Welche Fassade ist besser?

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R

Roppo

Vielen Dank für die ausführlichen und interessanten Antworten!
Ich sehe es auch nicht so, dass jeder einzelne Thread alle erdenklichen Optionen abgreifen muss, sodass jemand, der irgendwann mal nach einem Stichwort googelt sofort einen allumfassenden Eindruck der Thematik hat, allein wegen des Fortschritts funktioniert das nicht. Und wer sich allein diesen Thread durchliest und mit den Informationen, die hier ausgetauscht werden, sein Haus bauen möchte, dem lässt sich ohnehin nur schwerlich helfen

@11ant
Ansonsten habe ich für tommifc nur noch mal in aller Kürze ausgeholt, um ihm grob darzulegen, wieso nun diese Varianten für mich eine Rolle spielen. Dass es meine persönliche Meinung ist und man auch durchaus anderer Meinung sein kann, versteht sich von selbst...

Gehe ich richtig in der Annahme, dass du im letzten Teil deines Beitrags die Nummern meiner Varianten vertauscht hast? Denn Variante 1 hat eine Luftschicht! Ich habe diese nur unterschlagen, weil ich sie für selbstverständlich hielt. Als Retorte des U-Wert-Rechners hätte ich dann eher den 36,5 cm Poroton verstanden, da es ja eine monolitische Bauweise ist, die zumindest bei uns im hohen Norden in dieser Form keine weitreichende Geschichte hat (im Gegensatz zur Klinkerbauweise).
Aber hole da gern noch mal aus, falls du da noch Erläuterungsbedarf siehst, denn du scheinst sehr viel fachlich versierter als ich

Ansonsten basiert meine Entscheidung weniger auf einer U-Wert-Tabelle, als auf ein paar Argumenten und auch dem Gefühl und Eindruck, dass der Poroton ein schöner Baustoff ist.

Putzfassade habe ich übrigens für mich schon ausgeschlossen, weil ich die Verblendoptik einfach mag.
Damit bleiben nur noch die beiden geschilderten Varianten und damit eben die Frage, welche Variante bei gleichem Preis mehr her macht im Sinne von Wertigkeit und vllt auch Langlebigkeit.

Grüße
 
11ant

11ant

Dass es meine persönliche Meinung ist und man auch durchaus anderer Meinung sein kann, versteht sich von selbst...
Nein, leider nicht. Man trifft in fast allen Fachforen (zu fast allen Themenbereichen) Leute mit der Ansicht, dem Fragesteller müsse beigebracht werden, was "richtig" sei. Deshalb habe ich nochmals ausdrücklich den Aspekt betont, daß Du als Bauherr das Recht hast, Dich nur mit zwei Alternativen beschäftigen zu wollen, ohne daß Dir Belehrungen über die dabei nicht erfaßten Teile der Marktvielfalt aufgenötigt werden.

Gehe ich richtig in der Annahme, dass du im letzten Teil deines Beitrags die Nummern meiner Varianten vertauscht hast?
Jein - ich habe die Nummern richtig zugeordnet, aber in der Reihenfolge "vertauscht", d.h. ich bin bewußt zuerst auf "2." eingegangen.

Denn Variante 1 hat eine Luftschicht! Ich habe diese nur unterschlagen, weil ich sie für selbstverständlich hielt.
Ich halte das so für selbstverständlich, weil m.E. nur so fachgerecht - in jüngster Zeit sehen das aber einige Anbieter anders. Daher habe ich trotz der 44 cm für möglich gehalten, daß Dein Anbieter da etwas ohne Luftschicht basteln will. Die früher gebauten Luftschichten sind nämlich inzwischen teilweise mit eingeblasenen Dämmstoffkügelchen gefüllt worden. D.h. Luft ist da nur noch zwischen den Kügelchen, aber nicht mehr als zusammenhängender "Luftschleier". Das bringt manche Anbieter auf die (m.E. Schnaps-) Idee, solche Zwischenräume auch "massiv", mit mattenförmigen Dämmstoffen, vollzustopfen. Gegen Matten habe ich da nichts, die hat man da früher schon eingesetzt, aber bitte mit Luftschicht (m.E. ab > 4 cm sinnvoll) auszustatten.

Als Retorte des U-Wert-Rechners hätte ich dann eher den 36,5 cm Poroton verstanden, da es ja eine monolitische Bauweise ist, die zumindest bei uns im hohen Norden in dieser Form keine weitreichende Geschichte hat (im Gegensatz zur Klinkerbauweise).
Mit Retorte meine ich die aktuell hoch modische Vorgehensweise, einen gewünschten Zielwert für den U-Wert vorzugeben und dann auszurechnen, mit wie viel Substitution von Mauersteinstärke durch Dämmplattenstärke man eine Punktlandung hinbekäme. "Retorte", weil ohne Verstand für bauphysikalische Aspekte rein rechnerisch an Dr. Frankensteins Schreibtisch zusammenlaboriert. Ob es den Baustoff mit mehr oder weniger Tradition in dieser Herstellungsweise gibt, meinte ich damit nicht.

Ansonsten basiert meine Entscheidung weniger auf einer U-Wert-Tabelle, als auf ein paar Argumenten und auch dem Gefühl und Eindruck, dass der Poroton ein schöner Baustoff ist.
Wie viel von Deiner Frage aus ursprünglich eigener Beschäftigung kommt und wie viel aus der Ecke "mein Anbieter hat nur zwei Tagesmenus - bitte ratet mir zum kleineren Übel", habe ich noch nicht erkannt.

und damit eben die Frage, welche Variante bei gleichem Preis mehr her macht im Sinne von Wertigkeit und vllt auch Langlebigkeit.
Da sehe ich keinen grundsätzlichen Unterschied: man kann beide Wandaufbauten ordentlich ausführen - wenn der Anbieter mit einer von beiden signifikant mehr "Übung" hat, nähme ich diese. Eine Geringerschätzung von Riemchen ggü. Vollklinkern seitens Käufern oder sonstigen Bewerten wäre mir nicht bekannt. Da beide ihre eigenen Anwendungsszenarien haben, sieht man die Riemchen nicht als Armenvariante an, sondern eben als Nachrüstvariante bzw. Putz-Alternative. Billig angesehen werden lediglich Fakes, d.h. Riemchen-Imitate, die plattenweise auf Latten genagelt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
K

Knallkörper

Die Kerndämmung mit Mineralwolle, also ohne echte Luftschicht, halte ich für physikalisch absolut i.O. Dazu gibt es auch eine ganz aufschlussreiche Untersuchung des Fraunhofer Instituts.
 
11ant

11ant

Dazu gibt es auch eine ganz aufschlussreiche Untersuchung des Fraunhofer Instituts.
Ah ja, Danke. Die habe ich mir eben mal gegoogelt. Das liest sich in der Tat interessant und nachvollziehbar. Das scheint von Fachleuten verfasst zu sein (selbst unter denen gibt es ja zuweilen Glaubenskrieger, aber diese Untersuchung geht sachlich vor).

Was für den Fragesteller hier konkret relevant ist, kurz zusammengefaßt: eine Luftschicht ist nur unter der Bedingung einer sauberen Ausführung gut wirksam. Wenn die Kerndämmung keine Feuchtigkeit aufnimmt, könne sie ohne Luftschicht eingesetzt werden; sonst übliche offene Stoßfugen zu Belüftungszwecken können sich dann jedoch sogar zu feuchten Eintrittstellen umkehren und seien dann nicht empfehlenswert.

Was ich darin und in anderen Suchtreffern fand, war nochmals der Hinweis, daß Riemchen als Ersatz einer Vollklinker-Vorsatzmauerschale direkt vor einer Dämmschicht nicht tauglich seien, da sie diese ungeeignet schützten. Vor Fasermatten würde wohl ohnehin niemand auf diese Idee kommen, vor Schaumplatten jedoch schon.

Für die Anbringung statt Putz vor einer einschaligen Mauer sind Riemchen jedoch tauglich (und dafür gemacht).
 
R

Roppo

Danke abermals für den informativen Beitrag!

Wie bereits dargestellt, habe ich mich zuerst über Fassadentypen bzw. verschiedene Steine schlau gemacht und mir danach einen einen Bauträger gesucht, der dazu passt. Selbstredend ist der Fassadenaufbau zwar ein wichtiger, jedoch nicht der alles entscheidende Punkt in so einem Projekt.
Ich denke, dass beide Varianten grundsätzlich gut sind, daher kommen sie ja auch beide in Frage für mich. Bei den Riemchen handelt es sich natürlich auch um vernünftige echte Riemchen mit Eckstücken, sodass optisch später auch kein Unterschied auszumachen sein sollte.
Nicht dass es für die Beantwortung der Frage wirklich von Nutzen wäre, aber der Bauträger ist grundsätzlich recht breit aufgestell und bietet auch andere Lösungen an - die ja allerdings nicht in Frage kommen und damit hier auch nichts zu suchen haben
 
Zuletzt aktualisiert 26.11.2024
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