HvH kombiniert Luftwärmepumpe mit Plattenheizkörpern - Temperaturwerte?

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Ö

ölschlamm

Hallo Gemeinde,

hatte gerade ein Gespräch mit meinem zuständigen Gebietsleiter von Heinz von Heiden. Standardmäßig arbeitet in den Häusern jetzt eine Luftwärmepumpe mit konventionellen Heizkörpern bei Vorlauf-Temperatur von 55° C.

Sind da nicht Jahresarbeitszahl von unter 2 vorprogrammiert?

Aus gefühlsmäßiger Einschätzung würde ich sagen, dass für fast alle Tage im Jahr ein Vorlauf von 40°C ausreicht. Aber das ist doch eigentlich immer noch viel zu hoch für eine WLP.

Was meint ihr?
 
L

Legurit

Kurze Recherche im Internet: möglich ist es - zumindest bis 45° (zwar mit etwas höheren Kosten, aber wohl noch nicht der Supergau), aber wenn man nicht muss, wieso sollte man?
Weiterhin gibt es wohl auch spezielle Systeme, die sogar auf höhere Vorlauftemperaturen ausgelegt sind - ob das Sinn macht?
 
Ö

ölschlamm

Hi BH
klar, soweit war ich auch schon. Aber nur weil die Wärmepumpe- Firmen meinen 45°Vorlauf sei ok, so muss das noch lang nicht so sein. Was man so liest, sind die praktischen Erfahrungen vieler Nutzer einer WPL dann doch ernüchternd und das mit Fußbodenheizung, wohlgemerkt.
Die Pumpen, die für höheren Vorlauf ausgelegt sind, kosten auch deutlich mehr und natürlich gibt es auch spezielle Heizkörper für Niedertemperatur, aber die sind nochmals teurer, haben Gebläse usw. Also keine Alternative zu Gas.


Es wäre übrigens eine Rotex CPU 308/oder 508 mit 300 l Schichtspeicher an stinknormalen 22er Konvektoren.
 
L

Legurit

Wenn die Heizungen schlecht ausgelegt sind und alles schöngerechnet wurde und die 6 kW Heizung bei -10° dann doch die Leistung nicht bringt und dann der Heizstab anspringt wird es teuer - ja.
Wenn das System ordentlich berechnet ist und nach den ersten 1-2 Jahren die Feuchte raus ist sollte das böse Erwachen eigentlich ausbleiben.
Plump: 2,5% mehr Strom je Grad Vorlauf (hab ich so aufgeschnappt)... sprich 25% mehr -> also nicht mehr 80 Euro im Monat sondern halt 100 € ... also 240 € mehr im Jahr. Bekommst du das Haus dafür 5000 T€ günstiger lohnt es sich - so teuer ist Fußbodneheizung aber eigentlich idR nicht.
Da dein Grundtenor nun aber auch schon extrem kritisch ist, wirst du damit nicht glücklich werden Nimm Fußbodenheizung oder Gas (oder beides).
 
B

Bieber0815

Standardmäßig arbeitet in den Häusern jetzt eine Luftwärmepumpe mit konventionellen Heizkörpern bei Vorlauf-Temperatur von 55° C.
Ehrlicherweise würde ich heute ein Haus nicht so bauen wollen. (Nimm in jedem Fall eine Fußbodenheizung ausgelegt auf eine Vorlauftemperatur von maximal 35 °C. Welches System dann die Wärme erzeugt, ist egal (also ob Wärmepumpe oder Gas, Flüssiggas, Öl, Pellet oder ...). Du hast so immer die Möglichkeit späterhin eine Wärmepumpe einzusetzen.)
 
T21150

T21150

Wir haben auch nur normale Flach-Heizkörper. Das liegt daran, dass meine Frau und ich jahrelang mit Fußbodenheizung gelebt haben und wir das aus verschiedensten Gründen einfach nicht mögen. Mit dem Hausbau war es möglich, diese Beheizungs-Situation für uns zu ändern.

Moderne Flachheizkörper haben den Vorteil gegenüber Radiatoren früher, dass zu 70-80% die Wärme über Strahlung abgegeben wird. Nach mehr als einer Heizperiode kann ich sagen: Sie funktionieren sehr gut: Es entsteht angenehme Wärme.

Jetzt achte ich schon darauf, dass die Vorlauf Temperatur möglichst gering ist. Der Heizungsbauer hat damals bei -15 Grad 75 Grad eingestellt. Das ist natürlich der Wahnsinn. Da wird die Rücklauf-Temperatur zu hoch und die Vorteile meiner Gas-Therme kommen nicht mehr zum Tragen, ich verliere Wirkungsgrad im Bereich 3-5 %, also Geld.

In unserem Kfw70 Haus (vom Heiz-Energie-Bedarf her ist das Haus eher nahe KFW-55) reichen hier Vorlauf-Temperaturen zwischen 35 und 42 Grad bis Außentemperaturen von + 8 bis um 1-2 Grad aus. Bei weiter sinkenden Temperaturen (-12 Grad war letzten Winter so der Spitzenreiter) benötige ich dann aber schon 47-53 Grad im Vorlauf für Innentemperaturen von 21,5-22 Grad.
Eine Fußbodenheizung betreibst Du da im Bereich 32-35 Grad Vorlauf.....Da ist schon eine sichtbare Differenz.

Zu Deiner Frage: Ich persönlich hätte jetzt sehr schwer Zweifel daran, ob eine Lösung Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Flach-Heizkörpern optimal ist.

Durch die nötige Warm-Wasser-Bereitung senkst Du sowieso die Jahresarbeitszahl einer Luft-Wasser-Wärmepumpe merklich ab.

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe bedingt meiner Ansicht nach eine Fußbodenheizung, um noch einigermaßen brauchbare Jahresarbeitszahl zu erzielen.

Fazit: Wäre ich Bauherr, würde ich der beschriebenen Lösung niemals zustimmen.

PS: Mein Vorgesetzter hat eine Luft-Wasser-Wärmepumpe in seinem Haus. Wir vergleichen durchaus so mal Verbrauchswerte und Kosten. Die seiner Luft-Wasser-Wärmepumpe sind deutlich höher pro qm/Jahr. Zudem ist nicht mehr als 43 - 45 Grad warmes Brauchwasser realisierbar, soll der Zuheizer-Stab nicht ständig anspringen (und der Zuheizer macht arm, der frisst real Strom ohne Ende). nicht umsonst sagt mein Vorgesetzter, dass er ab ca. 0 bis -5 Grad eine mehr oder minder pure Strom Heizung hat, wenn das Ding dann mit 1:1,4 oder so läuft.....
Persönlich würde ich sowieso keine Luft-Wasser-Wärmepumpe verbauen. In der kalten und windigen Region hier in der ich wohne sowieso nicht. Denn sie rechnet sich nur schwer, sie wird nur allenthalben gerne schön gerechnet (was gut geht, bei sinkenden Primär-Energie_Faktoren für Strom). Bestenfalls macht sie 1.1 und technisch ist sie nett, ja.
Warmwasser-Wärmepumpe oder Sole-Wasser-Wärmepumpe: Genial, aber teuer, Sole-Wasser-Wärmepumpe hier bei mir leider nicht möglich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuletzt aktualisiert 28.11.2024
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