Finanzierung mit niedriger Tilgung und vielen Sondertilgungen

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Zaba12

Wir wollten das gleiche Modell fahren, 2% Tilgung und 1,68% Zinsen. Das selbe in grün nur Tilgung und Zins getauscht. Dies wäre eine schöne bequeme Rate gewesen.

Nur hat die Bank gesagt „nicht mit uns“ wenn ihr denn Zins haben wollt, müsst ihr auf 3% Tilgung gehen. Ich habe es akzeptiert auch vor dem Hintergrund, dass die Laufzeit um 9 Jahre verkürzt wurde.

Viel wichtiger ist, dass Ihr nicht einen Darlehensvertrag (z.B. 350k€ ein Darlehen) nimmt, sondern diesen splittet. Wenn z.B. eine Tranchen von 100k€ durch Sondertilgung nach 7 Jahren abbezahlt ist, seid ihr frei in der Entscheidung ob die Belastung gleich bleiben soll dh. also Tilgung rauf oder die Belastung durch die wegfallende Rate z.B. 360€ niedriger ist.
 
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86bibo

Da wir eine Bestandsimmobilie haben, ist der Sachverhalt natürlich anders, aber mittlerweile haben wir seit 2jahren keine Sondertilgung mehr gemacht, da wir lieber hier und da am Haus noch was machen wollen. Die ersten 1,5 Jahren waren wir noch mit den Sondertilgungen zufrieden. In den nächsten Jahren steht ein neues Bad an. Das sind grob 3-4 Sondertilgungen, wenn man das Geld nicht nebenbei aufbringen kann.
 
T

toxicmolotof

Die Finanzierung sollte so aufgebaut sein, dass das Haus mit Einbruch des Einkommens (sprich zum Rentenbeginn) abbezahlt ist.

Wir haben einen Teilbaustein, bei dem das nicht so ist. Dabei handelt es sich um Landesmittel aus einem Wohnraumförderungsprogramm. Das gab es nicht anders. Allerdings tut die Restbelastung von dann 250 Euro auch mit Rente nicht weh.

Ich würde zusehen, dass die Mindestilgung mindestens 2%, besser 2,5-3% beträgt. Mehr ist immer besser, muss man sich aber auch erst mal leisten können.
 
Musketier

Musketier

Es ist alles eine Typfrage und wir sind das beste Beispiel, dass auch niedrige Rate + Sondertilgung funktionieren kann.

Wir haben schon beim Ansparen fürs Haus keine feste Rate gewählt, sondern mit Ausnahme eines Sockelbetrages einfach alles was monatlich übrig war auf ein Tagesgeldkonto geschaufelt. War eine größere Rechnung fällig, dann wurde notfalls auch mal wieder was zurückgebucht. Wir denken halt bei größeren Ausgaben lieber 3x drüber nach, ob die Anschaffung sein muß oder lieber nicht.

Deshalb war für uns klar, dass wir auch mit Sondertilgungen arbeiten können.
Wir haben für uns auch eine niedrige monatliche Rate gewählt, die auch in den meisten Szenarien (Arbeitslosigkeit/Berufsunfähigkeit etc.) funktioniert hätte. Damit kamen wir bei 2% Anfangstilgung raus. Der Rest sollte dann über Sondertilgungen stattfinden.

Da sich die Gehaltssituation noch mal stark gegenüber der ursprünglichen Planung verbessert hat, konnten wir in allen Jahren immer die gesamte Sondertilgungsoption zum Jahresanfang ausnutzen. Insofern sparen wirs sogar noch Zinsen gegenüber einer monatlich hohen Rate.

Vielleicht hätte unsere damalige Entscheidung zur Festlegung der Ratenhöhe etwas anders ausgesehen, wenn ein Tilgungssatzwechsel möglich gewesen wäre.

Ob man bei dem aktuellen Zinsniveau unbedingt auf 1% Anfangstilgung gehen muß, würde ich aber auch bezweifeln.
 
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86bibo

Genau das ist mMn nach der Unterschied. Ihr habt mit 2% schon einen Tilgungssatz gewählt, bei dem man auch ein oder zwei Jahre ruhig schlafen kann, wenn mal keine Sondertilgung drin ist. Zudem zahlen die wenigstens ihre Sondertilgung am Jahresanfang, sondern die meisten am Jahresende, wobei ich dort den Zinsnachteil erst mal nicht als alles entscheidend ansehen würde.
Bei 400.000€ sind 1% Tilgung + 2% Zinsen 1000€ im Monat. Wenn man da auf 3% Tilgung kommen will, muss man nochmals knapp 700€ monatlich, bzw. 8000€ im Jahr zusätzlich tilgen. Da würde ich mir persönlich selbst nicht trauen. Ist aber wie schon erwähnt eine Typfrage.
Zudem zwinge ich mich so auch ein wenig dazu, die Rate (bei uns knapp über 3%) möglichst lange zu zahlen und eher privat ein wenig kürzer zu treten, falls mal ein zusätzliches Kind oder Arbeitslosigkeit kommen. Wenn ich viel über Sondertilgungen machen würde, ist da die Verlockung größer, es da mal etwas schleifen zu lassen.
Wir haben aber auch die Möglichkeit unsere Tilgung auf ca. 1,7% runter zu schrauben, falls nötig. Zudem haben wir für den absoluten Notfall noch unsere Eltern, die uns ohne sich selbst einschränken zu müssen, mal 1-2 Jahre unterstützen könnten, wenn es ganz hart auf hart kommt. Ich hoffe zwar inständig, dass das niemals notwendig wird, aber es ist natürlich beruhigender, wenn man ziemlich sicher ist, sein Haus nie verlieren zu können (zumindest nicht an die Bank).

Mir wären 2 Dinge elementar wichtig:
1. Abgezahlt bis zur Rente (und wenn möglich nicht zum Stichtag des 67. Geburtstages)
2. Mehr Tilgung wie Zinsen --> bedeutet in der heutigen Zeit gut 2% Tilgung.

Wie man dahinkommt ist jedem selbst überlassen, ich würde für mich nur eben ein System aufstellen, wie ich dass sicherstellen kann. Wenn ich also in einem Jahr weniger wie benötigt getilgt hab und das nicht durch die Vorjahre kompensieren konnte, dann brauche ich einen Plan, wie ich das in den nächsten Jahren auffange.
 
Zuletzt aktualisiert 22.11.2024
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