Es geht hier um Bausatzhäuser.
Das war mir nicht entgangen.
Ansonsten darf Ytong auch einfach als Synonym für Porenbeton verstanden werden, was schnippische Nachfragen erübrigt.
Das war keine schnippische Nachfrage. Wo der "Verbraucher" einen Unterschied zwischen Gasbetonsteinen des gelben oder des orangefarbenen Vertriebskanals derselben Firmengruppe empfindet, finde ich tatsächlich interessant.
Was mir etwas Bauchschmerzen macht ist dass Ytong hier nicht als BU auftritt sondern quasi nur die Einzelgewerkevergabe "unterstützt". Dadurch trägt Ytong natürlich keinerlei Risiko und verdient das Geld natürlich durch den Verkauf der Steine.
Wieso Bauchschmerzen ? - das Konzept Bausatzhaus besteht aus einem kompletten Hausplan, einer Einkaufsliste, und der passenden Menge Steine. Mauern sind ein wesentlicher konstruktiver Teil eines Gebäudes, in diesem Fall kommen noch die weiteren Raumumfassungen hinzu. Das macht deren Anbieter zum geborenen Anbieter des Gesamtplanes. Bauchschmerzen hätte ich umgekehrt, wenn der dann nur um pro Forma als Komplettanbieter dazustehen auch noch mit Gewerken in denen er keine Expertise hat den GU spielen würde.
Die sind ja prinzipiell auch sehr gut, aber ist denn wirklich eine Zwischendecke oder Dachschräge aus teuren Ytong Elementen wirklich nötig ?
Angesichts dessen, daß ein Dach heutzutage bald mehr aus Dämmung als aus Konstruktion besteht, macht ein Massivdach absolut Sinn. Von allen diesen Elementen hat der Hersteller Ahnung, sogar in Größen, gegen die ein Einfamilienhaus wie Spielzeug aussieht.
Allerdings sind z.b. Tür- und Fensterstürze Original von Ytong wohl ziemlich überteuert. Hier wird oft auf günstigere Porotonstürze ausgewichen, die in ihrer Festigkeit in nichts nachstehen.
Homogenität ist ein sehr sicheres Mittel gegen Probleme aus Anschlüssen unterschiedlicher Materialien. Ich käme never ever auf die Idee, in einem Gasbetonhaus Porenziegelteile zu verbauen. Die sind nicht schlechter, aber anders.
Die Bausatzpreise gem. Katalog sind halt verlockend günstig, [...] ich vermute wenn man die Steine einfach im Baustoffhandel bestellt kommt man wahrscheinlich günstiger weg.
Bausatzpreise im Katalog sehen immer dann günstig aus, wenn sie der Bauherr naiv mit "das ist ja fast schon das ganze Haus" assoziiert. Dennoch wird man bei einem Händler prinzipiell nicht gegenüber dem "Werksverkauf" sparen. Das geht nur, wenn man den Markennamen nicht so wichtig findet und diese Art von Steinen auch von weniger bekannten Anbietern nehmen mag. Bausätze zielen auf Leute, die den Systemgedanken sympathisch finden - wer das letzte Zehnerle sparen will, muß den Weg des Jägers und Sammlers gehen.
Und: die Attraktivität von Bausätzen ist wesentlich daran gekoppelt, daß man einen der Typenvorschläge unverändert so haben will. Jede Abweichung macht einen Kratzer in das Konzept des fertigen Planes.