard. Diese Entscheidungen sollten aber mittels Kostenschätzung überprüft und vor/mit der Baueingabe entschieden werden.

Je nach Bauweise kommen verschiedene Heizungslösungen in Frage. Während man sich bei einer Öl- Pellet-, oder Stückholzheizung um den Brennstoff und den Kaminfeger, bei einer Gasheizung nur noch um den Kaminfeger kümmern muss, muss man sich bei einer Luft- Wasser- Wärmepumpe um gar nichts mehr kümmern. Anders herum empfehle ich eine Wärmepumpe nur, wenn man sie in einem Energieeffizienten Haus einsetz (Sonnenhaus, Passivhaus oder besser) und ist nur dann ökologisch, wenn man sie mit zertifiziertem Strom aus regenerativen Quellen betreibt, sonst ist die positive Energiebilanz auch für den Müll.
Für mich (uns) plane ich eine klassische alte Stückholzheizung (Kachelofen in der Wohn- Essküche mit Anschluss an den kombinierten Wasserspeicher) und Warmwasserkollektoren auf dem Dach. So muss ich im Sommer und in den warmen Übergangszeiten kein Feuer im Kachelofen für unser täglich gebrauchtes Warmwasser machen.
Wie du siehst gibt es sehr viele Lösungen, die alle individuell zugeschnitten sind. Willst du ein Sorglospacket, oder nur das billigste, denkst du langfristig oder nur kurzsichtig, ...

Es gibt leider keine Heizungsanlage die aktuell am besten ist, sondern man muss die beste Anlage nach den individuellen Anforderungen heraussuchen. Dies muss dir aber dein Architekt alles genau erklären können!

lg

K.Brodbeck
 
Zuletzt aktualisiert 14.11.2024
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