Fußbodenheizung im EG und OG, Heizkörper im Keller?

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andimann

andimann

Hi Allerseits,

wir werden nächstes Jahr bauen, ein Einfamilienhaus mit etwa 170 qm und Vollkeller. Der Keller wird als WU Wanne mit 100 mm Perimeterdämmung ausgeführt, als Heizung kommt eine Gastherme (Vaillant vitodens 300-w) zum Einsatz. Im EG und OG wird Fußbodenheizung installiert, die Frage ist nun der Keller.

Im Keller wird ein Büroraum (wirklich nur die normale private Nutzung und mal gelegentlich ein Tag Home office, also keine permanente Nutzung) eingerichtet, ein Raum wird meine Bastelwerkstatt und ein großer Raum (40 qm) allgemeine Lagerfläche. Diese wird vielleicht irgendwann mal geteilt und ein Mehrzweckraum für die Kids eingerichtet. Normaler Keller also...

Den Keller auch komplett mit Fußbodenheizung auszurüsten halte ich angesichts der Aufpreise, die die verschiedenen GU's dafür aufrufen für übertrieben, der aktuelle Rekord liegt bei über 50 Euro Aufpreis pro qm!

Mein Plan wäre nun im Keller normale Heizkörper an die Wand zu schrauben, die einfach 1-2 Nummern größer zu nehmen und dann bei 35 °C Vorlauftemperatur mitlaufen zu lassen. Fertig. Spricht da irgendwas gegen? Es muss da unten nicht weiß Gott wie warm werden. Ich will die Temperatur nur von 15 bis auf 20-21 Grad anheben können.

Einer der GU's will mir ständig elektrische Heizkörper aufschwatzen (ist für ihn halt weniger Arbeit) nur will ich ums verrecken keine elektrischen Heizungen. Wir wohnen aktuell in einem Haus mit WU Keller. Wir sind hier die Erstmieter, mussten also die Hütte trocken heizen und ohne ständiges leichtes Heizen hätten wir den Keller nie trocken bekommen. Und drei Jahre am Stück 85 qm elektrisch zu beheizen halte ich für keine clevere Idee.

Ein anderer sagt gleich wieder, "nee, so niedrige Vorlauftemperaturen, das geht nicht, da brauchen wir eine ganz andere Heizung mit zwei Heizkreisläufen usw" Mein Elternhaus stammt von 1971 und wir haben da 20 Jahre lang so gut wie nie eine Vorlauftemperatur von über 38 Grad eingestellt... ging super und hat den Heizungsbauer in den Wahnsinn getrieben!

Also, hat jemand hier sowas realisiert (Fußbodenheizung in EG/OG und normale Heizkörper im Keller) und kann von seinen Erfahrungen berichten? Oder hat jemand noch eine andere Idee? Irgendwelche Wand oder Deckenheizungen?

Danke und viele Grüße,

Andreas
 
S

Sebastian79

Wenn die im KG 50 Euro den m2 nehmen, müssten sie das doch oben auch - der Aufwand ist ja gleich?

Ich würde schauen, dass Du an jemanden kommst, der Dich nicht abzocken will und eine Fußbodenheizung einbaut - macht doch am meisten Sinn. Wobei Du bei der Gastherme sicher mit den 35 und mehr Grad im Vorlauf fahren könntest - aber Radiatoren sind doch echt nicht mehr Stand der Technik.
 
R

Robbaut

Unser Installateur hat für diesen Fall Heizkörper mit eingebauten Ventilatoren zur Verteilung der warmen Luft empfohlen (meine schnelle Google Suche führte gerade z.B. zu "Zehnder Nova Neo"). Er meinte, das wäre für einen Kellerraum absolut ausreichend und würde gut funktionieren.
 
andimann

andimann

@Sebastian79

klar, die 50 € /qm werden die auch für den Keller nehmen. Den Aufpreis finde ich aber vollkommen absurd. Über 20-25 € /qm können wir gerne reden, aber da ist auch die Grenze des Mehraufwands. Aber selbst die 25 € Aufpreis sind bei der Hausgröße 2000 Euro pro Etage.


Für mich haben Radiatoren bis heute einen gewissen Charme. Ich mag das sehr schnelle Ansprechen und ich kann im Winter meine nassen Sportklammotten darauf trocknen. Dazu habe ich im Falle meines Kellerraumes etwas Bedenken, dass ich im Lagerkeller zu viele Sachen auf dem Boden stehen habe und so die Fußbodenheizung zu sehr abdecke. Und die trockene Raumluft, die Radiatoren erzeugen, ist ja genau das, was ich im Keller haben will.


Ps1: Nur weil eine Technik schon lange existiert, heißt ja nicht, dass sie per se schlecht ist: Das Rad wurde vor 5000 Jahren erfunden und bis heute ist niemandem etwas Besseres eingefallen…

Ps2: Und wenn man so argumentiert müsste man die Fußbodenheizung als veraltet bezeichnen, die wurde nämlich schon von den Römern eingesetzt, Radiatoren gibt es erst etwa 150 Jahre.

So, *Klugscheißermodus wieder aus*


@Robbaut

Danke für den Tipp, an solche Dinger hatte ich auch schon gedacht. Nur sind diese Teile leider so teuer, dass die dann die Fußbodenheizung deutlich billiger ist. Die Teile kosten je nach Größe 700-900 Euro, einen normalen Heizkörper bekommst du locker für 150-200. Sind wir also bei etwa 600 Euro Mehrpreis (wobei der Mehraufwand der Installation noch nicht eingerechnet ist, die Teile brauchen ja auch einen Stromanschluss). Bei 5 Heizkörpern im Keller bin ich dann locker bei 3000 Euro Mehrkosten. Da kann ich auch gleich die Fußbodenheizung nehmen.

Ich denke, diese Teile sind eine tolle Lösung wenn ich bei einer Renovierung eine Wärmepumpe (warum auch immer man das tun sollte) verbauen will oder ich einfach mehr Heizleistung brauche, einen größeren Radiator aber nicht unterbringe. Aber für einen Neubau sehe ich da irgendwie keinen Anwendungsfall. Oder übersehe ich da was?




Viele Grüße,


Andreas
 
S

Sebastian79

Wieso sollten Radiatoren mit geringer Vorlauftemperatur schnell ansprechen? Wie kommst Du darauf, dass diese eine trockenere Luft als eine Flächenheizung produzieren?

Du solltest wissen, was ich mit "alt" meinte - in einem modernen Haus mit niedrigem Vorlauf haben die Teile einfach ausgedient - auch der Platzbedarf ist nicht zu unterschätzen, sollen sie entsprechend effizient laufen.

Ich verstehe immer noch nicht, warum beim Keller ein Aufpreis genommen wird, oben aber nicht?
 
Koempy

Koempy

Ich denke der Aufpreis kommt zustande, weil im Keller normalerweise gar keine Heizung geplant ist. Wie oft soll denn der Raum genutzt werden? Evtl sonst eine Elektrische Lösung, die man nur kurzfristig einschaltet?
 
Zuletzt aktualisiert 25.11.2024
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