Fertighaus Pro-Contra

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H

hausneulinge

Hallo!

Schon seit längerem sind wir auf der Suche nach unserem Traumhaus!
Da wir bis jetzt nicht das richtige Objekt für uns gefunden haben, haben wir die letzten Tage das Thema Hausbau besprochen.
Auf der Suche nach Immobilien in unserer Region sind wir immer wieder auf Angebote von Baufirmen (wie Town & Country, Allkauf Haus, etc) gestoßen, die Fertighäuser MIT Grundstück anbieten. Für uns nicht uninteressant, da wir noch kein Grundstück besitzen.

Natürlich haben wir gegenüber unserer Familie und unseren Freunden auch erwähnt, daß wir Interesse an einem Fertighaus hätten, das wir in Eigenleistung innen ausbauen können.
Leider haben wir von den älteren Herrschaften darunter gleich zu hören bekommen, daß Fertighäuser nur MIST sind, nichts taugen und man so viel schlechtes darüber hört.
Ist es tatsächlich so?
Was spricht gegen ein Fertighaus?
Welche Vorteile hat ein Fertighaus? Welche Nachteile bringt ein Fertighaus mit sich?

Über Antworten würden wir uns sehr freuen!

Schöne Grüße
von den Haus(Bau)-Neulingen
 
H

hausneulinge

Hallo KPS,

vielen Dank für die Antwort!

Die Ratgeberseiten haben wir schon etwas durchstöbert, aber wie man merkt, leider noch nicht ganz

Die Firma Town & Country wirbt doch auf der eigenen Website mit Fertighäusern? Und natürlich auch mit (schlüsselfertigen) Massivhäusern, für die wir uns auch interessieren. Oder verstehen wir nun etwas falsch?

Ja, wir meinen Häuser in Holzständer- oder Holztafelbauweise. Aber wie oben schon geschrieben, interessieren uns auch Massivhäuser.

Die Nachteile, die WikiPeter aufzeigt, finden wir persönlich nicht schlimm.
Uns wurde von unseren älteren Herrschaften mehr darüber erzählt, wie schnell die Häuser kaputt gehen, das Wasser läuft überall rein, man ist nur am heizen, ... da könnten wir jetzt stundenlang weiter machen.
Mag vielleicht auch so sein, wenn man die falsche Firma auswählt, aber bei so bekannten Herstellern wie zum Beispiel Massa Haus kann ich mir das nicht vorstellen. Sicher kann und wird bei denen auch mal was falsch laufen, will ich gar nicht ausschließen. Aber ich persönlich finde es einfach schlimm, gleich alles so dermaßen schlecht zu reden
 
B

Bauexperte

Hallo,


[…]Auf der Suche nach Immobilien in unserer Region sind wir immer wieder auf Angebote von Baufirmen (wie Town & Country, Allkauf Haus, etc) gestoßen, die Fertighäuser MIT Grundstück anbieten. Für uns nicht uninteressant, da wir noch kein Grundstück besitzen.
Ihr schmeißt da ein wenig durcheinander: Zu Town & Country (Massivbauer) kannst Du einiges im Forum hier lesen, auch Tante Google hilft. Allkauf Haus + Massa Haus gehören, ebenso wie Okal Haus zum Konzern der Deutsche Fertighaus Holding. Okal Haus bedient Schlüsselfertig die hochpreisige Klientel, Allkauf Haus bietet das Ausbauhaus – man erwirbt Ausbaupakete und diese werden an die Baustelle geliefert und bei Massa Haus braucht es eine Anhängerkupplung , da der Bauherr die Ausbaupakete selbst im Baumarkt, imho Praktiker, abholen muss. Sowohl bei Allkauf Haus als auch Massa Haus sollte man sich gut überlegen, ob man tatsächlich die benötigte Zeit zum Ausbau aufbringen kann. UND - aktuell wirbt der blaue Teil der Unternehmensgruppe mit einem – augenscheinlich – unschlagbar günstigen Preis für einen Keller. Hier solltet ihr genau auf die Ausstattungsdetails achten, nicht selten relativiert sich so der Schnäppchenpreis auf ein Normalmaß.

Was spricht gegen ein Fertighaus? Welche Vorteile hat ein Fertighaus? Welche Nachteile bringt ein Fertighaus mit sich?
Wenn es qualitativ hochwertig ausgeführt wird, gibt es vordergründig keinen Nachteil, wie immer entscheidet der persönliche Geschmack. Ein beliebtes Argument der Fertighausbranche (Holzständerkonstruktion) ist, dass einige der ältesten Häuser schließlich auch vergleichbar erstellt worden wären; dieser Vergleich hinkt, Fachwerkhäuser sind nur annähernd vergleichbar.

Zumeist fällt die Entscheidung potenzieller Bauherren für ein Fertighaus ./. Massivhaus nach dem Gespräch mit dem Finanzierer; nur jedes 5. Haus wird aktuell als Fertighaus errichtet. Außerdem gibt es keinen preislichen Vorteil, der für ein Fertighaus sprechen würde. Die mir bekannten, renommierten Unternehmen dieses Segments liegen preislich gleichauf mit konventionellen Bauern, eher darüber.

Auch ist die immer wieder gerne angeführte Bauzeit kein wirkliches Argument pro Fertighaus. Ein konventioneller Massivhausbauer koordiniert nach Vorlage des Auftrages seine Handwerker und der Bau kann im Rahmen 2-3 Wochen nach Vorlage der Baugenehmigung beginnen. Ein Anbieter von Fertighäusern beginnt erst nach Vorlage der Baugenehmigung mit der eigentlichen Produktion des Fertighauses. In diesem Zeitfenster steht beim „Steinestapler“ zumeist schon der Rohbau; für die Innengewerke brauchen dann beide Anbieter wieder 3 Monate. Soll es schneller gehen, ist jede Menge Chemie im Spiel.

Die Nachteile, die WikiPeter aufzeigt, finden wir persönlich nicht schlimm.
Wiki ist ein Nachschlagewerk geschaffen von ambitionierten Helfern ohne eine wie auch immer gestaltete Verifizierung der Inhalte. Es ist ganz nett für den ersten Schritt, willst Du belastbare Aussagen haben, solltest Du andere Referenzen suchen.

Freundliche Grüße
 
K

KPS

Auch ist die immer wieder gerne angeführte Bauzeit kein wirkliches Argument pro Fertighaus.
Aber nur, wenn man vergisst, dass aufgrund der Trockenbauweise entscheidend weniger Wasser in den Bau eingebracht wird und dass es in der Regel bei Massivhäusern bis zu 4 Jahren dauert, bis sich die Baufeuchte auf ein Ausgleichsfeuchteniveau reduziert hat ...
 
B

Bauexperte

Hallo KPS,

Aber nur, wenn man vergisst, dass aufgrund der Trockenbauweise entscheidend weniger Wasser in den Bau eingebracht wird und dass es in der Regel bei Massivhäusern bis zu 4 Jahren dauert, bis sich die Baufeuchte auf ein Ausgleichsfeuchteniveau reduziert hat ...
Die meisten Anbieter arbeiten heute mit Kleber, dann bliebe noch der Estrich und der erfordert bei beiden Varianten Austrocknungszeiten. Das von Dir angesprochene Ausgleichsfeuchteniveau wird ergo viel schneller erreicht, zumal wenn die Gebäudehülle unterstützend mit einer(m) atmenden Fassade/Anstrich versehen wird. Die von Dir angesprochenen 4 Jahre mögen zu früheren Zeiten durchaus eine berechtigte Aussage dargestellt haben, heute hat sich diese Zahl deutlich reduziert.

Die Fertighausindustrie verwendet Kunstharzputze (WDVS), dadurch braucht der Hauskörper länger, sich der überschüssigen Feuchte zu entledigen => plakativ gesprochen, lebt es sich in einer Folie. nicht umsonst empfiehlt sich der Einbau einer kontrollierten Be-/Entlüftungsanlage um nicht nur dem Schimmel, sondern auch diesem "Sauna-Gefühl" zu entgehen.

Wie ich schon sagte, letztlich entscheidet der Bauch zwischen den verschiedenen Möglichkeiten. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht

Freundliche Grüße
 
Zuletzt aktualisiert 30.11.2024
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