Renovierungen vor Hausverkauf

[wildwuchs]

Hallo,

sollte diese Frage hier fehl am Platze sein, bitte ich dies zu entschuldigen.

Meine Familie ist in Besitz eines Hauses, welches etwa 3-5 Jahre noch bewohnt werden soll, und dann verkauft werden soll. Es herrscht ein großer Investitionsstau.

Unsere große Frage ist, welche Investitionen sind empfehlenswert um den Wert des Hauses zu erhalten? Welche können wir uns sparen, wenn so bald ein Verkauf ansteht? Ich hoffe jemand in diesem Forum kann uns ein paar Tipps dazu geben, und sei es, einzelne Maßnahmen zu kommentieren. Vielen Dank schonmal im Voraus.

Fakten: Doppelhaushälfte von 1989 in recht teurer Lage, ca 200m^2 Wohnfläche.

Fest geplante Maßnahmen dieses Jahr:
- Firste und ein Spitzdach erneuern um Folgeschäden zu vermeiden. Dafür wird das Haus komplett eingerüstet, es bietet sich also an weitere Außenarbeiten jetzt zu erledigen.

Mögliche Maßnahmen:

- Giebelbalken verkleiden
Könnte man wohl mit Kupfer verkleiden, ansonsten muss man angeblich alle 5 Jahre streichen. Meinung dazu?

- Hausfassade streichen
Ist vielleicht noch nie gestrichen worden. Ist es sinnvoll das jetzt bei stehendem Gerüst zu erledigen, oder verschenktes Geld? Auf einer Hausseite haben wir teilweise Efeu-Bewuchs, sind dort schäden zu erwarten?

- Dämmung
Einige stellen sind ungedämmt, zum Beispiel Rollladenkasten und ein Dachausstiegsfenster.


Vielen Dank und schöne Grüsse,
wildwuchs

 

[Wastl]

Bei uns findest du für beide Varianten Käufer. Es ist also egal ob du jetzt renovierst und das dann auf den Preis aufschlägst oder unrenoviert und dann mit Preisabschlag. Wie es in deiner Gegend ausschaut weiß ich nicht.
Ein frisch gestrichenes Haus hat eine ganz andere Wirkung für Interessenten wie eine alte verdreckte Fassade - da würde ich investieren. Unter dem Efeu kann natürlich alles kaputt sein - muss aber nicht,...
Bei der Dämmung würde ich nicht anfangen - sowas ist dann Stückwerk - entweder gleich ordentlich und du verkaufst ein hochwertiges Haus oder lass es und du verkaufst ein renovierungsbedürftiges Haus.

 

[Koempy]

Die Fassade würde ich streichen, wenn sowieso das Gerüst schon steht. Das teuerste wird daran ja das Gerüst sein. Die Giebelbalken würde ich auch eher streichen, da dir wahrscheinlich nie jemand den Preis des Kupfer zahlen würde.

Die Dämmung würde ich genau wie Wastl nicht anrühren. Wenn dann richtig.

Ich glaube auch kaum, dass es finanziell rentieren würde, jetzt viel Geld reinzustecken. Das wirst du wahrscheinlich in 5 Jahren nicht wieder bekommen.

Ich würde nur das notwendigste machen.

Aber wie gesagt über Optik kann man schon sehr viel machen ;-)

 

[Doc.Schnaggls]

Naja, vom Grundsatz her würde ich ja auch dazu tendieren die Fassade zu streichen, wenn ohnehin schon ein Gerüst steht.

Allerdings macht mich der Hinweis auf die ungedämmten Rollladenkasten und den Efeu-Bewuchs mehr als nachdenklich. Ich habe bisher noch kein Haus gesehen, bei dem das Efeu entfernt wurde, und anschließend keine umfangreichen Putzarbeiten erforderlich waren. Mit einem einfachen Überstreichen dürfte es da nicht getan sein.

Auch die ungedämmten Rollladenkasten sehe ich als "Baustelle" an, die gegen ein Neustreichen der Fassade spricht. Wenn der Käufer sich dann dieses Problems annimmt, ist dann vermutlich der nächste Anstrich fällig...

Vielleicht reicht es ja schon, die Fassade mal mit dem Hochdruckreiniger zu bearbeiten um die Optik etwas zu "liften"...

Grüße,

Dirk

 

[Bauexperte]

Hallo,

Meine Familie ist in Besitz eines Hauses, welches etwa 3-5 Jahre noch bewohnt werden soll, und dann verkauft werden soll. Es herrscht ein großer Investitionsstau.

Bevor Du an die weitere Renovierung denkst, lasse ein Wertgutachten erstellen; schätze, wird Dich um die € 1.000,00 kosten; hilft auch beim späteren Hausverkauf. Hernach kennst Du den Wert Deines Einfamilienhaus sehr genau UND weißt auch um die Baustellen und kannst imho erst dann eine Entscheidung treffen.

Ob Du teilsanierst oder verkaufst, wie der Bestand es hergibt, ist imho linke/rechte Tasche, da Du den Investment der Teilsanierung ja einem zu erzielenden Verkaufspreis gegenüber stellen mußt!

Einen frischen Anstrich sehe ich ähnlich der Aufbereitung beim Autobauer vor Verkauf des Fahrzeuges; es ist erlaubt. Insofern, als das Gerüst ja schon steht; keine ganz so preiswerte Geschichte dieser Tage. Allerdings ist das Thema Efeu wirklich nicht zu vernachlässigen; dieses Immergrün kann ganz schöne Schäden anrichten.

Der Gutachter wird Dir aber hier helfen oder ggfs. die Sorgen um den Untergrund nehmen können.

Liebe Grüsse, Bauexperte

 

[ypg]

Es wird im Verkauf ein renovierungsbedürftiges Haus bleiben!
Insofern würde ich Abstand von grossartigen Renovierungen nehmen.
Allerdings sollten die Fassade außen sowie die Räume innen sauber sein.
Das Efeu kann Anlass sein, dass Haus um weitere 10.000 zu drücken. Als Käufer/Verkäufer weiss man nicht, was drunter ist, so muss das Risiko mit einkalkuliert werden.
Wahrscheinlich sieht diese Efeuwand sogar recht schnuckelig aus. In meiner alten Reihenhaussiedlung (BJ 1978) gab es alles: eine dichte Efeuwand, die nur weggebrannt wurde. Zurück blieb ein noch haltbarer und intakter Putz, der neu gestrichen werden konnte. Aber auch eine Seitenwand in merkwürdigen rosa Farben, was ein Pilz sein musste: was das nun eigentlich war, weiss ich nicht.
Dann ein Putz, der einfach mit einem Rutsch in der Gesamtheit von 12 Metern Breite und 6 Metern Höhe herunterfiel ;) (<- gehört jetzt gar nicht zum Thema...)

Nun, auch frische Farbe wäre nicht schlecht, wenn der Putz intakt ist.
Potentielle Käufer von einem Haus von 1989 werden sicherlich nicht sofort alle erdenklichen Sanierungen und Renovierungen auf sich nehmen, insofern sollte die Außenwirkung stimmen.

Beschäftige Dich mal mit dem Thema Homestaging! bei dem Thema geht es nicht nur um eine neue Einrichtung, sondern fängt an bei neutralen Wänden, Sauberkeit und gepflegtem Garten, und geht weiter mit dem Platz im Küchenschrank und Entpersonalisierung. Das wäre dann aber jetzt noch kein Thema, aber spätestens ein halbes Jahr vor Verkaufbeginn.