Wir haben u.a. auch Viebrockhaus ausprobiert.
Hier im Norden gibt es in Bad Schwartau einen Viebrockhaus Vertreter.
Eine meiner ersten Fragen war, was der gute Mann eigentlich vorher so alles gemacht hat. Und natürlich wie lange er schon für Viebrockhaus aktiv ist.
Ich möchte mich hier nicht darüber auslassen was er schon alles gemacht hat, die Beurteilung der Stationen eines Berufslebens liegt im Auge des Betrachters.
Wichtig ist es aber auf jeden Fall zu erfahren welche Background jemand hat, um einschätzen zu können, welcher Support bei dem Bauprojekt ungefähr zu erwarten ist.
a) Das Erstgespräch
Das Erstgespräch war zunächst reichlich anstrengend. Ich kam mir vor wie bei den Verkaufssendungen im Fernsehen. Als hätte man auf die "Play" Taste gedrückt, hat der gute Mann sein "Wir sind Viebrockhaus und wir sind toll" Programm abgespult.
Hier würde ich dazu raten, dass man von vornherein klar und deutlich sagt, dass man Viebrockhaus (bzw. den Bauträger an sich) kennt und ein Grundvertrauen vorhanden ist.
So spart man sich eine gute Stunde.
Die nächste Stunde war damit gefüllt, dass ich ihm unsere Vorstellungen unterbreitet habe, die Grundstückseckdaten und Spezifikationen des Baugebietes mitgeteilt habe.
Nahezu alles davon hatte er bei dem nächsten Termin vergessen... und das ob wohl er Unterlagen bekommen hat. Ok, kann passieren, idealerweise hat er ja auch nicht nur ein Projekt sondern ein paar mehr.
b) Der zweite Termin
Nervig an dem zweiten Termin war, dass er sich UNBEDINGT persönlich mit uns treffen wollte und die Grundrisse besprechen wollte. Aber gut, also Termin gemacht und auf ihn gewartet. Pünktlich war er, aber auch nach fünf Minuten wieder weg.
Der Grundriss war dann genau der, den er mir schon bei Erstgespräch gezeigt hatte. Schon sehr individuell für Viebrockhaus Verhältnisse, aber eben genau der, den er aus der Datenbank heraus gezeigt hatte und den er mir auch schon ausgedruckt hatte.
Das hat ihn aber nicht davon abgehalten uns zu erzählen welch' hohen Aufwand er hatte, das aufwendig gezeichnet wurde und das er versucht hat alle unsere Wünsche zu berücksichtigen.
Seltsamerweise waren die Änderungswünsche, die wir bereits abgestimmt hatten, nicht ansatzweise enthalten war. Und die Garage auch an der falschen Stelle positioniert war...
c) Das Angebot
Nach einigen weiteren Abstimmungen und viel Geduld unsererseits folgte dann der dritte Termin und die Angebotsabgabe.
Auch hier fehlte die Detailarbeit, falsche Dachfarbe, verputzte Fassade statt verklinkert usw.
Aber alles noch im erträglichen Rahmen.
d) Die "nach-dem-Angebot-Phase"
Nun wurde es anstrengend. Erst war die Aussage "lassen Sie sich Zeit, auch wenn eine xy-Aktion ausläuft, Sie können sich in Ruhe entscheiden".
In Ruhe bedeutet anscheinend binnen einer Woche. Alle weiteren Fragen und die Hausaufgaben, die er aus c) mitgenommen hatte, wurden nur halbherzig, ungefähr und vor allem zunächst nur telefonisch mitgeteilt.
Immer unterstütze von der Aussage "Der Hauptteil ist doch fertig, alles weitere sind doch nur Details".
Wohlgemerkt Details im Gesamtwert von ca. 50.000€, für uns kostspielige Details.
Erst nach massivem Widerstand seinerseits hat er sich dann gnädigst bereiterklärt eine E-Mail mit der Nennung von Preisdetails zu schicken.
Wohlgemerkt ohne weiteres Angebot oder den Hinweis, das diese Preisangaben für Viebrockhaus bei Auftragserteilung bindend sind.
Und natürlich weiterhin immer noch ohne die Beantwortung ALLER besprochenen Themen.
FAZIT:
Eine wirklich professionelle Bearbeitung sieht anders aus. Allem Anschein nach wird eine gewisse Menge an Arbeit investiert, diese aber minimal gehalten. Vielleicht hatte der gute Mann wirklich viel zu viel zu tun, vielleicht waren unsere Wünsche auch zu speziell.
Wobei man aber sagen muss, dass eine Hausverlängerung und eine kleine Grundrissänderung eigentlich nicht so sportliche Herausforderungen sind.
Die ersten kleinen Fehler und Lästigkeiten waren noch in Ordnung, als dann aber das Gedrängel nach der Angebotsabgabe losging, da hat er sich komplett ins Abseits katapultiert.
Hätte er uns alle Preise und Positionen brav aufgelistet und mit Preisen versehen, dann wäre alles prima gewesen.
Und unterm Strich war natürlich auch die Chemie nicht wirklich passend. Ich mag es wenn Menschen zuhören können und auf Fragen eingehen und nicht nur in Phrasen und Vertriebsdeutsch antworten. Es wirkte alles sehr aufgesetzt und wenig authentisch.
Ein weiterer interessanter Punkt ist auch die bauausführende Firma. Wenn die Jungs nicht aus der Region kommen, dann ist das immer mit einem gewissen Risiko verbunden. Insbesondere bei Problemen im Nachgang wird die Bearbeitung immer deutlich länger auf sich warten lassen, als bei Firmen aus der eigenen Region. Und die Motivation ein gutes Ergebnis abzuliefern ebenso.
Wobei bei Viebrockhaus wohl von einer sauberen Arbeit generell ausgegangen werden kann.