- Kann mir jemand sachlich schildern warum beispielsweise Porenbeton den Schalungssteinen vorzuziehen ist?
Beispielsweise, weil Porenbetonplansteine ebenfalls einen hohen Grad an Heimwerkertauglichkeit haben, was das "Mauern" an sich anbelangt, aber auf der anderen Frage ohne solche Fragen wie
- Wenn jetzt Steckdosen im Raum an die Außenwände sollen. Wie wird das gemacht? Reicht es nur das Styropor bis zum Beton aus zuschneiden bzw. darf man das überhaupt? Reicht dann die tiefe und wie bekommt man dies Dose fest?
aufzuwerfen. (Bei den Schalungsstein-Systemen arbeitet man da mit eingearbeiteten Dosen, Leerrohren und teils sogar eingearbeiteten Fallrohren).
Vereinfacht gesagt, ist ein Schalungssteinsystem eine Betonwand, die auch auf der Rauminnenseite ein (dort nur fingerdickes) quasi WDVS "darauf" hat. Mit allen Konsequenzen für befestigungstechnische Fragen.
Wenn Du als klassischer Bauherr einen Bauunternehmer für Dich mauern lassen willst, wird man Dir die Steine trotzdem sicher gerne liefern, aber die Zielgruppe bist Du damit eigentlich nicht. Unter anderem wegen solcher Fragen wie
- Um innen den Beton richtig zu verteilen, muss ja mit einer Rüttelflasche ran. Da geht es recht robust zu. Halten die Steine dies aus? Wie vermeidet man Kiesnester?
(deren Antwort ich leider schuldig bleiben muß) finden Schalungssteinsysteme ausgesprochen selten Eingang in das Portfolio gewerblicher Verarbeiter. Solche findet man fast ausschließlich im (meist auch räumlichen) Umfeld der jeweiligen Erfinder. Anderswo sind die dann dünn gesät, und ein (in der Verarbeitung dieses Systems) unerfahrener Bauunternehmer tut Dir den größeren Gefallen, Dich zu einem anderen Baustoff zu überzeugen. Deine Freude, wenn er aus Experimentierbereitschaft ja sagen würde, wäre von kurzer Dauer: Du Wärst dann sein Versuchskaninchen und z.B. die besagten Kiesnester oder Kernbohrungen für jede Steckdose wären die Folge(n).
- bzw. was sind die Nachteile des ICF System?
Ich kenne weder alle Schalungssteinsysteme, noch die Unterschiede dazwischen. Jeder Erfinder hat da sein eigenes Rastermaß und seine eigenen Sondersteine (für Achteck-Erker etcetera), aber die Prinzipien sind weitgehend gleich: Schalungsstein entweder aus Styropor oder zementgebundenen Spanplatten oder Ähnlichem, symmetrisch oder Außenseite dicker, viel mehr variiert das nicht. Das Grundprinzip ist immer, jeder der "Lego" kennt, soll es handhaben können; und die Füllung soll jeder Betonlieferant beitragen können.
Mein Mantra, das Stein und Verarbeiter als System gesehen werden sollten, gilt sinngemäß auch innerhalb der Kategorie "Schalungssteinsysteme": da die Unterschiede gerade in den Details liegen, würde ich dringend davon abraten, einen mit dem Schalungsstein System XY erfahrenen Verarbeiter zu beauftragen, ein Haus im System ABC zu errichten. Und nimm´ einen, der ganze Häuser damit baut, sonst hast Du an der Schnittstelle Rohbau / Innenausbau wieder das Problem, die passenden Weitermacher zu finden (bzw. riskierst, daß Die an Detailanschlüssen improvisieren müssen).