Ich finde einen Einliegerwohnung nicht so schlecht, wenn sie für die Fam. gedacht ist. Aber das würde ich nicht machen, wenn die Zukunft der Kinder noch so in den Sternen steht. Je nachdem wie man den Eingang gestaltet, kann man später evtl. mal einen Teil abtrennen (für den Nachwuchs oder Mieter), ich würde aber tatsächlich im hier und jetzt leben. Zudem sagt ihr, ihr wollt die große Fläche nicht in Schuss halten und daher 50m² vermieten. Wieso braucht euer Sohn den 50m²? 20m² tun es locker und evtl. ein kleines Bad dazu. In den meisten Fällen in meiner Bekanntschaft ist es so:
Variante 1: Der Sohn studiert/macht eine Ausbildung nach der Schule und wohnt noch zu Hause (kosten, Bequemlichkeit, etc.). Diese Kinder kommen in der Regel mit dem zur Verfügung stehenden Platz zurecht
Variante 2: Kinder ziehen zum Studieren, nach/während der Ausbildung aus und kommen dann eigentlich auch nie wieder ins Haus zurück
Sobald die Kinder ein Wunsch nach etwas "eigenem" haben, sind sie zu 90% weg. Im Elternhaus (auch Einliegerwohnung) sind die Eltern einfach permanent in der Nähe und daher ist es auch nichts eigenes. Da gehört dann auch eigene Küche, eigene Waschmaschine, etc. dazu und das geben viele Einliegerwohnung nicht her.
Vor 50 Jahren sah die Welt noch anders aus. Ich habe auch zwischenzeitlich wieder bei meinen Eltern gewohnt (1x während dem Studium in meinem alten Kinderzimmer, einmal in einer 85m² Mietwohnung). Letztendlich hat es mich jetzt 250km weiter entfernt zum Eigenheim gebracht. Meine beiden Geschwister haben ebenfalls eigene Häuser und meine Eltern ein Haus mit 500m² Wohnfläche und 3 Mietwohnungen darin. Die wurden nie für uns gebaut, trotzdem wäre es natürlich auch ihr Wunsch gewesen, dass dort jemand des Nachwuchses einzieht. Jetzt haben sie 3 Mietparteien in einem Haus, das früher komplett von der Fam. bewohnt wurde. Die derzeitigen Mieter sind super, trotzdem war und ist diese Situation eine enorme Umstellung für meine Eltern (fremde Leute im Haus).
So geht es vielen Bekannten und deren Eltern aus. Aus meiner Schulklasse z.b. ist bisher nur ein einziger von 24 dabei, der in seinem Elternhaus wohnt. Viele davon haben im Wohnort der Eltern neu gebaut. Das ist (leider) derzeit die Regel und nicht die Ausnahme und deshalb würde ich auch nie dafür planen, wie meine Kinder evtl. bei mir im Haus mit untergebracht werden könnten. Diese Szenarien hab ich 20 Jahre durch.
Ich will jetzt und später keine fremden Leute im Haus. Das ist für mich einer der Hauptgründe für ein Eigenheim. Ich brauch Abstand zu den nächsten Menschen und will in meinen 4 Wänden für mich selbst entscheiden können (Lautstärke, bauliche Veränderung, Lebensgewohnheiten, etc.). Das sieht jeder anders, aber selbst die besten Mieter sind nicht unsichtbar.
Schaut doch erstmal, was ihr tatsächlich an Wohnraum braucht. Also neben Schlafzimmer, KZ, Küche,Hauswirtschaftsraum, Bad und WZ: Was ist euch wichtig? Hobbyraum, Büro, Ankleide, Kaminzimmer, Wintergarten, Sauna, Fitnessraum, etc. Für die meisten Räume gibt es grobe Regelgrößen, z.b. Bad=10-15m², Kinder- und Schlafzimmer=14-18m², Küche=10-15m², Hauswirtschaftsraum=10m². Das rechnet ihr zusammen + die Größe die ihr fürs WZ gern hättet 20m² für die Wegung und dann habt ihr die ungefähr benötigte Größe. Und ich bin mir sicher, dass man dazu passende Grundrissvorschläge im Netz zuhauf findet.