Energieeinsparverordnung, KFW55 , KFW40 oder KFW40 Plus

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Lumpi_LE

Rechnen wird es sich wohl nie, etwas besseres als Energieeinsparverordnung zu bauen.
Ist also der grüne Gedanke, oder andere Beweggründe.
Mit einem Häuslebauer der aus einem KFW 55 Haus ein 40 macht würde ich aber nicht bauen, da sinnlos.
Wenn schon ein energieeffizientes Haus, dann mit einem Architekten, der alle Punkte berücksichtigt. Sonst kann man es sich auch sparen.
 
C

CarinaJ

Hallo zusammen,
ich muss jetzt doch noch mal ein paar doofe Fragen stellen. Wir wollten gerne eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung haben (aus Komfortgründen, ich bin Allergiker, schlechte Erfahrungen mit gut gedämmten Häusern und Berufstätigkeit etc.). Wir hatten uns logischerweise auf eine zentrale Kontrollierte-Wohnraumlüftung eingeschossen. Macht das überhaupt noch Sinn? Wenn man nach Energieeinsparverordnung bauen würde würde es nach meinem Verständnis auf ein entsprechend gedämmtes Haus mit einer Gas-Heizung hinauslaufen.

Unser Wunsch wäre schon eine Fußbodenheizung im ganzen Haus und die Kontrollierte-Wohnraumlüftung. Wie realisiert man dies?
Man sieht öfters mal Häuser die auch eine Solaranlage haben. Macht sowas denn Sinn oder ist es auch total unsinnig? Wahrscheinlich rechnet sich das auch nicht, weil der Stromverbrauch der Kontrollierte-Wohnraumlüftung nicht so hoch ist, dass sich die Solaranlage rechnet. Korrekt? Oder gibt es irgendeine Kombi (vll. mit Warmwasseraufbereitung) in der sich sowas lohnt?

Vielen Dank für die erhellenden Beiträge. Auch wenn dies für uns jetzt viel Umdenken und neues einlesen und einarbeiten bedeutet.

Grüße

Carina
 
A

Alex85

Schon cool, wie sicher hier alle sind, dass es sich "nie" rechnen wird. Als hätten alle die Glaskugel verschluckt.

Du gehst von steigenden Energiepreisen aus. Das tue ich auch, allein schon wegen der Inflation. Der Strompreis bildet sich vor allem aus Steuern, weniger aus Veränderung der Erzeugerpreise. Bei Gas ist dies anders, dies ist ein weltweit gehandelter Rohstoff und hängt am Ölpreis. Sehr schwankungsanfällig und aktuell in einem Tief, sodass viele meinen, das sei ein guter Deal für die nächsten 30 Jahre. Wird man sehen. Aus 60€ Gas können schnell 100€ Gas werden.

Du stellst aber auch fest, Dämmung sei am Ende und willst dich lieber der Anlagentechnik widmen. Das sehe ich nicht so. Der übliche Dämmstoff in Funktionswänden ist EPS und hat bestenfalls ne WLG 032, normal 035. Mineralische Dämmungen liegen bei 040 bis 035. Es gibt aber, das aktuelle Nonplusultra, auch bereits Vakuumdämmungen, die haben WLG 007 bis gar 002. Sind auch am Markt erhältlich, aber ziemlich teuer. Aber: Die sind gut Faktor 5-10 dünner, als vergleichbare Dämmung. In der Funktionswand bedeutet das, dass der KFW 55 Standard mit einer knapp 20-22cm dicken Wand erstellt werden kann im Vergleich zu einer 35-37cm dicken Wand. Das ist ein massiver Gewinn an Wohnfläche, welcher entsprechend mit Geld gleichzusetzen ist.
Mehr Dämmung reduziert die Heizlast des Gebäudes, weshalb Wärmeerzeuger kleiner ausgelegt sein können. Spart Geld im Investment, z.B. kleinere Wärmepumpe, kürzere Erdwärmebohrung (falls zutreffend).
Die Fassade überlebt zudem jede Anlagentechnik, wird so schnell nicht verändert. In 20 Jahren ist dein Wärmeerzeuger hin, dort macht sich die Dämmunge erneut in niedrigerem Investment beim Wärmeerzeuger bemerkbar.
Dies nur mal als Anregung, dass man das Thema nicht auf "Heute zahle ich 60€ Gas, du 50€ Strom" reduzieren kann.

Zum Thema Förderung, das ist individuell. Wir müssen hier eh KFW 55 bauen (bzw. zumindest das Niveau erreichen, nicht unbedingt das KFW Programm durchlaufen), in dieser Stadt hier gibts nichts anderes mehr in Neubaugebieten. Kontrollierte-Wohnraumlüftung ist sowieso gesetzt, da ist der Sprung auf Kfw 40 ein Katzensprung, wenn man auf die Funktionswand einfach nur 2-4cm mehr Dämmung aufsetzen muss. Kann sich also lohnen. Bei zwei Wohneinheiten verdoppeln sich die Zuschüsse, kann sich dann erst recht lohnen. Manch einer findet auch die Kreditkonditionen der KFW gut, da diese bonitätsunabhängig sind im Gegensatz zum Bankdarlehen. Tatsächlich sind die KFW Konditionen zumindest für uns seit Anfang des Jahres nicht mehr sehr interessant, sodass wir auf den KFW Nachweis und damit auf das KFW Darlehen und den Zuschuss verzichten werden. Aber das ist eine Momentaufnahme, vor einem Jahr wäre das noch anders gewesen.

KFW 40+ kostet 40T€. Hm. Da ist durchaus was dran, wenn man den "großen" Sprung von Energieeinsparverordnung auf KFW40 rechnet. 10T€ mehr Dämmung, 10T€ Lüftungsanlage, 10T€ Photovoltaik, 10T€ Stromspeicher. Mal grob. Dem gegenüber stehen 15T€ Tilgungszuschuss (für die man aber, wie gesagt, das KFW Darlehen in voller Höhe nehmen muss), bei zwei Wohneinheiten schon 30T€ ... Energieeinsparungen, ein qualitativ hochwertigeres Haus (->Wiederverkaufswert), ggf. Einkünfte aus der Photovoltaik bzw. Ersparnis am Haushaltsstrom und den nicht zu beziffernden Komfort einer Kontrollierte-Wohnraumlüftung.
 
Zuletzt bearbeitet:
ares83

ares83

Für Energieeinsparverordnung sollte die Kontrollierte-Wohnraumlüftung statt Solar reichen. So sieht zumindest das Standard Energieeinsparverordnung Haus unseres GU aus. Zwar dezentral, wäre nicht meins, aber immerhin.
Zusätzlich Solar würde ich mir dann kneifen. Lege lieber die Fußbodenheizung enger aus, so dass sie auch mit den niedrigeren Vorlauftemperaturen einer Wärmepumpe funktioniert.
Warum sollte ein zentrale Kontrollierte-Wohnraumlüftung keinen Sinn machen? Wenn es für euch ein wünschenswertes Komfortelement ist. Für uns war es das auch. Aufgrund der guten Zinsen der KFW letztes Jahr hat sich bei uns der Schritt zu KFW 55 gelohnt. Momentan würde es das nicht mehr. Wenn doch KFW 55 angepeilt wird guckt euch nach Gutachtern um. Unser kostet 2500€, von denen die KFW ja die Hälfte zahlt.
 
A

Alex85

Im übrigen ist die Aussage zum KFW Gutachter quatsch, die am Anfang des Threads gestellt wurde. Denn zum einen werden die Kosten zur Hälfte von der KFW getragen, zum anderen sind auch für ein Energieeinsparverordnung Haus entsprechende Leistungen für den Wärmeschutznachweis zu führen, die nicht für lau sind. Um genau zu sein, sind KFW Gutachter und Energie Berater, die Wärmeschutznachweise erstellen, zumeist die gleiche Person
 
Nordlys

Nordlys

Fakten. Die gültige Energieeinsparverordnung schreibt jedem vor, beim Neubau die erneuerbare Energie partiell einzusetzen. Das Günstigste in der Herstellung ist die Gasbrennwerttherme in Kombi mit Solar zur Warmwasserbereitung. Die Solar kann Mann man gut durch eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung ersetzen. Mehrvdarf immer, weniger nicht. Die gültige Energieeinsparverordnung erlaubt aber auch Fernwärme aus erneuerbarer Energie, Biogas, oder Blockheizkraftwerken. Wo erhältlich, sicher das Günstigste. In der Anschaffung.
Auch Fakt ist, dass jedes Haus zur Baugenehmigung neben Plan und Statik auch den Energieeinsparverordnung Nachweis in Form einer Energiebedarfsberechnung benötigt, was ein entsprechendes Ingenieurbüro vornimmt. Das wird dem Bauherren auch übergeben zum Nachweis und gehört zu den Hausunterlagen.
Fakt ist auch, dass, wenn wir das Wohnklima ansprechen, schon das normale Energieeinsparverordnung Haus sehr dicht ist, deshalb ist es nur sinnvoll, irgendwas an Zwangsbelüftung vorzusehen. Hier ist der billigste Weg der Abluftmotor im Bad, da fällt am meisten Feuchte an, dazu Fensterfalzlüfter rundum. Die Kontrollierte-Wohnraumlüftung ist eine Komfortvariante, die auch Energie verbraucht, da elektrisch betrieben.
Karsten
 
Zuletzt aktualisiert 24.12.2024
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