Wie erkenne ich, ob ein Putz auch Gips enthält?

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Forsberg21

Hallo,

in meiner bald wieder vermieteten Wohnung (Haus Baujahr 1972, Fenster mit 2-fach-Verglasung seit 2010, Decke gedämmt, Fassade nicht) möchte ich bei zwei Innenwänden Calciumsilikat-Platten im Esszimmer anbringen, da in der Ecke in der Vergangenheit schon mal Schimmel aufgetreten ist. Das Problem ist nur, dass man laut Herstellerangaben die Calciumsilikat-Platten nicht auf Gips- oder Kalk-Gipsputze auftragen darf und diesen gipshaltigen Putz deshalb vorher komplett entfernen müsste.

Meine Frage ist nun: Wie erkenne ich, ob im Putz auch Gips enthalten ist?

Wie gesagt, das Baujahr ist 1972 und mein Onkel war damals schon auf der Baustelle mit dabei. Er meinte, dass es wahrscheinlich ein Kalkzementputz ist; sicher ist er sich aber nicht.
Leider ist schon relativ oft dick Farbe aufgetragen worden, so dass man mit den Fingern nicht richtig fühlen kann, welche Art von Putz es sein könnte. Ich bin aber auch kein Bauexperte und könnte dann eh nur raten.

Könnte man auch ein Stück raushauen und untersuchen lassen? Wenn ja, wer macht das?

Viele Grüße
Robert
 

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nordanney

Ich empfehle Dir - gilt auch für andere einfache Frage - als Laie auch mal ChatGPT. Da kommen gar nicht schlechte Tipps bei raus, die ich auch so gegeben hätte.

1. Farbe und Oberfläche:
  • Gipsputz hat eine sehr helle, fast weiße Farbe, die oft heller als Zement- oder Kalkputz ist.
  • Die Oberfläche von Gipsputz ist normalerweise sehr glatt und fühlt sich weich und feinkörnig an. Es ist leicht zu erkennen, wenn man sanft mit der Hand darüber streicht.
2. Fingernageltest:
  • Gipsputz ist weicher als viele andere Putzarten. Du kannst mit deinem Fingernagel leicht eine Kerbe in den Putz drücken, was bei härteren Putzen wie Zement- oder Kalkputz schwieriger ist.
3. Feuchtigkeitsempfindlichkeit:
  • Gipsputz reagiert empfindlich auf Feuchtigkeit. Wenn du den Putz an einer feuchten Stelle leicht anfeuchtest, wird er oft dunkler. Bei anhaltender Feuchtigkeit kann er bröckeln oder weich werden, da Gips kein wasserfestes Material ist.
4. Klopftest:
  • Beim Klopfen auf eine Gipsputzoberfläche hörst du oft einen dumpfen, gedämpften Klang im Vergleich zu härteren Putzarten, die einen festeren, schärferen Klang haben können.
5. Reaktion auf Schleifen oder Bohren:
  • Wenn du den Putz schleifst oder bohrst, wird feiner, weißer Staub freigesetzt, was ein weiteres Zeichen für Gipsputz ist.
  • Gipsputz ist dabei relativ leicht zu bearbeiten, während zementbasierte Putze mehr Widerstand leisten.
6. Aufbau und Schichtdicke:
  • Gipsputz wird häufig in dünnen Schichten aufgetragen (ca. 5-10 mm), und seine Struktur kann, wenn du sie irgendwo freilegst, oft sehr gleichmäßig sein.
7. Bestimmung durch kleine Kratzproben:
  • Ein kleiner Kratztest an einer unauffälligen Stelle kann hilfreich sein. Gipsputz ist typischerweise fein und pulverartig beim Abkratzen.
8. pH-Test:
  • Ein etwas technischerer Test ist der pH-Test: Gips hat einen neutralen pH-Wert um 7. Kalkputze hingegen sind eher alkalisch (höherer pH-Wert). Mit einem speziellen pH-Teststreifen oder einer Lösung kannst du an einer angefeuchteten Stelle den pH-Wert testen.

Gerade die Tipps zu Feuchtigkeit, Härte und Staub beim Bohren sind gute Indikatoren.
 
F

Forsberg21

Vielen Dank für die vielen Tipps.

Einen reinen Gipsputz würde ich damit sicher erkennen. Einen reinen Gipsputz kann ich wohl aufgrund deiner Tipps und der Beschaffenheit ausschließen. Schwieriger erscheint es mir, wenn der Putz aus Kalk und Gips besteht. Allerdings müsste hier dann auch beim Bohren zumindest etwas weißer Staub freigesetzt werden, oder? Der Test mit der Feuchtigkeit und Härte wäre da schon schwieriger.

Was wäre eigentlich die Konsequenz, wenn der Wandputz hinter den Calciumsilikat-Platten einen Anteil an Gips hat?
Die Platten (2,5 cm dick) selber sind ja hoch wasserdampfdurchlässig und diffusionsoffen, so dass die aus der Luft aufgenommene Feuchtigkeit durchgeleitet wird und dann am Gipsputz anstehen würde. In der Anleitung zu den Platten und dem Antischimmelputzmörtel steht, dass ein vorhandener Gipsputz insbesondere dann zu entfernen ist, wenn mit Kondensatbildung in der Gips- bzw. Kalkgips-Putzschicht zu rechnen ist.
 
Zuletzt aktualisiert 05.10.2024
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