wir haben auch vor zwei Jahren eine Immobilie im Raum Hannover gekauft. Das war auch schon zur Zeit des "Hochlevels". Heißt: Seitdem sind die Preise zwar gleich geblieben, bisher aber noch keinen Cent gefallen. Ist aber auch ein kleiner Ort. Ich sehe aktuell nicht, dass sich die Preise einregulieren, solange die Wirtschaftslage in der Region gut bleibt. Hannover ist mMn auch vor 10 Jahren auf einem rel. niedrigen Niveau gestartet. In Hannover direkt sind die Preise für Bestandsimmobilien weiterhin kräftig am steigen und ich sehe da noch kein Ende. Wenn wir nicht unbedingt ein Haus gewollt hätten, wäre es sicher ökonomischer Gewesen eine ETW in guter Stadtlage zu kaufen und in 10-15 Jahren "raus aufs Land" zu gehen. Hausbau war auch eine Option, aber die Preise waren einfach zu abgehoben, da die Auftragsbücher randvoll sind/waren. Die Grundstückspreise waren eigentlich o.k., aber die Grundstücke miserabel. Daher kann es evtl. wirklich eine Option sein, auf ein Neuerschließung zu warten, sofern die Grundstückspreise dann o.k. sind. Wenn ich mir allerdings anschaue, welche Preise in Seelze veranschlagt waren (Nordosten von Hannover, sehr nah an Hannover, aber katastrophale Mikrolage, da eigentlich nichts fußläufig erreichbar ist), dann zweifle ich ein wenig daran.
Deine Überlegung haben wir uns auch gestellt, da:
- Niedrige Zinsen
- Preise steigen rapide
Unser Nachteil war gegenüber euch, das wir schon Mitte, bzw. Anfang 30 waren und daher irgendwann die Zeit für den Abtrag schwindet. Zudem haben wir knapp 800€ Kaltmiete gezahlt, die natürlich bei weitem nicht den Abtrag deckelt, aber trotzdem Kapital ist, was monatlich weg ist.
Wir haben uns daher für den Kauf entschieden, da ich letztendlich nicht an ein Platzen der Blase innerhalb der nächsten 10 Jahre glaube. Klar, einige werden in so knapp kalkuliert haben, dass die Anschlussfinanzierung knapp wird, aber ich glaube nicht an einen dramatischen Zinsanstieg und da viele einen erheblichen Teil über die KFW finanziert haben, gehe ich nicht davon aus, dass unsere Regierung diese Leute einfach hinten runter fallen lässt. Immerhin sind das schon seehhhrrr viele und das angebotene Vertragsmodell war/ist auch sehr steif (nur 10 Jahre Zinsbindung, festgeschriebene Tilgungsraten, etc.). Die paar Immobilien die dadurch auf den Markt kommen werden sicher auch problemlos einen Käufer finden.
Die andere Überlegung war: Wenn dann wirklich die Häuser die Spitz-auf-Knopf kalkuliert wurden günstig auf den Markt kommen, wollen wir die überhaupt? Will ich ein 140m² Haus mit 3 Kinderzimmern in der Minimalausstattung??? Klar, wer sparen will, muss Kompromisse eingehen, aber solch "knappe" Finanzierungen gibt es selten für den 200m² Palast. D.h. ich kaufe ein vermutlich rel. kleines Haus, was von den Bedürfnissen an die Vorbesitzer zugeschnitten ist. Die müssen sich nicht mit meinen decken.
Wir haben jetzt 200m², mit denen wir sehr glücklich sind. Wenn wir das Haus aber selbst geplant hätten, wäre das Layout sicher anders gewesen und wir hätten den gleichen Wohnkomfort problemlos auf 165-170m² realisieren können, aber so ist das eben. Es ist im Gegenzug aber kein Fließbandhaus der heutigen Zeit (bei 140m² bleiben nicht viel Optionen für die Individualisierung) und wir können nach und nach unsere Visionen umsetzen.