Erstmal vielen Dank für die wirklich extrem zahlreichen Beiträge zu diesem Thema!
Vorab möchte ich mich entschuldigen, erst jetzt wieder etwas zu dem Thema schreiben zu können, jedoch war ich die letzten Tage ziemlich beschäftigt und werde wohl leider auch in Zukunft nicht immer direkt auf alles Antworten können. Im folgenden möchte ich mal auf ein paar Beiträge genauer eingehen:
...würde ich wohl mal mein Glück bei Restauratoren und Bildhauern suchen. Die können dir sicher dann weitere Kontakte geben, damit du in die richtige Richtung gehst.
Letztlich läuft sich sowas extravagantes auf einen Bau mit Architekt raus, der sich idealerweise selbst in dem Bau verwirklichen kann und Ahnung von der Materie hat. Also auch in die Richtung würde ich suchen, wohl sogar als erstes.
Danke sehr für diesen Hinweis! Ich muss ja gestehen ich bin völlig neu in der Materie und lebe auch sehr abgeschieden auf dem Land. Auf welchen Internetseiten kann man am besten Kontakte zu Bildhauern, Restauratoren und passenden Architekten finden?
Die Frage ist halt auch, ob ein kleines Häuschen und dieser Stil kompatibel sind. Ich denke, ehrlich gesagt, nicht. Die Stilelemente, die Du da so genannt hast, hat auch im alten Rom nur der verbaut, der repräsentativ und groß bauen konnte. Die, die klein bauen mußten, haben eher schlicht gewohnt. Ohne Korinthersäule, Fresken und Skulpturen. Meist sehr schlichte, rechteckige Formen. Typisch würde ich einen Innenhof sehen, einen sog. Patio.
Ob der hier Sinn macht und umsetzbar ist (Bebauungsplan!), steht auf einem anderen Blatt.
Ich erinnere mich an ein Traumhaus aus der gleichnamigen Sendereihe des BR, die einen modernen Innenhof hatten. Der war sehr schick!
Mosaiken kann man sicher im Badbereich verwirklichen (da gibt das alte Rom ja eine Menge Inspirationen), Fresken können auch einen Wohnbereich oder eben auch einen Patio verschönern.
Marmorfliesen kannst du ja immer verwenden (und sind in unseren Regionen mit einer Fußbodenheizung kombiniert auch wohnlich; wobei die alten Römer ja die Erfinder der Fußbodenheizung sind!)
Insgesamt würde ich bei einem kleinem Bauvorhaben die Stilelemente eher sehr sparsam einsetzen. Säulen hatten im alten Rom auch nur die, die auf dem Platin und den anderen noblen Gegenden wohnten. Der kleine Römer zwischen den Hügeln eher nicht ;-)
Und meist wirst du dich mit einem vorgegebenen Bebauungsplan rumschlagen müssen. Und wenn der ein Satteldach mit einer Neigung von 28°-40° vorsieht, wird's mit dem römischen Ambiente auch schwer. Zumindest von Außen.
Ja sicherlich habe ich nicht vor mit den Stilelementen der von mir genannten Tempelbauten innerhalb eines geplanten kleinen Wohnhauses zu übertrieben... repräsentativer für meine Bauidee, wäre wohl so etwas wie das Haus der Vettier in Pompeji zu nennen. Korinthersäulen könnte ich mir beispielsweise wie dort, als Säulengang des, wie ich es in moderner Bezeichnung "Atrium" genannt habe, also des Innenhofes vorstellen. Mit Fresken und Skulpturen würde ich nicht übertreiben wollen, durchaus aber paar Skulpturen im Atrium und paar kleinere Skulpturen im Bad oder anderen Zimmern, paar Fresken im Wohnraum, Mosaike im Bad oder so ähnlich, aber natürlich von der Menge an die größere des Hauses angepasst und natürlich auch an den Geldbeutel, ich bin da recht flexibel mit der Menge der Stilelemente und durchaus bereit mich anzupassen, solange es hochwertige Materialien bleiben.
Was den Bebauungsplan betrifft, so müsste ich mich auch erst informieren, ich lebe wie gesagt in einer extrem dünn besiedelten Gegend (ca. 200 Leute im Ort), bin durch meinen Beruf aber auch in der Lage flexibel umzuziehen und einen passenden Ort für meinen Bau zu finden, solange es irgendwo in Deutschland erlaubt sein sollte, im römischen bzw neoklassischem Stil zu bauen.
Im übrigen so ganz original gehört in das Atrium doch wohl eher ein Impluvium, und der Hortus ist ein separater weiterer Teil.
Hier entschuldige ich mich für meine Begriffswahl, ich verwendete Atrium im modernden Sinne für den Innenhof, wie man es beispielsweise vom Haus der Vettier in Pompeji kennt, da mir nicht bewusst war, wie viele Leute hier im Forum, etwas mit den Antiken Begrifflichkeiten anfangen können, die ich selber, obwohl durchaus geschichtsinteressiert, nicht alle Beherrsche zu meiner Schande.
... wobei das Killerkriterium korinthische Säulen Grundstücke in §34-Gebieten schon ´mal rauskegelt. Wenn Du auf edle Materialien zu verzichten bereit Wärst, würde sich das Angebot deutlich breiter fächern, wenn auch nicht in Deutschland: in den USA (oder auch Rußland als der künftig führenden Nation in Sachen Neureichenbarock) findet man als Disneylandarchitekt leichter seine Shoppingparadiese. Dabei darf Dich dann allerdings nicht stören, wenn es sich um hohle Kulissen handelt - Kultur als Spritzgußprodukt (und gerne auch in gelinde gesagt nicht klassischen Proportionen) kommt bei Uncle Sam gut an.
Wo genau kann man denn am besten in Erfahrungen bringen, wie die rechtliche Baulage im eigenen Gebiet ist, also am besten im Internet, ohne dafür Ämter aufzusuchen? Notfallshalber müsste ich aber nur wissen, wo §34 nicht wirksam ist, da es mir relativ gut möglich sein sollte umzuziehen. Auf edle Materialien zu verzichten kommt für mich jedoch nicht in Frage, durchaus die Menge der Stilelemente einzuschränken, keineswegs aber die Qualität.
Zum Glück gibt's Bebauungspläne. Wie Städte und Dörfer wohl aussähen, wenn jeder bauen würde, was ihm gefällt?! Ich empfinde es schon als Störfaktor, wenn zwischen den Putzfassaden plötzlich ein Blockhaus steht.
Mein Dad hat so einen Nachbarn. Der hat den Garten voll mit mannshohen Statuen, Säulen und Amphoren. Der übernächste hält dagegen mit einer Schar aus Gartenzwergen und Leuchtblumen. Wenn uns Außerirdische beobachten, die denken doch, wir sind hier alle irre. :D
Ich kann das durchaus verstehen und bin auch kein Fan von derartigen sich beißenden Mischstilgegenden. Leider ist mir kein Dorf oder eine Stadt bekannt, die sich meinem Wunschstil komplett verschrieben hat, daher hatte ich durchaus auch vor, das Haus eher in einer ruhigen und idyllischen Gegend mit recht viel Natur anzulegen, wo sich der Stil nicht mit anderen Beißt, eine bescheide ländliche Villa sozusagen, wie man sie öfters in Italien in Menschenleere antrifft.
Römische Architektur war (neben Wohlstandsdemonstrationsgründen) so wie sie war, weil diese Architektur im römischen Klima gut funktionierte. Das mag in die südpfälzischen Weinberge noch ganz gut passen, aber hier in Norddeutschland würde das komisch wirken und nicht besonders gut funktionieren, glaube ich.
Nun, ich selber Lebe recht nahe des Limes, wo die Römer auch einst in ihrem Stil bauten. Sicherlich war wohl das Klima damals noch wärmer als heute, zeitgleich habe ich natürlich durchaus auch geplant, in einigen Aspekten das Haus an Moderne Standards anzugleichen, zumindest dort, wo es dem Fortschritt dienlich ist und sich möglichst wenig mit dem Stil beißt. Ich bin aber durchaus bereit für meinen Traum auf Dauer in weiter südlicheres deutschsprachiges Gefilde umzusiedeln, falls dem nötig sein sollte.
Dabei muss allerdings auch auf kleinem Grund das edle Material bezahlt werden, auf welches Du ansprichst. Schon allein „Material“ ist ein großer Kostenfaktor, wenn auch nur im Kleinen verbaut.
Natürlich wird die Menge, des hochwertigen Materials, an die mir bis dahin zur Verfügung stehenden Geldmittel, angepasst werden müssen, Mir würde es notfalls auch reichen, meinen Traum im höheren Alter zu verwirklichen und als Altersresidenz zu nutzen. Ich bin dafür gut und gerne bereit, mir einiges abzuverlangen und bis zum passenden Zeitpunkt sehr minimalistisch zu leben. Dennoch denke ich wird es langsam Zeit, sich über genauere Kosten zu informieren, um mit den Vorstellungen nicht mehr ganz in der Luft zu schweben, dafür brauche in nun mal Kontaktpersonen.
Ich sag mal: man kann vieles leiden mögen, man kann ein Faible für dies und das haben, aber man muss nicht alles haben.
Dafür ist ein Hobby gut. Viele sind ja in so Mittelaltervereinen, weil sie eine Affinität zu der Zeit haben. Seinen Urlaub in einem Zelt oder Hütte zu verbringen, wie sie es damals gegeben hat, hat auch seinen Reiz. Aber vollkommen sein Leben drauf zu stricken wollen wohl die wenigsten ;)
Nun, ich bin in meiner Vergangenheit schon an einige passende architektonische Orte gereist und war derart begeistert von dieser Stilrichtung, dass ich es mir als festes Ziel gesetzt habe, selber so etwas zu erbauen. Vereine haben sicherlich ihren Reiz erfordern aber viel Zeit, die ich nicht aufbringen kann.
Das liegt ganz klar darin begründet, dass jeder Stil seine Zeit hat. Und wir haben nun mal nicht die altrömische Zeit.
Nun, ich denke aber wir leben längst nicht mehr in einer Zeit, die von einem Stil geprägt ist. Überall findet man neubauten verschiedenster Stilrichtungen, zum Teil wirklich beißend aneinandergeordnet, wie oben bereits angesprochen wurde. Ich persönlich finde, dass dieser Stil für die Schönheit, die er vermittelt, wirklich viel zu wenig Aufmerksamkeit erhält in heutiger Zeit. Dies ist jedoch sicherlich nur meine persönliche Meinung und hat sicherlich auch mit dem Kostenfaktor zu tun.
Gute Frage, wundert mich auch. Selbst die mittig auf der Straße laufende Kloake und die Gladiatorenspiele sind verschwunden...
Neben der Tatsache, dass die Römer ein beispiellos fortschrittliches Wasserversorgungs- Konzept besaßen, Hygiene großgeschrieben wurde und der Eintritt zu Thermen extrem günstig und somit jeder Klasse zur Verfügung stand und auch das Abwassersystem absolut revolutionierend war (man geht davon aus, dass es keinen Gestank in römischen Städten gab, so machte man sich im Schauspiel über so ziemlich alle Sünden einer Stadt lustig, so klein sie auch waren, aber niemals über Gestank!) und man wohl erst im 19 Jahrhundert, viele Jahre nach dem Untergang Roms, wieder ein vergleichbarer Stand erreicht wurde, möchte ich erwähnen, dass ich diese Aussage durchaus als leicht höhnisch und spottend wahrnehme und darum bitten würde, derartiges zu unterlassen.
DAS SIND doch damals keine Wohnhäuser gewesen. Haha.... es wohnten damals keine Menschen in religiösen Häusern, es wohnen jetzt keine Menschen in Kirchen und es werden mutmaßlich auch später keine Menschen St.Marien-Kirchen beziehen
Also ich bitte doch... mir ist natürlich bewusst, um welche Gebäude es sich bei den gezeigten Bauwerken handelt und das sie keinen Wohnraum darstellen... ich habe diese Beispiele eher im Zusammenhang mit dem gestellt, was mich auf meinen zahlreichen Reisen so fasziniert und inspiriert hat und schlussendlich zu meinem Traum geführt hat (wobei ich mir durchaus vorstellen könnte, heutzutage mehr öffentliche Gebäude in ähnlichem Stil zu verwirklichen, wie zum Beispiel Bäder oder Bibliotheken etc. für die Allgemeinheit, statt grauer Einheitsbauten, das ist aber nur meine persönliche Meinung)
Ich hätte aber wohl durchaus, was meine Vorstellung betrifft, eher antike Beispiele, wie zahlreiche Häuser in Pompeji anbringen sollen, da stimme ich zu, siehe dazu auch meine Antworten oben.
Egal wie, es wäre ein interessantes Projekt!
Das was heutzutage als "Bauhaus Stil" verkauft wird, hat auch weder etwas mit dem "Bauhaus" als Solches, noch mit der Grundidee hinter den Meisterhäusern in Dessau zu tun. Große Fenster und weiße Fassaden reichen aber anscheinend den Bauherren als Beweis: ja, wir bauen im Bauhaus Stil. Daher hätte ich auch kein Problem, wenn jemand eine mediterrane Stadtvilla aus dem Katalog im Fassadenbereich mit diversen historischen Designelementen des alten Roms versieht und so sein eigenes Römerhaus erschafft. Bitte nicht gleich alles schlechtreden!
Ich danke vielmals für das Verständnis und die Akzeptanz für meinen Traumbau! Ich weiß, dass es vielen hier wohl missverständlich rüber gekommen ist, oder an sich nett gesagt skurril rüberkommt von so einer Idee zu hören, doch es ist wirklich seit Jahren mein Traum, den ich durchaus ernst angehen möchte und gerne bereit bin die Menge an kostbaren Materialien an die Größe des Hauses und Geldbeutels anzupassen. Ich plane hier keinen wahnwitzigen Tempelnachbau noch eine übertriebene Prunkvilla und nicht unbedingt einen 1:1 historischen Nachbau eines römischen Wohnhauses, einiges muss durchaus an die Moderne Zeit angepasst sein, solange es sich nicht mit dem Stil beißt.