Kosteneinschätzung für Einfamilienhaus mit Großraumgarage am Hang

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N

neigschmeckt

Hallo zusammen,
es ist einige Zeit vergangen und wirklich viel weiter gekommen sind wir mit unseren Planungen noch nicht. Nach gefühlt tausend Terminen und Besprechungen haben wir nun ein einigermaßen passendes Angebot (zeichnerisch, nicht preislich :-P) von einem Massivbauer vorliegen.
Vielleicht könnt ihr ja eine Einschätzung geben, ob das Angebot deutlich zu teuer ist, oder durchaus realistisch. Die Pauschalpreise mit 2000-2500 € pro qm, bringen mich irgendwie nicht weiter bei der Einschätzung. Liegen wir mit unserer Ausstattung schon am oberen Ende oder noch im Mittel ... Wenn ich nur den Hauspreis nehme, liegen wir bei 2550 € pro qm inkl. Garage, dafür ohne Baunebenkosten und Außenanlagen.

Uns liegt ein Angebot mit einem Hauspreis von 510k vor.
Dafür bekommen wir:
- Massivhaus mit 36,5 cm Porenbeton
- 11,9 x 8,4 m Haus; 200qm Wohnfläche (154 qm EG +DG; 46 qm UG)
- 10 x 7 m Garage (Dach als Dachterrasse ohne Belag)
- Kniestock 1,85, Dachneigung 25 Grad
- Dach bis zum First gedämmt
- Architekten- Ingenieurleistung, wie Baugesuch Beantragungen, Blower-Door-Test
- Schnurgerüst, Baustrom, Bautoilette, Bauwasser, Entsorgung, Lagerplatzeinrichtung (auf dem Grundstück)
- Geologisches Gutachten
- Erdarbeiten, nur Aushub der Baugrube und seitliche Lagerung (bei Bodenklasse. 2-5), kein Transport/Entsorgung
- Drainage, Zusammenschluss der Fallstränge, Dichtheitsprüfung unter Bodenplatte
- Frostfreie Gründung, Kiesfilterschicht, ..
- Keller mit Perimeterdämmung
- Beton-Lichtschächte
- 5m Hörmann-Sektionaltor, elektr.; teilw. Geländer auf Garagendach
- Dachsteine: Frankfurter Pfanne
- Luft-Wasser-Wärmepumpe Vitocal 200-A Viessmann (300l); Vitocell 100-V + 100-E
- zentrale Lüftung OG-UG Wohnraum, Vitovent 300-W
- Sanitär Ideal Standard "Connect Air"
- Rückstauverschluss für fäkalienhaltiges Abwasser 'Pumpfix F'
- Raffstores in Wohnen/Essen Küche (6x); Rest Rollläden
- 3,50 m Schiebehebetür
- alle Beschattungen elektr.
- Fliesen bis 30 € pro qm, 20/20 Wand und 30/60 Boden; gesamtes EG, Bad/WC und Treppenhaus UG
- Vinyl-Planken 2mm stark, verklebt, inkl. Estrichhöhenanpassung in Wohnraum-UG, und gesamtes OG
- Raufasertapete weiß gestrichen, bis auf Kellerräume und Garage, hier nur Anstrich
- Massivholztreppe (Standard ist häßlich)

Dazu kommen dann noch nach meinen Berechnungen:
- 25k Materialkosten für Außenanlagen (sehr optimistisch :-/ ... soll soweit wie möglich in EL erfolgen)
- 15k für Zaun
- 25k Erdarbeiten Transport
- 3k Bauantrag
- 400 € chemische Bodenanalyse
- 2k € Vermessung des Hauses
- 10k Hausanschluss Versorger
- 5220 € für Technik (Sat-Anlage und Stromkabel im Garten)
- 25k Küche
- 15500 € übriger Krimskrams wie Lampen, Möbel etc.
- 10750 € Aufmusterung für Treppe, Türen, farbige Fenster, ..

--> 652k €

und plötzlich sind es damit 152k über meiner Schmerzgrenze für ein einzugfertiges Haus.

Hier noch zur Ergänzung meine Erstanfrage bzw. Ursprungspost
 
B

Bookstar

Endlich mal jemand im Forum der mal wieder fundiert und detailliert plant. Toll! Ich glaube sogar, dass es etwas günstiger werden könnte in Summe, aber nicht viel.

Leider sind die Preise momentan so und ihr habt aber auch vieles mit drin.

Wenn du sparen willst:
Statt GU in Einzelvergabe bauen, ca 50.000 Ersparnis.
Eigenleistungen bei Malern Böden usw. in überschaubarem Rahmen ca. 20.000

Sonst denke ich könnten Erdarbeiten günstiger werden. Dafür aber Garten definitiv mehr.
 
B

bernie

klingt realistisch und in meinen Augen nicht überteuert, sondern "normal".

Bei Küche (für 18-20k gibt es schon was "Gescheites"), Krimskrams und Zaun könnte man noch leicht etwas einsparen.
 
H

hampshire

Sieht gut detailliert aus, Deine Planung.
Was sollen die Außenanlagen denn alles beinhalten? Der Ansatz für das Material erscheint mir recht generös viel Pflaster und Terrasse, ein Teich?
Ebenso die 15k für den Zaun. Stekete aus Kastanie hält sehr gut und kostet wenig. Ich finde die zudem schöner als die Drahtdinger oder Modulwände - ist natürlich Geschmacksache. Bei Der Bodenklasse sind Pfosten schnell gesetzt und der Zaun ist sowieso kein Problem im Aufbau.
15,5k für Krimskrams und Möbel - je nach dem wie viel ihr so mitnehmt - wenn ihr auf das Budget aufpasst, reicht es dicke.
Für 25k bekommt man eine tolle Küche. Die Hersteller schmeißen mit Nachlässen um sich, da steckt Einsparpotenzial drin.
 
rick2018

rick2018

Würde ich aktuell in BW leider als realistisch ansehen.
2550€ pro qm inkl. der Garage. Ohne Garage bist du bei vermutlich bei knapp 3k€ pro qm.
Deine Baunebenkosten sind vermutlich bei Außenanlage noch zu knapp.
Bei den Erdarbeiten kommt es auf die Bodenklasse bzw. Einstufung an.
Bekannter von mir baut gerade mit Architekt und Einzelvergabe in BW. 250m2 und liegt aktuell ohne Außenanlage bei 800k.
Wir reden hier nicht über „goldene Wasserhähne“ oder Ähnliches.
Seine Ausstattung ist nicht billig (Fußbodenheizung, elektrische Beschattung...). Viele sehen das hier ja schon als untersten Standard an
Wenn das Haus „nackt“ schon 10k über deiner Schmerzgrenze liegt kennt du die Antwort. Es sei denn die Schmerzgrenze ist nicht unüberwindbar.
Aktuell wirst du 200m2 Haus inkl. Baunebenkosten, Außenanlage, Ausstattung und Garage nicht in BW für 500k errichten können.
Du gehst richtig an die Planung ran. Nicht so „blauäugig“ wie viele Andere. Dafür Daumen hoch.
 
N

neigschmeckt

Danke für eure Einschätzungen.
Ich hatte befürchtet, dass es wohl ein realistisches Angebot ist.
Die "Schmerzgrenze" ist unter Umständen überwindbar. Wenn ich den Grundstückskauf nicht mit reinrechne, kann ich besser schlafen :-P.
Ich finde es nur nach wie vor Wahnsinn und frage mich, wie man sich das als Otto-Normalverbraucher leisten können soll. Wir müssen unser gesamtes Erbe in den Bau pulvern und zahlen dennoch 30 Jahre und mehr ab. Ohne Eigenkapital/Erbe wäre beim Rohbau vom Keller wohl schon Ende.
Ok, wir müssen halt da Kapital einsetzen, wo andere den Einsatz von Muskelkraft erbringen.

Wenn du sparen willst:
Statt GU in Einzelvergabe bauen, ca 50.000 Ersparnis.
Eigenleistungen bei Malern Böden usw. in überschaubarem Rahmen ca. 20.000

Sonst denke ich könnten Erdarbeiten günstiger werden. Dafür aber Garten definitiv mehr.
Die Einzelvergabe widerstrebt meinem Sicherheitsbedürfnis. Hier weiß ich nicht, was am Ende rauskommt. Wenns doof läuft, liegen wir 50k drüber statt drunter. So ists einem Arbeitskollegen vom meinem Mann ergangen. Ein weiterer ärgert sich gerade mit ner falschen Berechnung vom Statiker rum, weswegen irgendwelche Balken zu kurz waren und das Dach nun niedriger wird oder sowas in der Art.
Letztlich bin ich aber gefühlsmäßig genau diese 50k von der Unterschrift bei dem GU entfernt.

Was meinst du wird mehr beim Garten? Die Materialien bereits oder wenn wir dafür Erde bewegen müssen? Geplant ist 8x10 m Garten aufzuschütten. Bodenanalyse haben wir noch nicht, nur die vom Straßenbau. Diese lässt hoffen, dass wir in der Klasse 3-4 liegen werden und den Aushub zum Auffüllen nutzen können. Der Hang soll dann über 3m Länge auf das natürliche Nivea wieder auslaufen, damit wir nichts mit L-Steinen oder sonstigem abfangen müssen.

Eigenleistungen können wir leider nicht durchführen. Fliesen im EG können wir definitiv nicht, bleibt nur das OG und das UG. Die Ersparnis fürs OG rechnet sich bei uns wahrscheinlich auch nicht. Wir haben keine Helfer an der Hand. Arbeiten können wir nur am Wochenende, was bedeuten würde, dass wir dann erst später einziehen können. Die Materialien müssen wir trotzdem noch bezahlen. Für UG Malerarbeiten und Boden (ausgenommen Fliesen und Dusch-WC) mit Garage Malern würden uns unter 4k gutgeschrieben.

Sieht gut detailliert aus, Deine Planung.
Was sollen die Außenanlagen denn alles beinhalten? Der Ansatz für das Material erscheint mir recht generös viel Pflaster und Terrasse, ein Teich?
- Pflaster vor Garage (ca. 7x6);
- Weg und Eingangsbereich vor Haustüre, wo eine Treppe (voraussichtl. 5-7 Stufen) notwendig wird
- Terrassenbelag (70qm)
- vielleicht ne Gartenhütte und Spielgeräte
Alleine aufgrund der Treppe, dürfte der Posten eher sehr eng kalkuliert sein.

Ebenso die 15k für den Zaun. Stekete aus Kastanie hält sehr gut und kostet wenig. Ich finde die zudem schöner als die Drahtdinger oder Modulwände - ist natürlich Geschmacksache. Bei Der Bodenklasse sind Pfosten schnell gesetzt und der Zaun ist sowieso kein Problem im Aufbau.
In der Tat etwas großzügig kalkuliert. Hier ist mein versteckter Puffer für die Außenanlage gedanklich drin. Staketen habe ich mir mal als Übergangslösung angeschaut. Dafür sind die aber dann doch recht teuer.

15,5k für Krimskrams und Möbel - je nach dem wie viel ihr so mitnehmt - wenn ihr auf das Budget aufpasst, reicht es dicke.
Mitgenommen wird alles. Theoretisch muss nur das Kind neu möbliert werden. Einsparpotenzial etwas vorhanden, aber auch gleichzeitig unrealistisch. Lampen verschlingen schon einiges. Klobürstenhalter und so Späße, lauter Kleinkram, der einzeln nicht ins Gewicht fällt, aber in Summe reinhaut.

Für 25k bekommt man eine tolle Küche. Die Hersteller schmeißen mit Nachlässen um sich, da steckt Einsparpotenzial drin.
Bei Küche (für 18-20k gibt es schon was "Gescheites"), Krimskrams und Zaun könnte man noch leicht etwas einsparen.
25k ist ein durchaus realistischer Preis. Die Geräte werden bei uns einen Großteil ausmachen. Die Qualitätsklasse des Küchenherstellers könnte noch Einsparpotenzial bringen, so dass die Küche wohl auch für 15-18k realisierbar sein könnte. Dann sind aber keine Gummidichtungen an den Türen/Schubladen und die Schubladen haben keine Glaswände, sondern nur Stäbe und Glasfronten gibts dafür auch nicht ...

Seine Ausstattung ist nicht billig (Fußbodenheizung, elektrische Beschattung...). Viele sehen das hier ja schon als untersten Standard an
Sehe ich auch als meinen persönlichen Mindeststandard an . Dass die Baubranche da andere Standards setzt, ist mir bekannt. Smarthome ist schon gänzlich aus der Berechnung geflogen, das würde ich persönlich schon als oberen Standard sehen.
 
Zuletzt aktualisiert 01.11.2024
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