Wie lange wurde Asbest verbaut?

[garfunkel]

Das Haus in dem ich gerade die Dachwohnung renoviere ist irgendwann ende der 70ger gebaut worden. Also so 77/78/79. Genau weiß ich es leider nicht.
Da ich ein neues Dach bekomme bin ich gerade dabei alles zu entkernen und als "Dachisolierung" finden sich Glaswollematten und lose Glaswolle. Bei ersterem bin ich mir recht sicher das dort kein Asbest mit verarbeitet wurde da diese wirklich sehr gelblich aussehen.
Ich habe allerdings auch teilweise "lose" Glaswolle oder etwas ähnliches was vom Farbton her ein helles grau ist.
Was das nun genau ist kann ich nicht beurteilen. Das findet sich auch mit Zeitungspapier um Heizungsrohre gewickelt. Beim anfassen fühlt es sich an wie typische Glaswolle, bin jetzt nur doch etwas "nervös" geworden.
Wobei es eigentlich schon zu spät ist da ich nahezu alles schon entfernt habe.


Kann mir einer sagen was das vermutlich ist/war?

 

[ypg]

Grau und faserig, das sind grob die Hinweise auf Asbest.
Zwar wurde 1979 festgestellt, dass Asbest krebserregend ist, aber es wurde noch verbaut bis ca. 1993.
Da Du kein Foto eingestellt hast, können wir auch nicht mutmaßen, ob es sich bei Deinem Baustoff um Asbest handelt.
Ich würde eine Restprobe untersuchen lassen.

Ich hoffe für Dich und andere, die unter Umständen beim Ausbau anwesend waren, das Beste.
Ich würde da jetzt ohne EigenSchutz _gar nichts_ mehr machen.

 

[garfunkel]

Da hast du mir jetzt einen Schrecken eingejagt... Wie gefährlich ist das denn nun? Muss ich, sofern es tatsächlich Asbest ist, unbedingt zum Arzt und kann der da überhaupt noch was machen?

Ich habe jetzt über Google gesucht und doch etwas gefunden. Das beruhigt mich dann doch etwas, es scheint einfach Stopfwolle zu sein
Es sieht zumindest genau so aus wie auf den Bildern in dem Thread.
Angebracht war die Wolle immer am Knick von Dachschräge zu

 

[ypg]

Ich habe Deinen Link entfernt. Linksetzung verstößt gegen die AGB.
Außerdem bringt es hier nichts, wenn Du Bilder von fremden Baustellen einstellst.

Wenn Du meinst, dass es sich um das gleiche Zeugs handelt, kannst Du ja beruhigt weitermachen. Ich persönlich würde eine Analyse machen lassen, da nie die Gewissheit da ist und Du Deine Gesundheit aufs Spiel setzt. Nicht nur Deine, sondern auch die, die in der unmittelbaren Umgebung ggf die mikrokleinen Fasern einatmen, ohne es zu wissen.

 

[Elina]

Hm. Ich hab mal ein Projekt im Bereich Risk Assessment gehabt und find es immer wieder erstaunlich, wie panisch auf Asbest und wie hier letzten schon mal "Wohnraumgifte" reagiert wird, aber keiner was dabei findet, zu rauchen oder generell in verrauchten Räumen zu sitzen, obwohl die Giftbelastung und das Gesundheitsrisiko dabei um ein Vielfaches höher ist.

Dazu gibts eine Studie: das Rauchen erhöht das Lungenkrebsrisiko um das Zehnfache. Asbestexposition (sicherlich nicht nur einmalige) um das fünffache. Allerdings potenzieren sich die Risiken.
Das Lungenkrebssterberisiko bei Nichtrauchern, die keinem Asbest ausgesetzt sind, beträgt ca. 1 %. Sind sie Asbest ausgesetzt, sind es moderate 5%.
Bei Rauchern sind es schon mal grundsätzlich 10% Risiko, also deutlich höher als bei Asbestexposition allein. Nicht daß das irgendeinen Raucher abschrecken würde....
Kommt dann noch Asbest hinzu, das verfünffacht sich das Risiko wie beim Nichtraucher. Nur dass man dann schon bei 50% Risiko landet, an Lungenkrebs zu sterben (nicht zu erkranken, zu sterben!).
Quelle: Selikoff IJ, Hammond EC, Churg J. Asbestos exposure, smoking, and neoplasia. J Am Med Assoc 1968; 204: 104-10, zitiert durch Ulrich Keil (Universität Münster) - "Rauchen - Gesundheitsrisiko Nr.1"

Man sollte sich also wesentlich mehr um das eigene Rauchverhalten sorgen, bevor man sich um mindere Risiken sorgt.

 

[ypg]

Man sollte sich also wesentlich mehr um das eigene Rauchverhalten sorgen, bevor man sich um mindere Risiken sorgt.

Entschuldige mal bitte @Elina : Wo steht geschrieben, dass der TE raucht?
Und welcher Nachbar, ob Raucher oder nicht, hat nicht das Recht, dass der bauende Nachbar in unwissender Exkursion mit Asbest bitte schön Regeln im Umgang mit krebserregenden Stoffen einhält?

Irgendein Rauchverhalten wird hier doch gar nicht erfragt, noch entschuldigt es jemanden, der (un)wissend mit krebserregenden Stoffen hantiert! Und "minder" ist das Risiko in keinem Fall.