Die Berater bekommen für einen Bausparvertrag deutlich höhere Prämien wie für ein Annuitätendarlehen, bzw. beim Bausparvertrag schließt man ja beides ab: Darlehen + Bausparvertrag.
Bzgl. der Kosten solltest du wirklich genau hinschauen. Es ist allerdings wichtig vergleichbare Raten zu zahlen, ansonsten ist das mit der längeren Laufzeit teurer, da langsamer getilgt wird. Die eff. Zinsen sind rel. ähnlich, sodass man nicht unbedingt sagen muss, der Bausparvertrag ist raus. Bei 20 Jahren Zinsbindung und 70.000€ Restschuld, ist das Zinsrisiko aber auch sehr überschaubar. Evtl. macht es Sinn sich auch mal den Zinssatz für 15 Jahre oder 30 Jahre berechnen zu lassen. Evtl. ist das auch interessant, wenn man z.b. bei 15 Jahren dann etwas höher tilgen kann. Letztendlich ist es aber immer so, dass längere Zinssicherheit auch immer mehr kostet. Muss jeder selbst entscheiden, was einem das Wert ist.
Bzgl. Bausparvertrag: Was ich vorher nicht wusste, bedacht hab ist, dass man hier bzgl. Flexibilität genau hinschauen muss. Wenn die Rate schon knapp kalkuliert ist, muss man vorsichtig sein:
1.) In der Regel wird so kalkuliert, das innerhalb der Zinsbindungszeit von 15 Jahren (manchmal auch 10), die Zuteilung ist (meist 1-2 Monate vorher). Man man natürlich die Sparrate im Notfall reduzieren, aber dann verzögert sich die Zuteilung und die Zinsbindung ist ausgelaufen. Man muss dann auf die komplette Darlehenssumme (es ist ja noch kein Pfennig getilgt) Zinsen zahlen, die evtl. deutlich höher sind. Das kann richtig ins Geld gehen, wenn das 1-2 Jahre überbrücken muss. Man bekommt ja auch keine richtig guten Konditionen, da man mehr oder weniger an die Bank gebunden ist (volle Darlehenshöhe, aber Haus nicht mehr so viel Wert wie beim Neubau, BS-Summe ist gebunden). Man hat hier genau das Zinsrisiko, welches man eigentlich mittels Bausparvertrag vermeiden wollte
2.) Nach der Zuteilung ist eine Mindestrate vorhanden. Kann man die auch nicht halten, wird es auch sehr schwer. Wenn man Glück hat, kann man die Laufzeit verlängern, bei anschließendem Zinsrisiko. Im Ungünstigsten Fall muss man umfinanzieren (zu dann aktuellen Zinsen).
Einen Bausparvertrag würde ich nur machen, wenn ich sicher bin, dass ich die Mindestraten in beiden Perioden jederzeit begleichen kann. Ansonsten bezahle ich für eine Scheinzinssicherheit, die in der Realität nicht gegeben ist.